Dmitrijewka (russischДмитриевка, deutsch Iszlaudszen, 1934–1945 Schönheide (Ostpr.)) ist eine Siedlung in der russischenOblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Nesterow im Rajon Nesterow.
Dmitrijewka liegt im Nordwesten der Rominter Heide an einer Straße, die Tokarewka (2 Kilometer – Makunischken/Hohenwaldeck) mit Raduschnoje (11 Kilometer – Jagdhaus Rominten) und Lessistoje (19 Kilometer – Nassawen) verbindet.
Vor 1945 bestand in Makunischken bzw. Hohenwaldeck Anschluss an die Bahnstrecke Gołdap–Nesterow, die nach 1945 nur noch im russischen Abschnitt betrieben wurde und in den 1970er Jahren eingestellt wurde.
Geschichte
Im Ort gab es um 1900 eine Wassermühle,[2] ein Sägewerk und eine Möbelfabrikation.[3]
Im Oktober 1944 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Goldap unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Im November 1947 erhielt er die russische Ortsbezeichnung Dmitrijewka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Krasnolessenski selski Sowet im Rajon Nesterow zugeordnet.[4] Die polnische Umbenennung des Ortes in Iszłauże im Dezember 1947[5] wurde nicht mehr wirksam. 1954 gelangte der Ort in den Tschistoprudnenski selski Sowet. Von 2008 bis 2018 gehörte Dmitrijewka zur Landgemeinde Tschistoprudnenskoje selskoe posselenije und seither zum Stadtkreis Nesterow.
Von dem alten Dorf aus der Zeit vor 1945 stehen heute noch drei Bauernhäuser, das ehemalige Forstamt ist beseitigt.[6]
Iszlaudszen war namensgebender Ort und Verwaltungssitz des Amtsbezirks Iszlaudszen, der am 18. März 1874 von sieben Landgemeinden und einem Gutsbezirk gebildet wurde[9]:
Am 8. Dezember 1934 erhielt der Amtsbezirk Iszlaudszen den neuen Namen „Amtsbezirk Schönheide“, zu dem per 1. Oktober 1944 die sieben Gemeinden Frankeneck, Hohenwaldeck (Tokarewka), Pöwen, Schackeln (Mitschurinskoje), Schönheide (Dmitrijewka), Serguhnen und Warnen (Oserki) gehören, von denen heute nur noch vier Orte existieren.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reichs, 5. Auflage, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1912, S. 883 (Link zum Digitalisat und Link zu Seite 883)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)