In der Liste der Baudenkmale in Luckenwalde sind alle Baudenkmale der brandenburgischen Stadt Luckenwalde und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 31. Dezember 2022.
In den Spalten befinden sich folgende Informationen:
ID-Nr.: Die Nummer wird vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege vergeben. Ein Link hinter der Nummer führt zum Eintrag über das Denkmal in der Denkmaldatenbank. In dieser Spalte kann sich zusätzlich das Wort Wikidata befinden, der entsprechende Link führt zu Angaben zu diesem Denkmal bei Wikidata.
Lage: die Adresse des Denkmales und die geographischen Koordinaten. Link zu einem Kartenansichtstool, um Koordinaten zu setzen. In der Kartenansicht sind Denkmale ohne Koordinaten mit einem roten beziehungsweise orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Denkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Denkmale mit Bild mit einem grünen beziehungsweise orangen Marker.
Bezeichnung: Bezeichnung in den offiziellen Listen des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege. Ein Link hinter der Bezeichnung führt zum Wikipedia-Artikel über das Denkmal.
Beschreibung: die Beschreibung des Denkmales
Bild: ein Bild des Denkmales und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Baudenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
Die evangelische Kirche stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der ehemalige Kanzelaltar stammt aus der Zeit um 1700, allerdings ist nur der Kanzelkorb erhalten. Die Orgel hat ein klassizistisches Prospekt und stammt aus dem Jahre 1824.
Areal des Kriegsgefangenenlagers Stalag III A mit Ehrenfriedhöfen
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde im September 1939 das Kriegsgefangenenlagers Stalag III A errichtet. Ungefähr 200.000 Kriegsgefangene aus zehn verschiedenen Nationen durchliefen das Lager. Untersuchungen ergaben, dass im Lager rund 5.000 bis 6.000 Gefangene im Winter 1941/1942 einer Fleckfieberepidemie zum Opfer fielen.
Die Villa wurde um 1888 errichtet. 1910/1916 erfolgte eine bauliche Erweiterung. Es handelt sich um ein ein- und zweigeschossiges verputztes Gebäude mit ineinander verschachteltem Walm- und Satteldach.[1]
Der eingeschossige, sechseckig konzipierte Pavillon befindet sich auf dem höchsten Punkt des Park-Areals, ca. 20 Meter nördlich der Villa liegend. Er wurde nach 1888 erbaut.
Volltuch-Areal, Wohnanlage mit Gebäuden der Feintuch-Fabrik
Das Volltuch-Areal liegt im Zentrum der Stadt zwischen Puschkinstraße im Nordwesten und Haag im Südosten. Erbaut wurde die Wohnanlage von 1993 bis 1998.
Eingeschossiges Ziegel-/Klinkergebäude mit Satteldach. Datiert auf 1890/1895 (Sanierung erfolgte 1994/1997). 2022 fiel die Halle teilweise einem Brand zum Opfer.
Bei dem eingeschossigen Ziegel-/Klinkergebäude mit Satteldach handelt es um die sog. Neue Fabrikhalle und Weberei. Die Halle datiert lt. Bauakte auf das Jahr 1898 (Sanierung 1994/1997).
Eingeschossiger Ziegel-/Klinker-Langbau mit Satteldach, der westlich am Spinnerei-Gebäude ansetzt. Datiert lt. Bauakte auf 1916/1918 (Sanierung 1994/1997).
