Leichtathletik-Europameisterschaften 1986
Die 14. Leichtathletik-Europameisterschaften fanden vom 26. bis zum 31. August 1986 in Stuttgart statt. Alle Wettkämpfe mit Ausnahme der Marathonläufe und der Gehwettbewerbe wurden im Neckarstadion ausgetragen. Wettbewerbe![]() Das Wettbewerbsangebot im Frauenbereich wurde um zwei Disziplinen erweitert. Hinzu kamen der 10.000-Meter-Lauf und mit dem 10-km-Gehen auch erstmals eine Disziplin aus dem Gehsport, der bisher alleine den Männern vorbehalten war. Immer weiter schritt damit die Annäherung des Wettbewerbsangebots für Frauen an das für Männer fort.
Unterschiede verblieben in den Höhen der Hürden und Hindernisse sowie den Gewichten der Stoß- und Wurfgeräte. DopingIn den 1980er Jahren war das Dopingkontrollsystem nicht vergleichbar mit den in späteren Jahren durchgeführten Kontrollen. So sind zahlreiche Leistungen hier auf dem Boden fehlender Prüfungen auch in den Trainingsphasen zu sehen. Das später transparent gewordene DDR-Dopingprogramm und der in vielen anderen Ländern anzutreffende Einsatz verbotener Mittel blieben bei diesen Europameisterschaften noch weitgehend verborgen.[1] Es gab einen geahndeten offiziellen Dopingfall: Ein beklemmendes Gefühl hinterlässt sicherlich auch der Fall der Europameisterin im Kugelstoßen, Heidi Krieger. Sie wurde in der DDR jahrelang mit Anabolika sowie männlichen Hormonen gedopt, unterzog sich 1997 einer Geschlechtsangleichung und lebt seitdem als Mann mit dem Namen Andreas Krieger.[3] Sportliche LeistungenIn der Nationenwertung ging es eng zu zwischen der Sowjetunion und der DDR. Beide Teams hatten am Ende jeweils elf EM-Titelträger aufzuweisen. Bezüglich der Silber- und Bronzemedaillen lag allerdings die UdSSR – dreizehnmal Silber / zwölfmal Bronze – vor der DDR – zehnmal Silber / achtmal Bronze. Den unangefochtenen dritten Platz in dieser Wertung belegte Großbritannien mit acht Europameistern in ihren Reihen. Bulgarien kam auf drei Goldmedaillen, Italien und die Bundesrepublik Deutschland hatten je zwei Goldmedaillen zu Buche stehen. Bei den einzelnen Sportlern lag das Leistungsniveau ausgesprochen hoch.
Außerdem gab es einen egalisierten und einen neuen Europarekord:
LegendeKurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
Resultate Männer100 m![]() Linford Christie siegte mit neuem Meisterschaftsrekord
Finale: 27. August Wind: −0,1 m/s 200 m
Finale: 29. August Wind: ±0,0 m/s 400 m![]() Europameister Roger Black – hier als Fernsehmoderator im Jahr 2011
Finale: 28. August 800 m![]() Sebastian Coe (Zweiter von links)
Finale: 28. August 1500 m![]() Steve Cram verteidigte seinen 1500-Meter-Titel erfolgreich
Finale: 31. August 5000 m
Finale: 31. August 10.000 m
Datum: 26. August Marathon
Datum: 30. August 110 m Hürden
Finale: 30. August Wind: +2,0 m/s 400 m Hürden![]() Harald Schmid – zum dritten Mal in Folge Europameister
Finale: 28. August 3000 m Hindernis
Finale: 29. August 4 × 100 m StaffelFinale: 31. August 4 × 400 m Staffel
Finale: 31. August 20 km Gehen
Datum: 27. August 50 km Gehen
Datum: 31. August Hochsprung
Finale: 31. August Stabhochsprung![]() Europameister Serhij Bubka – hier nach seinem Hallenweltrekord von 6,15 m im Jahr 1993
Finale: 29. August Weitsprung![]() Europameister Robert Emmijan (hier im Jahr 2006) war gleichzeitig auch Inhaber des Europarekords
Finale: 29. August Dreisprung
Finale: 30. August Kugelstoßen
Finale: 28. August Diskuswurf![]() Romas Ubartas siegte mit EM-Rekord
Finale: 31. August Hammerwurf
Finale: 30. August Speerwurf
Finale: 27. August Der vom neuen Europameister hier aufgestellte Weltrekord hatte aufgrund des gerade erst eingeführten neuen Speers noch inoffiziellen Charakter. Den ersten offiziellen Weltrekord gab es ebenfalls durch Klaus Tafelmeier am 21. September 1986 mit 85,74 m in Como, Italien.[4] Zehnkampf
Datum: 27./28. August Gewertet wurde nach der auch heute gültigen Punktetabelle von 1985. Resultate Frauen100 m![]() Europameisterin Marlies Göhr unterbot im Finale als einzige Sprinterin die 11-Sekunden-Marke
Finale: 27. August Wind: +0,8 m/s 200 m
Finale: 29. August Wind: −0,8 m/s 400 m![]() Marita Koch – dritter EM-Sieg in Folge
Finale: 28. August 800 m
Finale: 28. August 1500 m
Finale: 31. August 3000 m
Finale: 28. August 10.000 m![]() Ingrid Kristiansen
Datum: 30. August Ingrid Kristiansen – auf dem Foto rechts nach einem Straßenlauf im Jahr 1987 – siegte mit mehr als seiner halben Minute Vorsprung, Marathon
Datum: 26. August 100 m Hürden
Finale: 29. August Wind: −0,7 m/s 400 m Hürden
Finale: 30. August 4 × 100 m Staffel
Finale: 31. August 4 × 400 m Staffel
Finale: 31. August 10 km Gehen
Datum: 26. August HochsprungEuropameisterin und Weltrekordlerin Stefka Kostadinowa (Foto: 2012)
Finale: 28. August Weitsprung![]() Heike Drechsler
Finale: 27. August Im Weitsprung gewann Heike Drechsler (Foto rechts) ihre erste von zwei Goldmedaillen bei diesen Europameisterschaften. Kugelstoßen![]() Europameisterin Heidi Krieger – seit 1997 Andreas Krieger
Finale: 26. August Europameisterin Heidi Krieger wurde jahrelang im Rahmen des DDR-Dopingprogramms mit Anabolika sowie männlichen Hormonen gedopt, unterzog sich 1997 einer Geschlechtsangleichung und lebt seitdem als Mann mit dem Namen Andreas Krieger.[3] Diskuswurf![]() Diana Sachse
Finale: 28. August Doping Speerwurf![]() Europameisterin Fatima Whitbread warf in der Qualifikation Weltrekord
Finale: 29. August Siebenkampf![]() Anke Behmer – Europameisterin mit Meisterschaftsrekord
Datum: 29./30. August Gewertet wurde nach der auch heute gültigen Punktetabelle von 1985. Weblinks
Einzelnachweise
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