Südöstlich des Pfarrdorfes entspringt der Hammerbach, ein linker Zufluss des Fembachs, der wiederum ein linker Zufluss der Zenn ist. Nördlich entspringt der Griesbach, ein rechter Zufluss der Mittleren Aurach. Dort befindet sich auch das Waldgebiet Sandgruben. 0,75 km südwestlich liegt die Flur Seelweiher, 0,75 km südlich Weselweiher.[2]
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Bräuersdorf und Hagenbüchach. Die Gemarkung Hagenbüchach hat eine Fläche von 6,804 km². Sie ist in 1162 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5855,48 m² haben.[5] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Oberfembach.[6]
Geschichte
Im Jahre 1158 wurde der Ort als „Hagenpuchech“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem Flurnamen ab. Dieser enthält mhd. „hagenbuoche“ (= Hainbuche) mit angehängtem Kollektivsuffix „–ach“. Die Siedlung ist somit nach einem Hainbuchenwald benannt.[7]
Während der Zeit der Stammesherzogtümer gehörte Hagenbüchach zum Herzogtum Franken. 1414 wurde der Ort burggräflicher Gerichtsort (Die letzte öffentliche Hinrichtung in Hagenbüchach fand am 18. April 1760 statt).
Zur Zeit der Reformation gehörte die Pfarrei Hagenbüchach zu Emskirchen und machte diesbezüglich 1529 deren Entwicklung mit. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Hagenbüchach wie andere Orte der Region im November 1631 von einer plündernden Raubschar überfallen.[8]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 815 auf 1449 um 634 Einwohner bzw. um 77,8 % – der höchste prozentuale Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.
Erster Bürgermeister und Vorsitzender des Gemeinderates ist David Schneider (WIR für Hagenbüchach).[33] Er wurde am 15. März 2020 mit 74,2 % der Stimmen gewählt.[34]
Verwaltungsgemeinschaft
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Hagenbüchach-Wilhelmsdorf. Bis 31. Dezember 2006 gehörte die Gemeinde mit den Gemeinden Emskirchen und Wilhelmsdorf der Verwaltungsgemeinschaft Emskirchen an – einer der ersten Verwaltungsgemeinschaften nach der bayerischen Gebietsreform 1972. Der Bayerische Landtag stimmte dem Austritt der Gemeinde Emskirchen aus der Verwaltungsgemeinschaft zum Jahreswechsel 2006/07 am 28. November 2006 (Drucksache 15/6960) zu. Der Sitz der neuen Verwaltungsgemeinschaft Hagenbüchach-Wilhelmsdorf ist in Wilhelmsdorf.
Wappen und Flagge
Wappen
Blasonierung: „Im Wellenschnittgeteilt von Silber und Grün, auf der Teilungslinie belegt mit einem von Silber und Schwarz gevierten Schild, darüber eine schwarze Schalenwaage, darunter zwei aus einem silbernen Stamm wachsende silberne Buchenzweige mit je fünf Blättern.“[35]
Wappenbegründung: Die Waage erinnert dabei an die frühere Bedeutung des Ortes, als Hagenbüchach noch eigenständige Gerichtsstätte war. Die fünf Blätter der Buchenzweige stehen für die fünf Gemeindeteile der Gemeinde. Das Hohenzollernwappen schließlich verweist auf die frühere Zugehörigkeit der Gemeinde.
Die Gemeinde Hagenbüchach ist Mitglied der 2009 gegründeten Kommunalen Allianz Aurach-Zenn, das ein Integriertes ländliches Entwicklungskonzept ist und mit den benachbarten Allianzen NorA und Kernfranken die Lokale Aktionsgruppe Rangau bildet.[37]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
St.-Kilians-Kirche
Die Kirche in Hagenbüchach wurde erstmals 1158 urkundlich erwähnt. 1499 wurde das Langhaus errichtet; seitdem gilt dieses Jahr als Gründungsjahr der Kilianskirche. Die Kirche in ihrer heutigen Form entstand nach einem Umbau 1847. Vom ursprünglichen Bau ist nur noch der Chorbogen erhalten.
Die Kirche besitzt einen spätgotischen Flügelaltar aus dem Jahre 1520. Besonders sehenswert sind Malereien auf den Brüstungen der Emporen, die nach Expertenschätzungen etwa 200 bis 300 Jahre alt sind und bei einer Kirchenrenovierung 1984 wiederentdeckt wurden.[38]
Jakoberhaus
Das Jakoberhaus ist ein 1925 erbautes, äußerst verwinkeltes Haus mit vielen Erkern und Türmchen. Ursprünglich war das Gebäude weitaus größer geplant, wegen Geldmangels konnte aber nur der Vorbau realisiert werden. Das Haus sollte als Erholungsort für Offiziere dienen. Später wurde es als Flüchtlingslager, Funkstation der US-Army und Altenheim genutzt. Heute befindet es sich in Privatbesitz.
Bertram Schacher: Das Jakoberhaus. Verlag Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2017, ISBN 978-3-87707-110-6.
Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB720137675, S.99–101.
Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S.79–81.
↑W.-A. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. S. 93.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.191, 194 und 237 (Erstausgabe: 1950).