Das Denkmal besteht aus dem historischen Kern der Stadtanlage Luckenwalde: Baruther Straße 1–47, Beelitzer Straße 23, Breite Straße 1–51, Dahmer Straße (zwischen Breite Straße und Kleiner Haag), Haag 1–5, 21–30, Markt 1–34, Rudolf-Breitscheid-Straße 1–7 und 157–161, Theaterstraße (zwischen Breite Straße und Kleiner Haag), Trebbiner Straße 16[2]
Auf dem Sande 1–52, Alex-Sailer-Straße 1–11, An den Giebeln 1–12, 21–31, Grundweg 2–4, 6, Jüterboger Tor 2–7, Rothe Straße 1–4, 6, 8, Rudolf-Breitscheid-Straße 80–110, Schieferling 1–10 (Lage)
August-Bebel-Platz 1–14, Dahmer Straße 27, 27a, 28, Gottower Straße 1–8, Jänickendorfer Straße 81–89, Karl-Marx-Straße 1–15, Theaterstraße 28–30, Wilhelm-Liebknecht-Straße 2–12 (Lage)
Wohnsiedlung (Volksheimsiedlung)
Die Volksheimsiedlung wurde von 1928 bis 1932 von Willy Ludewig erbaut. In der gesamten Siedlung entstanden 350 Wohnungen. Die Grundstruktur sah einen trapezförmigen Platz mit einer Waschküche, einem Spielplatz sowie einem Heizhaus vor. 1998 wurden die Wohnungen renoviert und neu aufgeteilt.
Der Geheime Kommerzienrat von Carl setzte sich für den Anschluss Luckenwaldes an die Bahnstrecke nach Berlin ein. 1841 wurde die Strecke eröffnet. Das heute Bahnhofsgebäude entstand mit der Hochlegung der Bahnstrecke um das Jahr 1915. Die Stadt sanierte das Bauwerk im Jahr 2008, um es anschließend als Stadtbibliothek zu nutzen.
Das ursprünglich von der Post- und Güterabfertigung genutzte Gebäude schließt sich rechts an das Empfangsgebäude des Personenbahnhofs an und entstand wie dieses ebenfalls um 1915.
Papptellerfabrik („Papierwarenfabrik Henschel“), bestehend aus Fabrikgebäude, Wohnhaus, Fabrik- und Lagergebäude, Kesselhaus sowie Wohn- und Bürogebäude
1867 gründete Hermann Henschel eine Buchbinderei und ein Bijouteriewarengeschäft in Luckenwalde. Henschel versuchte, eine hygienische Verpackung zu entwickeln, die das Verpacken von Lebensmittel in Zeitungspapier überflüssig machen sollte. 1867 stellte er den ersten Pappteller der Welt her. Henschel zeichnet sich auch für die Werbung auf Bierdeckeln verantwortlich.
Der langgestreckte zweigeschossige Ziegelbau mit Satteldach entfaltet sich entlang der Poststraße. Datiert auf das Jahr 1908 (Umbauten folgten 1928 und 1954).
Das Wohnhaus schließt westlich an das Fabrikgebäude an, flankierend den Eingang zum Fabrikgelände. Der dreigeschossige Bau verfügt über ein Satteldach/Flachdach. Datiert auf 1880/1886 (es folgten Änderungsbauten im Jahr 1930).
Zweigeschossiger Bau mit Pultdach, dem Wohnhaus gegenüberstehend, den Eingang zum Fabrikgelände flankierend. Datiert auf 1880/1886 (ein Umbau erfolgte 1928).
Der zweigeschossige Ziegelbau mit Satteldach befindet sich östlich des Fabrik- und Lagergebäudes. Datiert auf ca. 1900. In den 1920er und 1930er Jahren erfolgten Umbauten.
Eingeschossiger verbretterter Holzschuppen. Er scheint in dieser Form nicht mehr zu existieren. Es handelt sich jetzt um einen Ziegelbau. Es gibt eine Andeutung in Form eines vor dem Schuppengebäude neu angebrachten Lattenzauns, der auf den ehemaligen Holzschuppen hinweisen könnte. Der Schuppen befindet sich auf der Südostseite des zweiten Hofes.
