In der Gemarkung Banfes liegen Siedlungen Heiligenborn, ein Gehöft nahe der Ilsequelle etwa 5,6 km südwestlich des Dorfes, und Lindenfeld, eine Ansiedlung zwischen Feudingen und Heiligenborn etwa 2,5 km westlich von Banfe.
Geschichte
Banfe wurde im Jahre 1268 erstmals urkundlich erwähnt.[1] Heimatforscher sind sich darüber einig, dass Banfe aber älter ist – und sogar zu den ältesten Siedlungen im ehemaligen Kreis Wittgenstein gehört. Der Name Banfe lässt sich aus dem Keltischen ableiten und hat die Bedeutung von „Mordwasser“. Auch weisen zahlreiche Bodenfunde, wie das Steinbeil aus der „Wachtel“ (Waldstück in Banfe) sowie Topf- und Schüsselfragmente aus dem durch im Dorf fließenden „Auerbach“, auf eine frühgeschichtliche Besiedlung hin. Die gefundenen Stücke gelten als Beweis dafür, dass bereits vor 4000 und 2000 Jahren in Banfe gesiedelt wurde.
Die ehemalige Gemeinde Banfe gehört seit der Durchführung des Sauerland/Paderborn-Gesetzes am 1. Januar 1975 zur Stadt Bad Laasphe im Kreis Siegen-Wittgenstein.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Banfe gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule. Das Gebäude wurde im Jahr 1904 errichtet. Das Heimatmuseum Banfetal wurde 1965 gegründet.
Das Dorfleben wird stark von den Vereinen geprägt, dazu gehören die „Wander- und Heimatfreunde Banfetal e. V.“, die neben der Ausrichtung von Volkswanderungen auch für Umwelt- und Landschaftspflege Verantwortung übernehmen, der VfB Banfe, der MGV Banfe, der Frauenchor Banfe, die Thekenmannschaft „Zur Post“, der Spielmannszug Banfetal, die Schützenkameradschaft Banfe 1872 e. V. und andere.
1492 wird die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche wurde auf einem kleinen Hügel errichtet, der zwischen den Bächen Banfe und Godelsbach liegt. Ein Teil dieser Kirche ist Ostern 1872 eingestürzt, was zur Schließung der Kirche führte. 1876 wurde mit dem Bau der jetzigen Kirche begonnen. Sie wurde 1877 fertiggestellt und am 18. Dezember 1877 eingeweiht. Im ehemaligen Kirchenkreis Wittgenstein war sie die einzige Kirche mit zwei Türmen („Banfer Dom“). Diese beiden Türme an der westlichen Gebäudeseite haben eine Höhe von 20,05 m.
Sport
Ein moderner Kunstrasen-Sportplatz befindet sich in Banfe.[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
In Banfe wird noch von einigen Familien Landwirtschaft in Nebenerwerb betrieben. Die Firma Walter Klein Wuppertal hatte eine Niederlassung in dem Ort.
Seit 2013 liegt auf der Gemarkung Banfe ein Teil des Windparks Hesselbach mit acht Windkraftanlagen vom Typ Vestas V112 mit einer Gesamtleistung von 18 MW.
Weblinks
Commons: Banfe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Werner Schmidt, Eckhard Linke (Hg.) Heimatbuch Banfetal, Selbstverlag der Wanderfreunde Banfetal, Bad Laasphe-Banfe 1987.
Eberhard Bauer: Was berichten die beiden ältesten Banfer Urkunden? In: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins, Jg. 67 (1979), Bd. 43, Heft 3, S. 90–97.
Ders.: Aus der Schulgeschichte von Banfe und Herbertshausen, in: Wittgenstein, Jg. 79 (1991), Bd. 55, Heft 3, S. 82–96 und Wittgenstein, Jg. 79 (1991), Bd. 55, Heft 4, S. 136–146.
Ders.: Sprichwörtlichem, Redewendungen und Redensarten im Heimatmuseum Banfetal auf der Spur, in: Wittgenstein, Jg. 84 (1996), Bd. 60, Heft 4, S. 135–142.
Jochen Karl Mehldau: Hauschroniken Banfe, in: Haus- und Familien-Chroniken Banfetal 1575 – 1875, Bad Laasphe 2015, S. 18–55.
Hans Pez: Zur Ortsgeschichte des Dorfes Banfe, in: Das schöne Wittgenstein, Laasphe 1928, H. 2, S. 67–69.
Ders.: Der Ecke-Hof und seine Geschlechter, Wittgensteiner Heimatbuch, Laasphe 1938, S. 143–150.
Ders.: Der große Brand von Banfe, Das schöne Wittgenstein, Laasphe 1928, H. 1, S. 18–19.
Werner Schmidt: Inschriften an Banfer Fachwerkhäusern, in: Wittgenstein, Jg. 49 (1961), Bd. 25, Heft 1, S. 23–26 und Wittgenstein, Jg. 50 (1962), Bd. 26, Heft 3, S. 108–113.
Ders.: Der letzte Banfer Postillion, in: Wittgenstein, Jg. 56 (1968), Bd. 32, Heft 2, S. 85–93.
Ders.: 100 Jahre Banfer Kirche 1877–1977, Banfe 1977.
Werner Wied: Die Geschichte des Banfetals vom Mittelalter bis zum Beginn der Neuzeit, in: Heimatbuch Banfe, Bad Laasphe Banfe 1987, S. 58–126.
Einzelnachweise
↑Günther Wrede: Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein. N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1927, S. 129.