Am Gebäude sind nur wenige Stilelemente der Renaissance auszumachen. Es verfügt über einen Keller mit Tonnengewölbe. 1904 erfolgte ein Anbau mit einem Rundturm und einem Neu-Renaissance Portal. Es wurde dann Amtshaus und war bis zum Neubau des Landratsamt Waldshut Landratsamt. Heute ist es der Amtssitz der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen.
Nachdem Waldshut der Wiedertäuferbewegung angehört hatte, wurde der Schultheiß der Stadt Waldshut von der Habsburger Regierung eingesetzt. Er durfte als Strafe nicht mehr frei gewählt werden. Er war zugleich Waldvogt:
1527 Ludwig Hornegg von Horenberg
1532 Freiherr Hans Joachim Lorenz von Heidegg, Vater des Landvogts Junker Hans Jakob von Heidegg auf Schloss Gurtweil
1789 wurde aus dem Titel Schultheiß der Bürgermeister
1791–1802 Ferdinand von Harrant
1805 kam Waldshut an Baden und die bisherigen Provinzen wurden aufgehoben und in zunächst 10 Kreise (Seekreis, Donaukreis, Wiesenkreis, Dreisamkreis, Kinzigkreis, Murgkreis, Pfinz- und Enzkreis, Neckarkreis, Odenwälderkreis, Main- u. Tauberkreis) mit je einem Kreisdirektor und je 2 Kreisräten sowie wieder in Bezirke eingeteilt. 1832 wurden diese Kreise auf vier Kreise mit Sitzen in Konstanz, Freiburg, Rastatt und Mannheim zusammengelegt.
Mit der Verordnung vom 12. Juli 1864 wurde das Land Baden neu in 11 Kreise eingeteilt, dies war der Beginn der heutigen Kreisverwaltung, die einstige Waldvogtei wurde Bezirksamt. Oberster Beamter wurde der Oberamtmann, danach in den 1920er Jahren der Landrat mit Sitz im Landratsamt Waldshut, das an der Stelle des von Jacques Gros erbauten Waldschlosses, am 3. Mai 1984 eingeweiht wurde.