Das Gebäude gehörte als Direktorenvilla zum ehemaligen Gaswerk. Es stand bis zur Errichtung des Bahndamms im Jahre 1917 frei. Alle vier Seiten der Fassade sind als attraktive Sichtseiten ausgebildet.[7]
Spätestens 1794 vermutlich vollständig in Fachwerk errichtetes Ackerbürgerhaus. Ab 1882 Umbau zum Steinhaus. Spätestens ab 1904 im Eigentum der Familie Schreber. 1908/1912 erneute Überformung im heutigen Erscheinungsbild (Jugendstil) und Umbau zu reinem Wohnhaus. Nach 1945 Mietswohnhaus. Ab 1990 beginnender Leerstand und zunehmender Verfall. 2014 Instandsetzung durch Architektur + Restaurierung und Nutzung als Wohnhaus (Denkmalpreis Lkr. TF 2020). Mehr zur Baugeschichte: https://www.architektur-restaurierung.com/2021/09/07/2726/ . Film zum Denkmalpreis: https://www.youtube.com/watch?v=2BBlmlasTNc
Eineinhalbgeschossiger Ziegelbau mit Pultdach. Datiert auf 1899 (1910 fand eine Erweiterung statt). Der Stall befindet sich auf der nordöstlichen Seite des Hofes, vor der Scheune.
Die Bauhütte Luckenwalde errichtete in den Jahren 1929 bis 1931 das dreigeschossige Bauwerk nach Plänen von Paul Backes. Unter Denkmalschutz stehen das Vorderhaus und das dahinterliegende Lagergebäude.
Hut- und Tuchfabrik Steinberg, mit Wohn-, Verwaltungs- und Produktionsgebäude (heute Kreissparkasse)
Erich Mendelsohn entwarf in den Jahren 1922 und 1923 einen Komplex mit Färberei, Kraftstation und Torhäusern. Die expressive Mauergestaltung weist ein trapezförmiges Oberdach auf.
Die neugotische Kirche mit einem weit heruntergezogenen Satteldach war erforderlich, nachdem die Einwohnerzahl Luckenwaldes Ende des 19. Jahrhunderts erheblich anstieg. Die Grundsteinlegung fand auf Initiative des Superintendenten Zander am 14. September 1890 statt; die Kirchweihe am 28. April 1892.
Villa Reppmann: Einfriedung, Garage und Kontorgebäude
Eingeschossiger Klinkerbau mit Walmdach mit gut erhaltener Innenausstattung. Verwendete Materialien für die Einfriedung: Klinker und Holz. Datiert auf 1933-1934.
Jugendheim des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes
Der dreigeschossige Putzbau wurde nach Formen des Neuen Bauens im Jahr 1928 nach Plänen von Paul Backes errichtet. Es war das erste Jugendheim des ADGB. Heute ist es das Kinder- und Jugendheim KLAB.
Es handelt sich um zwei jeweils hinter den Wohnhäusern liegende eingeschossige Gebäude mit Pultdach. Sie hatten dreierlei, parallele Ursprungsfunktionen (hier abgebildet Nr. 58). Ebenfalls datiert auf 1903/1904.
Rückwärtiger Teil des Hofes inkl. des sich östlich anschließenden Teils des Areals. Datiert auf 1867. Im Laufe der kommenden acht Jahrzehnte erfolgten zahlreiche Änderungsbauten.
Der zweigeschossige Bau mit Walmdach entstand im Jahr 1929 nach Plänen von Paul Backes. Im Erdgeschoss ist ein auffälliges Klinkerband zu sehen, das die Fenster gliedert.
Denkmal für die Gefallenen der Schleswig-Holsteinischen Kriege 1848 und 1864
Das Denkmal aus Sandstein erinnert an die gefallenen Soldaten der Kriege 1848 und 1864. Es wurde am 30. April 1905 vom Kriegerverein an die Stadt übergeben.
Denkmal für die Gefallenen der Kriege 1866 und 1870/71
Im Juni 2004 wurde die Restauration der beiden Denkmale mit dem Aufstellen der „Viktoria“ auf diesem Denkmal abgeschlossen. Die Nachbildung der originalen Statue wurde durch Stadtmittel und Spenden ermöglicht.[8]
In der Fabrik wurde Buckskin gefertigt. Die ursprüngliche Tuchfabrik ist ein viergeschossiger Ziegelbau (gelbe und rote Ziegel) mit Flachdach. Datiert (lt. Bauakte) auf 1897.
