Der Dacia Sandero ist ein Kleinwagen der Marke Dacia, dessen erste Generation auf dem 78. Genfer Auto-Salon vorgestellt wurde und seit dem 20. Juni 2008 auf dem Markt ist.
Trotz der Ähnlichkeiten zu anderen Vertretern im Segment Kleinwagen (Merkmale Ausstattung, Abmessungen, Motorisierung) und der Einstufung des Schwestermodells „Clio“ als Kleinwagen wird der Sandero beim Kraftfahrt-Bundesamt in der Kompaktklasse geführt.
Die zweite Generation wurde Ende September 2012 auf dem Pariser Automobilsalon gezeigt und löste Anfang 2013 die erste Generation ab.
Anfang September 2020 wurde die dritte Generation vorgestellt. Im Januar 2021 kam sie in den Handel. Der Sandero gilt als besonders niedrigpreisiges Auto und ist u. a. in Deutschland das mit Abstand günstigste Auto seiner Klasse.
Der im brasilianischen Werk Curitiba gebaute Wagen ist das erste Modell des Renault-Konzerns, das außerhalb Europas entwickelt wurde. Für den europäischen Markt wurde er, wie der Logan, im Werk in Pitești (Rumänien) gebaut. Außerhalb Europas wird das Pkw-Modell basierend auf dem Renault Clio, als Renault Sandero angeboten.[4] In einer Version mit höherer Bodenfreiheit ist der Sandero unter beiden Marken auch unter dem Zusatznamen StepWay erhältlich. Auf einigen südamerikanischen Märkten gilt der Renault StepWay sogar als eigenständiges Modell.
Ausstattung
Das Kofferraumvolumen beläuft sich auf 320 Liter (1200 Liter bei umgelegter Rückbank). ABS, Frontairbags, Gurtstraffer sowie Gurtkraftbegrenzer auf allen fünf Plätzen sind serienmäßig, für Seitenairbags und andere Sonderausstattungen zahlt man Aufpreis. Ein ESP wird hingegen nicht angeboten. Die Bodenfreiheit beträgt gut 15,5 Zentimeter und in den besseren Ausstattungsvarianten gibt es eine hydraulisch unterstützte Lenkung. Die Front wurde überarbeitet und ist etwas rundlicher als beim Logan.
Der Sandero Stepway ist ein Sondermodell, das im Jahr 2009 erschienen ist und dessen Aufbau 20 Millimeter höher liegt. Zudem sind Teile angebaut, die ihm das Aussehen eines Geländewagens geben, darunter eine Unterfahrschutzattrappe und Schwellerverbreiterungen aus zum Teil silberfarbigem Kunststoff.[5]
Im Mai 2011 wurde in Brasilien ein neues Sandero-Modell mit geändertem Interieur und einigen äußeren Änderungen vorgestellt.[6]
Ausstattungen:
Sandero mit 1.2 16V 55 kW (75 PS)
Ambiance mit 1.2 16V 55 kW in Deutschland (seit September 2009 auch mit LPG-Anlage vom Werk) bzw. 1.2 16V 55 kW, 1.6 MPI 62 kW (84 PS) und 1.5 dCi 55 kW (75 PS) in Österreich
Lauréate mit 1.2 16V 55 kW (auch LPG), 1.6 MPI 62 kW, 1.5 dCi 55 kW und ein weiterer 1.5 dCi mit 65 kW (88 PS)
Motoren
Der Sandero wird von den gleichen Motoren wie der Dacia Logan angetrieben. Die Diesel waren bereits Ende 2008 bestellbar und wurden ab 2009 geliefert. Ab Anfang 2009 war das Sondermodell eco² mit einem 1,2 Liter-16V-Motor mit 55 kW in Deutschland erhältlich. In Österreich wurde der 1.4 MPI komplett gestrichen und für alle Versionen durch den 1.2 16V 55-kW-Motor wegen der geringeren NoVA ersetzt.
Ab Mai 2012 war in Deutschland auch der 1.6-16V-Motor mit 105 PS im Sandero StepWay erhältlich, der alternativ auch mit Ethanol betrieben werden kann.
Die zweite Generation des Sandero erschien offiziell im Januar 2013 auf dem europäischen Markt, erste Fahrzeuge wurden jedoch schon seit November 2012 ausgeliefert.
Die Weltpremiere des auf der MO-Plattform des Clio basierenden[9] Fahrzeuges fand am 27. September 2012 auf der Automobilausstellung in Paris statt.
Die fünftürige Steilhecklimousine wurde weiterhin auch als StepWay-Modellvariante mit größerer Bodenfreiheit angeboten.
2014 erschien das Modell in Brasilien (als Renault Sandero) und in Russland. Für den russischen Markt wurde es in Toljatti bei AwtoWAS montiert.[10][11]
Zum Modelljahr 2017 erhielt der Sandero eine Modellpflege. Dacia bietet seitdem mit dem SCe 75 einen Dreizylinder-Ottomotor mit etwa einem Liter Hubraum und 54 kW (73 PS) an.[12]
Erste Bilder zur dritten Generation des Sandero zeigte Dacia am 7. September 2020.[14] Im Januar 2021 kam sie in den Handel. Der Basispreis stieg in Deutschland auf 8.490 Euro. Erneut wird wieder die Karosserievariante Stepway mit erhöhter Bodenfreiheit angeboten. Technisch nutzt der Sandero nun die CMF-Plattform, auf der auch der Renault Clio V und der Renault Captur II basieren.[15] In den ersten 16 Monaten gab es sechs Preiserhöhungen und zweimal wurden die Ausstattungen reduziert. Seit dem 27. Januar 2022 ist der TCe 90 im normalen Sandero nicht mehr mit 6-Gang-Schaltgetriebe erhältlich. Seit Mai 2022 betrifft dies auch den TCe 100. Der Sandero Stepway ist nach wie vor mit sechs Gängen erhältlich. Seit Ende Mai 2022 ist für den Sandero Stepway außerdem ein elektrisches Schiebedach ab der Ausstattungsstufe Expression, der TCe 110 aus dem Dacia Jogger und die Ausstattungslinie Expression+ erhältlich. Zudem erhalten alle ab Mitte Juni 2022 bestellten Sandero das neue Dacia-Logo.[16]
Werte in eckigen Klammern gelten für den Sandero Stepway
3
Nicht in Europa
4
ab 12/2022: 180 km/h (elektronisch begrenzt)
Zulassungszahlen in Deutschland
Seit dem Marktstart 2008 bis einschließlich Dezember 2023 sind in Deutschland 321.096 Sandero neu zugelassen worden. Ein großer Teil davon wurde im Jahr 2009 verkauft. Dies ist auf die Umweltprämie zurückzuführen.