Der latinisierte Name Johannes geht auf ἸωάννηςIōánnēs, die griechische Form des hebräischen Namens יֹוחָנָן jôḥānān bzw. יְהוֹחָנָן jəhôḥānān, zurück.[1] Der Name setzt sich aus der Kurzform des jüdisch-christlichen Gottesnamens יהוהjhwh und dem Verb חנן ḥnn „gnädig sein, sich erbarmen“[2] zusammen und bedeutet „der HERR ist gnädig“.[3]
In Österreich hat sich der Name unter den beliebtesten Vornamen etabliert. Obwohl seit 1990 ein leichter Abwärtstrend zu erkennen ist, belegte der Name im Jahr 2020 immer noch Rang 33 der Hitliste.[6]
In Norwegen gehörte Johannes zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den beliebtesten Jungennamen. Von 1951 bis 1991 gehörte der Name nicht zu den 100 beliebtesten Jungennamen. Mit seinem Wiedereintritt in die Top-100 begann ein Aufstieg des Namens, der im Jahr 2020 in Rang 9 der Hitliste gipfelte. Im Jahr 2021 belegte Johannes Rang 12 der Vornamenscharts.[7]
War der Name Johannes in den 1990er Jahren in Schweden noch sehr beliebt, nahm seine Popularität in den frühen 2000er Jahren ab. Zuletzt belegte er in 2010 einen Rang unter den 100 beliebtesten Jungennamen.[8]
In den Niederlanden ist der Name weit verbreitet. Auch dort zeigte sich in den vergangenen 15 Jahren ein Abwärtstrend. Im Jahr 2009 stand der Name noch auf Rang 50 der Hitlisten, im Jahr 2021 belegte er Rang 105.[9]
Der Name Johannes war im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in Deutschland zwar einer der 20. beliebtesten Jungennamen, erreichte jedoch keine Spitzenposition. In den 1940er Jahren sank die Popularität des Namens zwar stark, jedoch tauchte der Name jedes Jahr in den Namensstatistiken auf und stand nur selten außerhalb der 100 meistvergebenen Jungennamen.[11] In den 1980er Jahren war der Name sehr beliebt. Im Jahr 1989 belegte der Name Rang 16 in den Vornamenscharts.[12] Seitdem wird er etwas seltener vergeben.[11] Im Jahr 2021 stand Johannes auf Rang 79 der Hitliste.[13]
Johannes von Gamala, antirömischer Aufrührer im ersten christlichen Jahrhundert gewesen sein
Johannes (Gardar), Bischof von Orkney, dann Titularbischof von Gardar, Weihbischof im Bistum Cammin von 1389 bis 1407
Johannes von Gischala (unbekannt–70), Anführer während des jüdischen Aufstands gegen Rom
Johannes von Gorze (um 900–974), Benediktiner aus Lothringen, Diplomat, Gutsverwalter und Klosterreformer
Johannes VIII. Grimholt (auch: Grymmolt, Grymmelt; * um 1450; † 1523), deutscher Bischof von Lübeck
Johannes II. Hake (genannt von Göttingen, auch Johannes Griese van Westerholt; * um 1280; † 1349), Arzt und seit 1331 Bischof von Verden sowie ab 1341 Bischof von Freising
Jehan de Vezelay (auch Johannes von Jerusalem), angeblicher mittelalterlicher Prophet
Johannes Kinnamos (* kurz nach 1143; † um 1200), byzantinischer Geschichtsschreiber
Ioannes von Kitros, Bischof des thessalonizensischen Suffraganbistums Kitros und byzantinischer Kanonist des 13. Jahrhunderts
Für die populärmedizinische Vorstellung, dass beim Mann die Länge seiner Nase im Verhältnis zur Länge seines Geschlechtsteils stehe,[14] existiert im Deutschen die Redensart „Wie die Nase eines Mannes, so auch sein Johannes“, die den Namen als Metapher für das Geschlechtsteil einsetzt.
Der Spruch „Johannes, der kann es“ wurde durch das Chanson „Mein Johannes, ach der kann es“ der Sängerin Vicky Werckmeister aus der RevueZieh’ dich aus (1928) bekannt.
Das geflügelte Wort aus dem Märchen Die sieben Schwaben, Hannemann, geh du voran! zitiert den Namen als Nebenform.
Werke
Auf das Johannesevangelium wird häufig mit der Kurzform „Johannes“ Bezug genommen.
Wiktionary: Johannes – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
↑Jutta Krispenz: Johanan. In: WiBiLex. Deutsche Bibelgesellschaft, Mai 2014, abgerufen am 10. Oktober 2017.
↑Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S.373.
↑ abWilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S.448, 451.
↑Martin Noth: Die israelischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namensgebung. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart 1928, S.187.
↑Walter Bauer: Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. Hrsg.: Kurt Aland, Barbara Aland. 6. Auflage. Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1988, ISBN 3-11-010647-7, S.780.
↑Detlef Kremer: Literarischer Karneval: Groteske Motive in E. T. A. Hoffmanns „Prinzessin Brambilla“, in: E. T. A. Hoffmann-Jahrbuch 3 (1995), S. 15–30, hier S. 17.