In der ehemaligen Tuchfabrik befindet sich heute ein Hotel. Im Ursprung stammt das Haus aus den Jahren 1792 bis 1795. Der Stil ist der eines barocken Herrenhauses.
Das Objekt ist ein Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert und zählt zu den ältesten Häusern in Luckenwalde. Eine Besonderheit ist seine schwarze Küche mit Mantelschornstein aus Fachwerk.
Die ehemalige Hutfabrik wurde 1922 bis 1923 nach einem Entwurf von Erich Mendelsohn erbaut. Es entstanden vier Produktionshallen, ein Kessel- und ein Turbinenhaus sowie zwei Torbauten. Ab 1935 wurden in dem Gebäude Waffen produziert. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Maschinenbestand als Reparationszahlung in die Sowjetunion transportiert. Von 1957 bis 1989 produzierte die VEB Walzläger in dem Gebäude Maschinenteile.
Der Kaufmann Georg Hiltmann ließ in den Jahren 1922-1923 ein zweigeschossiges Gebäude mit Mansardwalmdach errichten. 2019 begannen Sanierungsmaßnahmen, die noch nicht abgeschlossen sind (Stand 7. Juli 2024).
Friedhof vor dem Jüterboger Tor mit folgenden Bestandteilen – Südliche Einfriedungsmauer mit Erbbegräbnissen – Westliche Einfriedungsmauer mit Erbbegräbnissen (teilweise) – Ausgewählte Grabstätten an Nebenwegen – Ehemalige Leichenhalle
Grab- und Gedenkstätte Ernst Kloß, auf dem Friedhof
Der Sportler Ernst Kloß wurde am 12. April 1933 von den Nazis ermordet. An der Friedhofsmauer links vom Eingang hängt eine Gedenktafel. Das Grab befindet sich auf dem Friedhof.
Kirchhof vor dem Baruther Tor mit folgenden Bestandteilen:Einfriedungsmauern und Wegesystem mit Baumbestand, Grabstätten mit Gittern an der Hauptallee und den beiden parallel zu ihr verlaufenden Nebenwegen Grabstätten mit Gittern an der nördlichen, westlichen und südlichen Friedhofsmauer, Wärterhaus mit ehemaliger Leichenhalle (jetzt Friedhofsverwaltung), Friedhofskapelle, Leichenhalle
Der älteste Luckenwalde Friedhof wurde im November 1822 neu geweiht, nachdem der Friedhof um die Johanniskirche aufgehoben worden war. Die Friedhofskapelle wurde 1897 eingeweiht. Heute ist es ein evangelischer Friedhof und der einzige konfessionelle Friedhof in Luckenwalde.[9][10]
Gedenkstätte für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, auf dem Friedhof „Vor dem Baruther Tor“
Friedhof des ehem. Kriegsgefangenenlagers und Gedenkstätte. Der Friedhof belegt eine Fläche von ca. 7500 Quadratmetern. Er gliedert sich in vier Teilbereiche, die nach den Herkunftsländern der Toten unterschieden werden: Ein italienischer Teil bestand bis 1992 aus 215 Grabstätten. Die Toten wurden in dem genannten Jahr exhumiert und nach Italien überführt. Die ehemaligen Gräberfelder wurden mit Rasen bedeckt. Ein französischer Teil bestand bis in die späten 1940er Jahre, dann sorgte eine französische Militärkommission für die Umbettung der Toten, hier ebenfalls beigesetzt gewesene Briten wurden auch in ihr Heimatland überführt. Nur noch einige Steine sind erhalten. Im dritten Teil sind Kriegsopfer aus dem ehem. Jugoslawien