Dzięgiele Oleckie liegt im Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 13 Kilometer südlich der Kreisstadt Olecko im Süden des Powiat Olecki.
Geschichte
Im Jahre 1527 wurde das seinerzeit Dzengeln[1] genannte Dorf gegründet. Es entwickelte sich zu einem aus mehreren kleinen Höfen und Gehöften bestehenden Ort. Im Jahr 1874 wurde er in den neu errichteten AmtsbezirkBabken[2] (polnisch: Babki Gąseckie) eingegliedert, der – 1939 in Amtsbezirk Babeck umbenannt – bis 1933 zum Kreis Oletzko, danach bis 1945 zum Landkreis Treuburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischenProvinz Ostpreußen gehörte.
Die Zahl der Einwohner Dzingellens belief sich im Jahr 1910 auf 71.[3] Sie stieg bis 1933 auf 108 und betrug 1939 noch 93.[4]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Dzingellen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Dzingellen stimmten 62 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.[5]
Aus politisch-ideologischen Gründen zwecks Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen wurde Dzingellen am 3. Juni 1938 (amtlich bestätigt am 16. Juli 1938) in Dingeln umbenannt. In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform Dzięgiele Oleckie.
Dzięgiele Oleckie liegt ein wenig abseits an einer Nebenstraße, die Gąski(Gonsken) an der polnischen Landesstraße DK 65 (einstige deutsche Reichsstraße 132) mit Wólka Kijewska(Kiöwenhorst) und Kijewo(Kiöwen) verbindet. Kijewo war bis 1999 die nächste Bahnstation; es lag an der Bahnstrecke Ełk–Tschernjachowsk, die für Personenverkehr nicht mehr in Betrieb ist.
↑Michael Rademacher: Landkreis Treuburg (Oletzko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 63.
↑Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 484.