Die Höhenburg liegt auf 410 m ü. NHN am Anstieg der Frankenhöhe, eines kleinräumigen, bewaldeten Höhengebietes (Naturpark Frankenhöhe), hoch über dem Aischtal. Östlich der Burg liegen die ausgedehnten Frankenhöhe-Wälder des Hohenecker Forstes, an ihrem Fuß eines der wenigen Weinbaugebiete Mittelfrankens (Mittelfränkische Bocksbeutelstraße).
Geschichte
1132 wurde ein „Dietmar de Hohenekke“ in der Gründungsurkunde des Klosters Heilsbronn erwähnt. Dies ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Die Bedeutung des Ortsnamens entsprach schon damals der heutigen.[5]
Anfang der 1920er Jahre kaufte der Münchner VerlagsbuchhändlerJulius Friedrich Lehmann die Burg. Die Burg diente dem Wehrverband Bund Oberland als Veranstaltungsort, etwa für die 1924 und 1927 durchgeführten Führertagungen. An der Führertagung im April 1924 nahmen unter anderem der Bundesführer Friedrich Weber, Gustav Sondermann, Josef Römer und August Winnig teil. Vom 4. bis 6. Juni 1927 fand dort die von Willy Liebel, dem späteren Stadtrat und Oberbürgermeister Nürnbergs, geleitete Bundestagung der Altreichsflagge statt, wobei auch General Erich Ludendorff und seine Gattin Mathilde Ludendorff Reden völkischer Thematik hielten, am 18. November die Beisetzung des Münchner Polizeipräsidenten Ernst Pöhner im „Heldenhain“, an der unter anderem Adolf Hitler und Joseph Goebbels teilnahmen.[11] Ab 1928 war die Burg Schulungsstätte der Sturmabteilung (SA) für Süddeutschland und mehrfach der Ort von NSDAP-Großveranstaltungen wie dem im Juni 1930 durchgeführten Pfingst-Gautreffen (unter Teilnahme von Streicher, Hitler und General von Epp) oder der ersten mittelfränkischen SA-Führervorschule am 18. Januar 1932 mit Beteiligung unter anderem von Julius Streicher, Wilhelm Stegmann und Willy Liebel.[12] Der Historiker Manfred Kittel sieht in der von der Burg ausgehenden „völkischen Ausstrahlung“ einen der Gründe für die Entwicklung Westmittelfrankens zur nationalsozialistischen Hochburg.[13] 1936 erwarb die Reichstierärztekammer die Burg Hoheneck und machte sie zu einer Reichstierärzte Schulungsburg.
Ruth Bach-Damaskinos, Jürgen Schnabel, Sabine Kothes: Schlösser und Burgen in Mittelfranken – Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den mittelfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Hofmann Verlag, Nürnberg 1993, ISBN 3-87191-186-0, S. 84–85.
Siegfried Kett: Ein Fall verquerer Erinnerungskultur – Arnold von Hoheneck und die größten Tage in der Geschichte Ipsheims. In: Hermann Glaser und Johann Schrenk (Hrsg.): Das braune Franken. Schrenk-Verlag, Röttenbach 2017, ISBN 978-3-924270-88-9, S.87–121.
↑Wolfgang Mück: NS-Hochburg in Mittelfranken: Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922–1933. Verlag Philipp Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 2016 (= Streiflichter aus der Heimatgeschichte. Sonderband 4); ISBN 978-3-87707-990-4, S. 56 f., 63 und 71.
↑Manfred Kittel: Provinz zwischen Reich und Republik. Politische Mentalitäten in Deutschland und Frankreich 1918–1933/36. (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Band 47) Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-56501-X, S. 244, 478.
↑Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.