beerdigt worden und auf Kunststeintafeln sind ihre Namen eingraviert. Hier fanden auch polnische, tschechische und muslimische Tote, die im Zusammenhang mit dem Weltkrieg ihr Leben ließen, ihre lezte Ruhestätte. – Den weitaus größten Teil bildete der sowjetische Friedhof. Hier wurden die Verstorbenen um 1945 in 71 Massengräbern beigesetzt. In späteren Jahren wurde die Friedhofsstruktur verändert und die nun 38 Gräberfelder mit Kantensteineinfassungen versehen. Die meisten der gestorbenen Ausländer waren Opfer des hier 1939 bis 1945 betriebenen Kriegsgefangenenlagers, obwohl dies unter Kontrolle des IRK stand und die Vereinbarungen der Genfer Konvention sowie die Haager Landkriegsordnung weitestgehend eingehalten wurden. Zur Geschichte des Kriegsgefangenenlagers befinden sich im Heimatmuseum Luckenwalde ein Gedenkraum und ein Archiv. Die Teilbereiche des Stalag-Friedhofs sind erhalten und teilweise restauriert worden. Aber Anfang des 21. Jahrhunderts erfolgte eine Umgestaltung der Anlage, die sie nun als Gedenkort ausweist und als Mahnmal für den Frieden dient.[11]
Die katholische Kirche St. Joseph wurde in den Jahren 1913 bis 1914 im neugotischen Stil erbaut. Im Süden der Kirche befindet sich ein Doppelturm. Neben der Kirche befindet sich das Pfarrhaus aus dem Jahr 1908 und 1909.
Das neugotische Bauwerk entstand 1899 als Stiftung der Tuchmacher Ferdinand und Wilhelm Heinrich. Es diente als Hospital für invalide Arbeiter, die mindestens zehn Jahre in deren Fabriken gearbeitet hatten. Außerdem wurden auch deren Witwen aufgenommen. Im Jahr 2001 war in dem Gebäude ein Pflegeheim untergebracht. Zwischen 2012 und 2020 Umbau zum Mehrgenerationenhaus durch einen privaten Investor. Denkmalpreis des Lkr. TF 2020. Mehr Informationen: https://www.architektur-restaurierung.com/2021/08/29/news-denkmalpreis-2020/
Der Sakralbau stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und basiert auf dem Fundament eines Vorgängerbaus. Die zweischiffige Halle mit fünf Jochen wurde in den Jahren 1901 bis 1902 erheblich umgebaut. 2008 erfolgte eine Sanierung.
Der romanisch/frühgotische Turm ist das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt und auch ihr Wahrzeichen. Er wurde gegen Ende des 12. bis Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet, seine ursprüngliche Funktion ist nicht genau überliefert. Sein bau jedoch steht in keinem Zusammenhang zur Johanniskirche. Seit 1484 dient er als Glockenturm der Johanniskirche. Der Turm wurde am 10. Februar 1625 schwer beschädigt, auch die beiden Glocken stürzten ab. Erst im Jahre 1766 wurde er wieder hergestellt und erhielt seine heutige Höhe vom 38 m. 1730 baute die Kirchengemeinde den Turm um und er erhielt eine barocke Turmhaube. Im Jahr 1995 sanierte die Stadt das Wahrzeichen.[12]
Der dreigeschossige, klassizistische Putzbau entstand in den Jahren 1843 und 1844. Die Einweihung fand am 15. Oktober 1844 statt. Der Bau ersetzt einen Vorgängerbau, der bei einem Brand 1674 zerstört wurde.
