Erste Kanongüter entstanden 1770 und 1800, Anfang des 19. Jahrhunderts sind acht Kanongüter nachzuweisen.[1] 1854 bezog die Familie des Freiherrn Carl von Wittgenstein (1809–1866) die in neunjähriger Bauzeit erstellte Villa Carlsburg oberhalb der Friedrichshütte. Sie diente über 120 Jahre als Wohnsitz der Barone von Wittgenstein, einer Nebenlinie des Fürstenhauses Sayn-Wittgenstein-Hohenstein.
Im Ort entstanden bereits Ende des 18. Jahrhunderts die aus dem Laaspher Hammer hervorgegangenen Eisenwerke Friedrichshütte. Ab 1860 wurden dort Heizgeräte und Öfen hergestellt. Im Zusammenhang mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Cölbe nach Kreuztal (Obere Lahntalbahn) wurde 1888 der Bahnhof Friedrichshütte in Betrieb genommen. Nach Aufgabe des Bahnhofs im Jahr 1996 erfolgte der Verkauf an den Kreis Siegen-Wittgenstein, der dort eine Rettungswache einrichtete.
Der Name leitet sich von der so genannten Wasserkunst ab. Dies war eine gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstandene Pump- und Förderanlage zur Wasserversorgung des Schlosses Wittgenstein.[6] Durch den Bau dieser Druckstation, angetrieben von einem Wasserrad, entfiel der mühsame Transport von Wasser per Pferdefuhrwerk.[7]
↑Fürstliches Archiv Wittgenstein, WA R 23: In der Renteirechnung des Jahres 1696 erhält "Johann Jost Scheffer zu Niederlaas die Kunst zu decken, 1 Gulden 35 albus." Im gleichen Jahr: "Dem Müller zu Niederlaas Johann Jost Schmitt wegen der waßerkunst... zu conservieren laut deßen quittung 24 Gulden 18 albus."
↑Eberhard Bauer: Kunst-Wittgenstein - Wasserkunst. Technik im 18. und 19. Jahrhundert, in Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins, Jg. 83 (1995), Bd. 59, Heft 3, S. 82–103.