Alt Wieck gehörte bis zur Reformation 1535 in Pommern zum Kloster Buckow. Danach wurde es dem herzoglichen Amt Rügenwalde übereignet. Seine Geschichte ist eng mit der der Gemeinde Wieck (heute polnisch: Wiekowice) verknüpft, durch die es bis 1945 zum Amtsbezirk Eventin (Iwięcino) im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin gehörte. Durch die Zugehörigkeit zu Wieck war Alt Wieck standesamtlich mit Abtshagen (Dobiesław) verbunden.
Alt Wieck erhielt durch den Ausbau der Bahnstrecke Stettin–Köslin bis nach Schlawe 1870 wirtschaftlich großen Auftrieb durch den hier angelegten Bahnhof. Er wurde Verladestation für die Dörfer Wieck (Wiekowice), Abtshagen, Neuenhagen Abtei (Jeżyczki), Pirbstow (Przystawy), Martinshagen (Grabowo), Panknin (Pękanino), Nemitz (Niemica), Göritz (Gorzyca), Kuhtz (Kusice), Klein- und Groß Soltikow (Sulechówko und Sulechowo) sowie Zitzmin (Sieciemin). An den Viehabnahmetagen der diversen Viehhändler bildeten die bäuerlichen Fuhrwerke lange Schlangen. Das Nutzvieh wurde in die Bahnwaggons mit den Zielen Stettin und Berlin verladen. Auch anderweitige landwirtschaftliche Produkte fanden über Alt Wieck ihren Weg zum städtischen Verbraucher.
Alt Wieck selbst konnte in großer Zahl bis 1945 alle wesentlichen Gewerbebetriebe aufbieten, außerdem eine Gendarmeriestation, eine Bahnstation und eine Zahnarztpraxis.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Alt Wieck am 5. März 1945 von der Roten Armee besetzt und anschließend Teil Polens.
Die Kinder aus Alt Wieck und der Wohnsiedlung am Bahnhof besuchten die Schule I in Wieck. Letzter Schulleiter vor 1945 war Lehrer Gramzow.
Literatur
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 861–862, Absatz (23).
Manfred Vollack (Hrsg.): Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch. 2 Bände, Husum 1989.