Im Jahr 1815 kam der Ort zu Preußen und wurde durch die Bürgermeisterei in Aßlar verwaltet. Bereits 1816 forderten die Einwohner von Breitenbach eine eigene Schule, welche 1820 fertiggestellt wurde. Die Schule wurde fortan auch als Bethaus von der Kirchengemeinde genutzt.
Am 11. Oktober 1850 wurde die Grube „Schöne Anfang“ an den Fürsten Ferdinand zu Solms-Braunfels verliehen, um Eisenerz abzubauen. Das Grubenfeld befand sich 500 Meter südlich des Ortes und wurde zunächst im Tagebau betrieben. Später baute man die Mineralien Hämatit und Magnetit nach der Errichtung von drei Stollen unter Tage ab. Neben dem Oberen Stollen und dem Mittleren Stollen wurde im Jahre 1908 der untere Marien-Stollen vollendet. Bereits zum 1. Dezember 1906 war die Grube an die Friedrich Krupp AG verkauft worden. Am 30. Juni 1943 endete der Abbau in der Grube „Schöne Anfang“.
Nachdem im Landkreis Wetzlar die Amtsbürgermeistereien 1934 abgeschafft wurden, wurde Breitenbach eine selbstständige Gemeinde.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Januar 1977 die Gemeinden Ehringshausen, Breitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ehringshausen zusammengeschlossen.[4][5] Für Breitenbach wurde wie für alle nach Ehringshausen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk eingerichtet.[6] Sitz der Gemeindeverwaltung blieb Ehringshausen.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Breitenbach angehört(e):[2][7]
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Ehringshausen[Anm. 8]
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Ehringshausen
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Breitenbach 252 Einwohner. Darunter waren 81 keine Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 111 zwischen 18 und 49, 54 zwischen 50 und 64 und 48 Einwohner waren älter.[9]
Die Einwohner lebten in 105 Haushalten. Davon waren 21 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 29 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 66 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Einwohnerentwicklung
Breitenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr
Einwohner
1834
110
1840
121
1846
119
1852
120
1858
123
1864
124
1871
122
1875
123
1885
121
1895
131
1905
123
1910
123
1925
144
1939
145
1946
195
1950
197
1956
201
1961
171
1967
180
1970
196
1980
?
1990
?
2000
?
2011
252
2014
251
2017
258
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[9]; Gemeinde Ehringshausen[1]
Für Breitenbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Breitenbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6]
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 66,51 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerlichen Liste Breitenbach“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Burkhard Herbel zum Ortsvorsteher.[11]
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC180532844, S.290.
↑ abHauptsatzung. (PDF; 125 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen, abgerufen im Februar 2024.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑
Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.250 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).