Zu der Jubiläumskirche in Puppen wurde am 9. Juli 1903 der Grundstein gelegt. Bereits am 2. April 1905 konnte das evangelische Gotteshaus mit einem Festgottesdienst eingeweiht werden.[1] Es handelt sich um einen Ziegelbau auf Feldsteinfundament mit einem an der Nordostseite anschließenden, die Mauerflucht fortsetzenden Turm und einer gerade abschließenden Altarnische im Nordwesten.
Die Kirche ist zweischiffig angelegt.[1] und hat eingezogene Emporen im Seitenschiff und an der Nordostwand des Hauptschiffs. Die Decke des Hauptschiffs und des Chors ist gewölbt, die des Seitenschiffs flach.[2]
Bis 1979 war die Kirche ein evangelisches Gotteshaus. Am 23. September 1979 wurde sie während eines Gottesdienstes durch Katholiken gewaltsam enteignet. Die Kurie in Olsztyn(Allenstein) erklärte sich schließlich bereit, das übernommene Gebäude zu bezahlen. Es wurde renoviert, dabei den veränderten liturgischen Bräuchen angepasst und dem Patrozinium der„Mutter Gottes von der immerwährenden Hilfe“ unterstellt. Seit dem 28. August 1981 ist sie Pfarrkirche.[3]
Kirchengemeinde
Evangelisch
Kirchengeschichte
Eine evangelische Kirchengemeinde im damaligen Groß Puppen wurde zum 1. Juli 1898 errichtet. Bis dahin war das Dorf in das Kirchspiel der Kirche Friedrichshof (polnischRozogi) eingepfarrt.[4] Bereits früh begannen die Planungen zum Bau einer Kirche, die man dann in das Jubiläumskirchenprogramm eingliedern konnte. Die Kirche war patronatslos, es bestand Gemeindewahl.[5] Im Jahre 1925 zählte das Kirchspiel Puppen 1450 Gemeindeglieder, die in Puppen und den Nachbarorten lebten. Bereits ab 1902 waren hier Hilfsprediger eingesetzt, bis im Jahre 1904 eine Pfarrstelle errichtet wurde.[6] Eingebettet war es bis 1945 in den SuperintendenturbezirkPassenheim (polnisch Pasym) im KirchenkreisOrtelsburg (Szczytno) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Nach 1945 war eine nur noch kleine evangelische Gemeinde in dem dann Spychowo genannten Dorf vorhanden, die in der Kirche sporadisch zu Gottesdiensten zusammenkam. Sich hier ansiedelnde polnische und fast ausnahmslos römisch-katholische Neubürger reklamierten die Kirche für sich. Heute gehören die evangelischen Einwohner zur Pfarrei Szczytno in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Der ehemalige evangelische Friedhof hinter dem Dorf erinnert noch heute an die einstige evangelische Gemeinde in Puppen.
An der Kirche Puppen amtierten als evangelische Geistliche die Pfarrer:[6]
Otto Friedrich Burdach, 1902–1903
Alexander Reinh. Th. Klatt, 1903–1914
Kurt Stern, 1914–1918
Hugo Linck, 1918–1922
Otto Rehfeld, 1923–1927
Julius Bernh. K. Fürstenau, ab 1929
Joachim Dietrich, 1934–1936
Herbert Zinnau, 1936–1943
Johannes Klebon, 1943–1945
Römisch-katholisch
Vor 1945 lebten relativ wenige katholische Kirchenmitglieder in Puppen. Ihre Pfarrkirche war die in Ortelsburg (polnisch Szczytno) im Dekanat Masuren I innerhalb des damaligen Bistums Ermland. Nach Übernahme der evangelischen Kirche in Spychowo im Jahre 1979 wurde hier mit Wirkung vom 28. August 1981 eine Pfarrei (polnisch Parafia) errichtet. Sie gehört zum Dekanat Rozogi(Friedrichshof) im jetzigen Erzbistum Ermland.[3]