Das Objekt ist ein Fachwerkhaus mit vorgesetzter Schmuckfassade. Es bestanden insbesondere im Giebelbereich erhebliche Bauschäden, das Haus soll für etwa 400.000 € saniert werden. In dem Haus befand sich einst eine Drogerie und von circa 1828 bis 2014 auch eine Bäckerei.[15]
Ehemaliges Wohnhaus der Familie C.W.Fähndrich (heute Außenstelle Amtsgericht)
Die insgesamt 1400 m² große Villa Fähndrich ließ 1875 der bedeutende Textilfabrikant Wilhelm Fähndrich erbauen. Bis 1945 diente es als Wohnhaus für vermutlich zwei Familien, danach als russische Kommandantur und Polizeiwache. Das Haus wurde 2009 bis 2011 für ca. 1,4 Millionen € restauriert (u.a. über 200 m² malerische Raumgestaltung). Heute ist das Gebäude eine Außenstelle des Amtsgerichts. Weitere Eindrücke von der Restaurierung: https://www.architektur-restaurierung.com/2020/08/31/2490/
Zweigeschossiger Ziegel- und Klinkerbau mit Walmdach. Besonders sehenswert ist die zu beiden Seiten des Haupteingangs kunstvoll ins Mauerwerk eingelassene Inschrift, die das Baujahr 1935 bezeugt.
Zentraler Ehrenhain am Stadtpark (Gedenkstätte der antifaschistischen Widerstandskämpfer)
Dieses Denkmal erinnert an die Opfer des Kriegsgefangenenlagers Stalag III A. Auf Beschluss der Stadt 1975 und nach dem Entwurf von Kurt-Hermann Kühn wurde das Denkmal am 3. November 1978 eingeweiht. Der Sockel trägt die Inschriften „Im Stalag fielen dem faschistischen Terror zum Opfer Bürger der Sowjetunion, aus Polen, Jugoslawien, Italien und Frankreich. Menschen, die wir nie vergessen.“ und „Ewiger Ruhm den im Kampf für die Freiheit und Unabhängigkeit unserer Heimat gefallenen sowjetischen Helden.“ sowie „Wer den Mut hat, zu seinem Schicksal zu stehen, der wird mit seinen Leiden zugleich triumphieren.“ Im Jahre 2010 wurde das Denkmal saniert.[16]
Der zweiflügelige Putzbau mit einem asymmetrischen Neurenaissancegiebel und einem markanten Hauptportal wurde am 22. Januar 1910 eingeweiht und dient im 21. Jahrhundert noch als Gymnasium. Ein bekannter Schüler war Rudi Dutschke.
Fabrikgebäude (Puschkinstr. 17 b): Drei- und viergeschossige Ziegel- und Klinkerbauten mit einem zu beiden Seiten der Straßen offenen Hof. Datiert auf 1885/1915 (Fabriktor-Inschrift).
Wohnhaus (Postr. 30): Zweigeschossiger Ziegelbau mit Walmdach. Datiert auf 1937.
Die Villa wurde um 1900 gebaut, das Gebäude daneben kam erst später hinzu. Sie gilt als ein Beispiel für das gehobene Wohnen in der Zeit um 1880, einer sich zunehmend entwickelnden wirtschaftlichen Blütezeit Luckenwaldes während der Kaiserzeit. Um 1910 wurde der Bau um schmiedeeiserne Gartentor und die Einfriedung erweitert. Zu Beginn der 1930er Jahre übernahm die Firma Steinberg, Herrmann & Co. als Eigentümerin die Villa samt Anbauten. Neben dieser volkskundlichen Bedeutung hat der bis heute ohne wesentliche Veränderungen erhalten gebliebene Ziegelbau auch eine wichtige baugeschichtliche Bedeutung. Seine hervorzuhebenden Merkmale neben der Stuckgliederung mit Stuckumrahmungen an Haustür und Fenstern sowie der axialen Symmetrie im Fassadenaufbau werden in folgendem Zitat trefflich so beschrieben: „Das Hauptgeschoss erhebt sich über einem verputzten Sockel mit einem übergiebelten Mittelrisalit. Der ebenfalls übergiebelte in der Tiefe liegende Eingang befindet sich auf der linken Schmalseite des Hauses.“[17][18]
Die Synagoge wurde am 4. Oktober 1897 an der damaligen Carlstraße eingeweiht. Die Fassade ist von der märkischen Backsteingotik beeinflusst und verfügt über eine übergiebelte Eingangsachse. In der Nacht vom 10. auf den 11. November 1938 wurden das Bauwerk und die Inneneinrichtung im Zuge der Novemberpogrome 1938 verwüstet. Der Befehl der SS, die Synagoge niederzubrennen, wurde nicht ausgeführt, weil Wohnhäuser an das Gebäude angrenzen.[19] Der zweigeschossige Sichtziegelbau nach Plänen von Gerstenberg wird im 21. Jahrhundert von der Neuapostolischen Kirche genutzt. Im rückwärtigen Hof befindet sich ein Saal.
