Der kleine seinerzeit Alt Bialla, bis 1903 Bialla genannte Ort wurde im Jahre 1562 gegründet[3], als Herzog Albrecht das Land an den Ritter Georg von Diebes verlieh[4]. Der Ort war geprägt durch ein großes Gut, das unterschiedliche Besitzer hatte. Es umfasste zuletzt 600 Hektar, davon 325 Hektar Acker und 100 Hektar Wald.[4]
Am 19. Januar 1903 wurde Bialla in Billstein umbenannt. 195 Einwohner zählte der Ort im Jahre 1910.[6]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Billstein gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Billstein stimmten 100 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.[7]
Am 30. September 1928 verlor der Gutsbezirk Billstein seine Eigenständigkeit und wurde zusammen mit dem Nachbarort Lehnarten (polnischLenarty) in die Landgemeinde Judzicken (1929–1945 Wiesenhöhe, polnisch Judziki) eingegliedert.
Der neobarocke Landsitz entstand am Anfang des 20. Jahrhunderts und war großzügig mit Räumen, meist kunstvoll verziert an Wänden und Decken, ausgestattet.[4] Im Park stand ein japanisches Teehaus. Im Ersten Weltkrieg fiel das Haus den Kriegshandlungen zum Opfer, wurde aber bald nahezu originalgetreu wieder aufgebaut. Der letzte Gutsbesitzer, Leo Brodowski, überließ das Haus in der NS-Zeit der Hitlerjugend für ihre Schulungen.
Ein staatlicher Betrieb nutzte den Landsitz nach 1945 als Büro und auch Wohnraum.[4] Er verfiel jedoch, wurde verlassen und brannte in den 1980er Jahren aus. In den 1990er Jahren wurde die Ruine von einem Privatmann erworben mit der Absicht eines Wiederaufbaus.
Amtsbezirk Bialla/Billstein (1874–1945)
Der Amtsbezirk Bialla resp. Billstein umfasste anfangs sieben Dörfer, am Ende waren es aufgrund struktureller Veränderungen nur noch zwei:[5]
Biała Olecka liegt ein wenig abseits vom Verkehrsgeschehen und ist von Lenarty(Lehnarten) aus über eine Nebenstraße zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht mehr. Bis 1945 war Bialla / Billstein selbst Bahnstation an der Bahnstrecke Marggrabowa-Garbassen (polnischOlecko–Garbas Drugi) der Oletzkoer (Treuburger) Kleinbahnen, deren Betrieb in Kriegsfolge eingestellt wurde.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 63.