Der A3 (interne Typbezeichnung 8L) ist ein Pkw der Kompaktklasse von Audi, der zwischen Herbst 1996 und Mitte 2003 in Deutschland bzw. bis Ende 2006 in Brasilien produziert wurde. Mit dieser ersten A3-Generation bot Audi erstmals ein Fahrzeug dieser Größenordnung auf der PQ34-Plattform[2] und mit einem Großteil der Motorenpalette des VW Golf IV an.
Die erste Generation gab es zu Beginn nur als Dreitürer, dessen formale Messepremiere auf der Mondial de l’Automobile 1996 stattfand. Aus Rücksicht auf die im Herbst 1997 erfolgte Markteinführung des VW Golf IV wurde erst im März 1999 die fünftürige Variante nachgereicht.[3]
Im Herbst 2000 erhielt das Fahrzeug ein Facelift.[4]
Produktion
Während der A3 8L in Deutschland bis Juni 2003 gebaut wurde, wurde die erste Generation bei der Audi Senna Ltda. in Brasilien noch bis Oktober 2006 produziert. Ab dem Produktionsstart im Jahr 1999 im Audi-Werk São José dos Pinhais etwas südlich der Hauptstadt des Bundesstaates Paraná, Curitiba, wurden zwischen 1999 und 2006 in Summe 7004570600000000000♠57060 Fahrzeuge gefertigt.[5] Zwischen April 2001 und April 2003 wurden 7004364580000000000♠36458 Fahrzeuge (inkl. Audi S3) bei Audi Hungaria in Győr, Ungarn produziert. Insgesamt wurden vom Audi A3 8L ca. 7005913000000000000♠913000 Stück abgesetzt.[6]
Karosserie
Nachdem seit 1993 Aluminium als Karosseriewerkstoff eingesetzt worden war, wurde nunmehr auch GFK/CFK verwendet, wodurch das Gesamtgewicht gegenüber einer reinen Stahlkonstruktion weiter reduziert werden konnte.
Anders als beim Nachfolger A3 8P unterschieden sich Drei- und Fünftürer nur geringfügig, denn optisch war nur die schmalere C-Säule des Fünftürers als Unterschied erkennbar, die Platz für ein drittes Seitenfenster schuf und das Fahrzeug bei gleicher Länge gestreckter wirken ließ.
Ausstattungsvarianten
Attraction: Basismodell mit Vier-Speichen-Lenkrad, normale Sitze in Stoff „Fabula“, 15-Zoll-Aluminiumräder im Zehn-Loch-Design
Ambition: sportliche Variante mit Drei-Speichen-Sportlederlenkrad, serienmäßiger Tieferlegung um 16 mm, Lederschaltknauf, Sportsitzen, 15-Zoll-Aluminium-Gussräder im Fünf-Stern-Design und weiteren sportlichen Ausstattungsmerkmalen
Ambiente: komfortable Variante mit Vier-Speichen-Lederlenkrad, Leder-Schaltknauf, Alcantara-Sitze, Lichtpaket, Mittelarmlehne vorn, 15-Zoll-Aluminiumräder im Elf-Speichen-Design
S line: sportliche Variante mit gehobener Ausstattung, Drei-Speichen-Sportlederlenkrad, schwarzem Dachhimmel, serienmäßiger Tieferlegung um 20 mm, 17-Zoll-Aluminiumräder im 9-Speichen-S-Line-Design, in anderen Lackierungen erhältlich
Modellpflege
Im September 2000 wurde der A3 für das Modelljahr 2001 optisch wie technisch einem Facelift unterzogen.[4] Dabei wurden unter anderem Scheinwerfer, Innenausstattung und Heckleuchten modifiziert, wodurch der Wagen optisch näher an den im November 2000 erschienenen A4 B6 gerückt wurde. Das überarbeitete Modell sollte durch die hinter Klarglas liegenden Doppelscheinwerfer „aggressiver“, „erwachsener“ und qualitativ hochwertiger als der Vorgänger wirken.
Audi A3 Fünftürer (2000–2003)
Heckansicht
Audi A3 Dreitürer (2000–2003)
Audi S3 (2001–2003)
Im Zuge der Modellpflege wurden optische Gestaltungsmerkmale im Design innen sowie am äußeren Erscheinungsbild geändert sowie folgende technische Details:
Kopf-Airbag-Systemsideguard optional erhältlich (auch in den letzten Vor-Facelift-Modellen)
Lenksäule mit verbessertem Schwingungskomfort
Multifunktionslenkrad
Wegfahrsperre der neuen Generation
Navigation Plus und Radio Symphony erhältlich
165 kW (225 PS) statt 154 kW (210 PS)
Antrieb
Der Audi A3 verfügte serienmäßig über Frontantrieb. Als Option war das permanente AllradsystemQuattro (im A3 mit Haldex-Kupplung) erhältlich. Der sportlich ausgelegte S3 wurde stets an allen vier Rädern angetrieben.
Motoren
Die Motorenpalette reichte bei den Ottomotoren vom 1,6-Liter-Motor mit einer Leistung von 74 kW (101 PS) bis zum Spitzenmodell S3 mit einem 1,8-Liter-Turbomotor und anfänglich 154 kW (210 PS) Leistung, bei den Dieselmotoren mit 1,9 Liter Hubraum und Leistungen von 66 kW (90 PS) bis 96 kW (131 PS).
Nach der Modellpflege zum Herbst 2000 wurden weiterhin die Motoren der ersten Modelle eingesetzt. So wurde beispielsweise der 1,9-Liter-Dieselmotor mit einer Leistung von 66 kW erst einige Monate nach der Modellpflege ersetzt. Sukzessiv und für den Konsumenten im Verborgenen wurden die Schadstoffklassen der Motoren schrittweise von EURO 2 auf EURO 4 hochgesetzt, was erst Jahre später bei der Einführung der Umweltzonen und Fahrverbote eine Rolle spielen sollte.
↑Günter Hofbauer, Jürgen Schmidt: Identitätsorientiertes Markenmanagement: Grundlagen und Methoden für bessere Verkaufserfolge. Walhalla Fachverlag, 2007, ISBN 978-3-8029-2429-3, S.31 (google.com [abgerufen am 6. Juli 2019]).
↑ abPower-Brenner - auto motor und sport. In: auto-motor-und-sport.de. 26. September 2000, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2018; abgerufen am 19. Juni 2018.