Bei der Kirche in Grabnik (deutschGrabnick) handelt es sich um ein Bauwerk, das in seinen Grundmauern in das 16. Jahrhundert zurückreicht und in der Mitte des 18. Jahrhunderts wiederhergestellt wurde. Bis 1945 war sie evangelisches Gotteshaus für das Kirchspiel Grabnick in Ostpreußen. Heute ist sie Pfarrkirche der PfarreiGrabnik in der römisch-katholischen Kirche in Polen.
Die Kirche steht an der Hauptstraße im Osten des Dorfes südlich des Grabnick-Sees (polnischJezioro Grabnik).
Kirchengebäude
Eine erste Kirche gab es in Grabnick im Jahr 1565.[1] Sie überstand den verheerenden Tatareneinfall 1656/57 und musste in der Folgezeit des Öfteren wegen Baufälligkeit repariert werden. Im Jahr 1865 – genau 300 Jahre nach dem Erstbau – wurde das Gotteshaus umfassend restauriert und auf den alten Steinfundamenten sowie dem alten Turmunterstock als rechteckiger Feldsteinbau errichtet.[2] Der Holzaufbau des Turms kam 1890 dazu.[1]
Der Kircheninnenraum mit seiner getäfelten Decke wurde in den nachfolgenden Jahren umgestaltend renoviert.[2] Dabei blieben Altar und Kanzel ein Ganzes. Im Ersten Weltkrieg blieben eine Kreuzigungsgruppe von 1670, Leuchter von 1697 und 1701 sowie die Orgel aus dem Jahre 1750 erhalten.[2] Im Zweiten Weltkrieg ging die Ausstattung wohl verloren. Nicht aber die kleinere der beiden Kirchenglocken: Sie war schon im ersten Krieg und dann auch 1941 für Kriegszwecke abgeliefert worden, blieb jedoch erhalten und wurde auf dem Glockenfriedhof in Hamburg wiederentdeckt. Sie läutet heute auf dem Altenberg bei Heidenrod-Egenroth im Rheingau-Taunus-Kreis. Ihr Gussjahr ist 1661, ihre Masse 265 kg, und ihre Inschrift lautet: SI DEUS PRO NOBIS QUIS CONTRA NOS (Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? – [Röm. 8,31][3])[1]
Kirchengeschichte
Bereits in vorreformatorischer Zeit bestand in Grabnick eine Kirchengemeinde, und für das Jahre 1482 wird auch ein eigener Pfarrer genannt.[5] Von 1565 bis 1945 war die Pfarrstelle ununterbrochen von lutherischen Geistlichen besetzt. Das Kirchspiel Grabnick[6] gehörte bis 1945 zum Kirchenkreis Lyck in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahr 1925 zählte es 2090 Gemeindeglieder; das Kirchenpatronat oblag den staatlichen Behörden.
Kirchenbücher
Die Kirchenbuchunterlagen der Parafia Grabnik liegen für die Jahre 1945 bis 1962 in der Parafia Stare Juchy(Alt Jucha), ab 1963 direkt in Grabnik.