Das Hallenbad ist ein kubischer Eisenbetonbau und wurde am 22. Dezember 1928 eröffnet. Der Architekt war Hans Hertlein; die Betreiber waren die Stadt sowie ein privater Investor. Das 22,5 Meter lange Schwimmbecken ist wie auch die Ankleidekabinen in seiner ursprünglichen Form im 21. Jahrhundert noch erhalten geblieben.
1913 erhielt Luckenwalde den Anschluss an ein eigenes Elektrizitätswerk. Der Luckenwalder Magistrat äußerte 1898 seine Pläne, ein solches Elektrizitätswerk zu errichten, jedoch erst 15 Jahre später konnte es eingeweiht werden. Weitreichende Bedenken und anhaltende Auseinandersetzungen verzögerten den Bau. Bemerkenswert sind neben der Dachgestaltung der im Putz verbaute Glimmer, die goldfarbene Kassettendecke und die symbolische Gestaltung über dem Eingang.[20]
Pianofabrik Niendorf, bestehend aus Fabrikgebäude, Pförtnerhaus, Fabrikantenvilla und Wohnhaus (sog. Schweizerhaus)
Adolf Rave entwarf das Gebäude, das in den Jahren 1921 bis 1922 realisiert wurde. Der Entwurf stieß bei der Luckenwalder Baubehörde auf große Kritik. Es genehmigte schließlich den Bau mit der Aussage: „daß alles gethan war, um den Bau als möglichst minderwertig in Erscheinung treten zu lassen.“
Der Waldfriedhof wurde in den Jahren 1921 bis 1922 unter der Leitung des Architekten Richard Neutra angelegt. Es war der erste Friedhof der Stadt, der allen Konfessionen offen stand. Der Grundriss erinnert an einen Skarabäus und soll damit an den altägyptischen Totenkult erinnern. Eine von Bischof entworfene und 1922 realisierte Rednerkanzel wurde 1937 durch eine Kapelle ersetzt, die Hans Graf entwarf.
Die Gebäudegruppe wurde in den Jahren 1927 bis 1930 unter der Leitung von Rudolf Brennecke, Paul Backes und Hans Graf. Das Bauwerk ist ein Beispiel für das Neue Bauen.
Der Salzgitter-Bunker auf dem Schulhof der heutigen Friedrich-Ebert-Schule wurde im Zweiten Weltkrieg (1944) von der Organisation Todt gebaut und diente zum Lagern von Akten.
