Zalesie liegt im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 24 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Pisz (deutschJohannisburg).
Geschichte
Der Ort Zalesshenn[2], um 1540 Salesch, um 1579 Saleschenn, nach 1785 Szalleschen, nach 1818 Saleschen und bis 1938 Salleschen, wurde 1472 durch den Deutschen Ritterorden als Freigut mit 30 Hufen zu magdeburgischem Recht gegründet[3]. Die Ortsstelle war vorher schon besiedelt und hieß um 1449 Yenitzen.
358 waren 1910 in Salleschen gemeldet[5], 1933 waren es bereits 431[6].
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Salleschen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Salleschen stimmten 240 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]
Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) 1938 wurde Salleschen aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Offenau (Ostpr.)“ umbenannt. Die Einwohnerzahl belief sich 1939 auf 372[6].
In Kriegsfolge wurde das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen an Polen überstellt und erhielt die polnische Namensform „Zalesie“. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes[8] und als solches eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Biała Piska(Bialla, 1938 bis 1945 Gehlenburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Die Zahl der Einwohner belief sich im Jahre 2011 auf 152[9].
Zalesie liegt östlich der Woiwodschaftsstraße 667 und ist von Drygały(Drygallen, 1938 bis 1945 Drigelsdorf) aus auf direktem Wege zu erreichen. Drygały ist auch die nächste Bahnstation und liegt an der Bahnstrecke Olsztyn–Ełk.
↑ abMichael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 77