Kleingründlach weist eine geringe Reliefenergie auf. Das Gelände fällt in nordwestliche Richtung sanft ab. Westlich des Frankenschnellwegs (BAB A73) liegt mit einer Höhe von 283 m ü. NHN der tiefste Punkt von Nürnberg und Kleingründlach.[3]
Der Ortsname stammt vom Regnitz-Nebenfluss Gründlach, der den Ort durchfließt. An der Gründlach liegen die Mittel- und die Obermühle.
Geologie
Der Landschaftsraum von Kleingründlach wird bestimmt durch quartäre Tallfüllungen der Gründlach und ihrer Nebengewässer. Zudem treten pleistozäne, kiesige Flussschotter hinzu. Eingebettet ist das Auesystem in die Keuperlandschaft des nördlichen Knoblauchslandes, in welcher Blasensandstein zutage tritt.[5]
Auf den grundwasserbeeinflussten Standorten entlang der Fließgewässer haben sich Gleyeböden entwickelt. Im Bereich des Blasensandsteins kommen Braunerdeböden vor.[6]
Fauna und Flora
Teichkomplex
Der Teichkomplex südlich von Kleingründlach ist aus Sicht des Naturschutzes überregional bedeutsam. Der Biotopkomplex besteht aus dem Mühlweiher, dem Schwemmweiher und einigen kleineren Teichen, wobei der Mühlweiher einer der ökologisch wertvollsten kleinen Stillgewässer in Nürnberg ist. Ein ausgedehnter Röhrichtbestand am Mühlweiher bietet einigen Wasservögeln geeignete Brutplätze und ist ein wichtiges Laichgewässer für eine Reihe von Amphibienarten wie Knoblauchkröte(Pelobates fuscus), Grasfrosch(Rana temporaria) und Erdkröte(Bufo bufo-Komplex). Den Schwalben bieten die Röhrichtbestände des Weihers geeignete Schlafplätze während der Zugzeit. Der Schwemmweiher wird vom Großen Abendsegler(Nyctalus noctula), einer streng geschützten Fledermausart im Frühjahr und Herbst als Rast- und Durchzugsgebiet genutzt.[3]
Nasswiesen
Kleingründlach weist bereichsweise hohe Grundwasserstände auf. Auf diesen feuchten Standorten haben sich wertvolle und überregional bedeutsame Nasswiesen entwickelt, welche Bestände der gefährdeten Sumpfschrecke(Stethophyma grossum) und der Kurzflügeligen Beißschrecke(Metrioptera brachyptera) beherbergen. Seltene Pflanzenarten wie Breitblättriges Knabenkraut(Dactylorhiza majalis), Knöllchen-Steinbrech(Saxifraga granulata) und Wasser-Kreuzkraut(Jacobaea aquatica) kommen auf den Feucht- und Nasswiesen vor.[3][7]
Offenland
Die kleinräumige landwirtschaftliche Nutzung der Offenlandschaften um Kleingründlach hat geeignete Lebensräume für eine Reihe von bodenbrütenden Vogelarten wie Kiebitz(Vanellus vanellus), Feldlerche(Alauda arvensis) und Rebhuhn(Perdix perdix) geschaffen.[8]
Geschichte
Der Ort wurde im Gültbuch des Nürnberger St. Klara-Klosters von 1316 als „klainen Grindlach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Gewässernamen Gründlach ab, dessen Bedeutung unklar ist.[9]
Anfangs war der Ort ein Weiler, bestehend aus drei Höfen und der Mittelmühle.
Südlich der Kleingründlacher Straße sind umfangreiche Überreste einer frühneuzeitlichen Straße im Zuge von Kanalbauarbeiten im Jahre 2016 gefunden worden.[13]
↑Nürnbergs Landschaftsschätze. VAG, Juni 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Februar 2018; abgerufen am 11. März 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vgn.de