Die ältesten vorliegenden Pläne und Aufträge des Zimmerermeisters Hermann Burg gehen bis in das Jahr 1903 zurück, das Gebäude ist also etwa 100 Jahre alt. In den 1930er Jahren gab es einen Umbau, zu Zeiten der DDR war hier die Praktische Abteilung für Lungen- und Tuberkulosekrankheiten untergebracht. Seit der Wende stand es leer und wurde in den vergangenen Jahren umfassend saniert. Die Stadt förderte im Rahmen des Bund-Land-Stadt-Programms „Aktive Stadtzentren“ mit einem 6-stelligen Betrag. Denkmalrelevante Besonderheiten sind etwa der alte Dielenfußboden, ein Buntglasfenster im Original, Ornamente an der Außenfassade, Innentüren und die holzvertäfelten Decken.[21][22]
Der dreigeschossige Bau mit expressionistischen Details entstand in den Jahren 1928 und 1929 nach Plänen von Paul Backes. Die horizontal gegliederte Fassade mit einem expressiven Formenschmuck weist Klinkerbänder in den Fensterzonen auf. Ladenlokale im Erdgeschoss sollten die Finanzierung des Gebäudes absichern. Weitere Besonderheiten sind die Fenstertür im Obergeschoss, der expressionistisch gestaltete Balkon und das obere Dreiecksfenster.[23][24] Es diente bereits als Sitz der SED-Kreisleitung, Amt für Immissionsschutz und als Verwaltungsgebäude. 2007 wurde eine umfassende Sanierung von Vertikalabdichtung, Fenstern, Außentüren, Toren, Dach, Außenputz, Balkone, Verfugung, Einfriedung und Torpfeiler sowie teilweise Auswechselung der Klinker in den Bereichen Fassade abgeschlossen.[25]
Eigentümer und Namensgeber des Emisch-Hauses war der Sohn des Tuchfabrikanten Gustav Emisch, Kaufmann Paul Emisch. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit Walmdach. Datiert auf 1907/1909 (ein Umbau erfolgte 1916).
Die evangelische Kirche St. Jacobi wurde als neugotischer Bau in Jahren 1892 bis 1894 erbaut. Die Hallenkirche mit einem quadratischen Westturm und vortretenden Querschiffsarmen sowie einem eingezogenen Rechteckchor bietet Platz für bis zu 1200 Personen. Sie wurde am 12. Dezember 1894 in Anwesenheit der Prinzessin Leopold von Preußen geweiht. Die Uhr stammt von der Berliner „Großuhrenfabrik C. F. Rochlitz“ und war 1894 auf der Weltausstellung in Chicago zu sehen. Seit 2006 kümmert sich ein Förderverein um den Erhalt des Sakralbaus. Im Innern befindet sich unter anderem eine Dinse-Orgel.
Das Hofgebäude (im rechten Winkel zum Wohnhaus auf der rechten Hofseite liegend) ist ebenfalls ein eingeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach. Datiert auf 1780/1820 (Änderungsbauten fanden gemeinsam mit dem Wohnhaus statt).
Das auch als „Ackerbürgerhaus“ bekannte Objekt gilt als das älteste Haus in Luckenwalde. Es wurde zwischen 2011 und 2013 für etwa 470000 € äußerlich saniert.[26]
Das Haus ist auch bekannt als die „Goldene 33“, es verfügt im Obergeschoss über einen 145 m² großen Saal. Der Konsumverein „Vorwärts“ kaufte 1870 das Gebäude, später befand sich hier die Konsumgenossenschaft der Luckenwalder Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. Das Haus wurde bis ins Frühjahr 2015 entsprechend den Regeln des Landesamtes für Denkmalpflege renoviert, dann aber von der Denkmalliste gestrichen. Grund war, dass die Decke des Saales, die mit ihrem Putz und der Farbgebung den Denkmalwert im Inneren des Hauses ausmachte, nicht erhalten wurde.[27][28]
Dieses bewegliche Denkmal galt zwischenzeitlich als vermisst.[29] Es steht heute in der Staatsbibliothek Berlin.[30] Dort scheint es seinen Platz im Eingangsbereich des Standortes unter den Linden gefunden zu haben.[31]
Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Begründet vom Tag für Denkmalpflege 1900, fortgeführt von Ernst Gall, Neubearbeitung besorgt durch die Dehio-Vereinigung und die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. Brandenburg: bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen, 2000, Deutscher Kunstverlag München Berlin, ISBN 3-422-03054-9
Stadt Luckenwalde (Hrsg.): Stadt Luckenwalde – Historische Spaziergänge, Flyer, ohne Datumsangabe, S. 24
Stadt Luckenwalde (Hrsg.): Erich Mendelsohn und die Moderne in Luckenwalde, Ausstellungskatalog Luckenwalde – WerkStadt der Moderne aus den Jahren 2003 und 2004, S. 54