Die Gemeinde liegt direkt am Übergang vom Erdinger Moos im Westen zum hügeligen, waldreichen Holzland im Osten, etwa 10 km nordöstlich der Kreisstadt Erding, 22 km nordwestlich von Dorfen, 14 km südlich von Moosburg an der Isar und 19 km vom Flughafen München entfernt. Die Strogen fließt in Süd-Nord-Richtung durch das Gemeindegebiet und westlich am Ort Fraunberg vorbei. Größere Zuflüsse sind der Bachhamer Bach südlich von Fraunberg und der Schwarze Graben zwischen Furthmühle und Riding.
Im Jahre 1144 erscheint Arnoldus de Frawnperg in einer Urkunde des BischofsOtto von Freising. Die gesicherte Stammreihe beginnt 1231 mit Sigfried von Frauenberg. Aufgrund seiner Ehe mit der Tochter der Gurren von Haag erbte er deren Besitzungen der Grafen von Haag und erhielt für diese von Kaiser Friedrich II. 1245 die hohe Gerichtsbarkeit. Seine Enkel begründeten die beiden Hauptlinien der Fraunberger: Sigfried III. († 1317) die zu Haag, und Wittilo († 1281) die zu Fraunberg. Fraunberg war seit dieser Zeit Besitz der Familie von und zu Fraunberg. Der Ort war zwar Teil Bayerns, bildete aber eine geschlossene Hofmark, deren Sitz das Schloss Altfraunberg war. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Fraunberg geplündert und schwer verwüstet.[4]
Ab 1818
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Fraunberg mit den Ortschaften Felben, Forach, Fraunberg, Furth, Riding, Sax im Moos, Singlding und Urtl. Die niedere Gerichtsbarkeit verblieb beim Fraunbergischen Patrimonialgericht II. Klasse Fraunberg und Riding.
Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstanden auch die Gemeinden Reichenkirchen und Thalheim (bis etwa 1950 Großthalheim).
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen enthält Hinweise auf die vormals selbständigen Teilorte; der Pfeil und das Schwert im Schildhaupt sind dem früheren Wappen von Reichenkirchen entnommen, während die Lilie als Mariensymbol auf die Wallfahrtskirche in Thalheim hinweist. Fraunberg gehörte seit dem 13. Jahrhundert einem der ältesten Adelsgeschlechter Altbayerns, den Fraunbergern zu Fraunberg; ihrem Wappen entstammt das gezäumte silberne Pferd auf rotem Grund.
Dieses Wappen wird seit 1981 geführt.
Neben dem Wappen führt die Gemeinde eine inoffizielle Fahne mit den Farben Weiß-Blau.
Schloss Fraunberg (Altfraunberg): Wasserschloss mit mittelalterlichem Kern, 1683 Wiederaufbau, Stammhaus der Freiherren von und zu Fraunberg
Katholische Pfarrkirche St. Florian in Fraunberg: 1767 von Georg Felix Hirschstötter erbaut
Katholische Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt Thalheim, im Kern 14./15. Jahrhundert, Barockisierung 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, reichhaltiger Stuck in Wessobrunner Art, um 1760
Katholische Pfarrkirche St. Georg in Riding, im Kern gotischer Bau, 1704 barockisiert
1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 144 und im Bereich Handel und Verkehr 35 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 54 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1114. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 13, im Bauhauptgewerbe 12 Betriebe.
2020 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 195 und im Bereich Handel und Verkehr 187 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1755. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine Betriebe > 20 Beschäftigte, im Bauhauptgewerbe gab es 16 Betriebe.[9]
Land- und Forstwirtschaft
Nach der amtlichen Statistik gab es 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft neun sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. 1999 wurden 3310 ha Fläche landwirtschaftlich genutzt; davon waren 2643 ha Ackerfläche und 666 ha Dauergrünfläche. 2016 waren 3082 ha Fläche landwirtschaftlich genutzt.
Bestanden im Jahr 1999 noch 147 landwirtschaftliche Betriebe, ging deren Zahl bis 2010 auf 102 und 84 im Jahr 2020 zurück.[9]