Je nach Kontext umfasst die Bezeichnung Unteroffizieranwärter auch entsprechende Marineuniformträger und Reservisten; entsprechend umfasst die Bezeichnung Maatanwärter häufig auch die Reserve-Maatanwärter.
Unteroffizieranwärter müssen vor Ernennung in einen der Dienstgrade der Unteroffiziere ohne Portepee eine Unteroffizierprüfung ablegen, die sich aus einem allgemeinmilitärischen und einem militärfachlichen Teil zusammensetzt (Fachunteroffizierprüfung). Die mehrmonatige militärfachliche Ausbildung muss in Form von Lehrgängen durchgeführt werden. Der militärfachliche Teil der Fachunteroffizierprüfung kann durch einen verwertbaren Berufsabschluss ersetzt werden.[2][3]
Unteroffizieranwärter tragen die gewöhnlichen Mannschaftsdienstgrade. Im Schriftverkehr führen sie hinter ihrer Dienstgradbezeichnung die Zusätze „(Unteroffizieranwärterin)“, „(Unteroffizieranwärter)“ oder kurz „(UA)“ bzw. „(Reserveunteroffizier-Anwärterin)“, „(Reserveunteroffizier-Anwärter)“ oder kurz „(RUA)“.[2][3] Entsprechend sind für Marineuniformträger folgende Zusätze üblich: „(Maatanwärterin)“, „(Maatanwärter)“ oder kurz „(MA)“[9] bzw. „(Reservemaat-Anwärterin)“, „(Reservemaat-Anwärter)“ oder kurz „(RMA)“.[A 3]
↑Vgl. dazu (Unteroffizieranwärter)-(Unteroffiziersanwärter). In: Google booksNgram Viewer.Google, abgerufen am 14. November 2014 (englisch, Die geringste Verbreitung des Fugen-s ergibt sich in deutschsprachigen Büchern seit 1900 demnach um 1957. Seit etwa der 1980er Jahre ist die Nichtnutzung des Fugen-s im Wort Unteroffizier(s)anwärter in etwa ebenso häufig wie dessen Nutzung.).
↑ abcDie Bezeichnungen Maatanwärter und Reserve-Maatanwärter werden in der Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) nicht explizit genannt, haben ihre Grundlage jedoch in § 1 Satz 2 SLV, wonach für die Marine entsprechende Zusätze zu den in der SLV genannten Dienstgradzusätzen für Heeres- und Luftwaffenuniformträger mitumfasst sind.
↑Gemäß Soldatenlaufbahnverordnung muss der Dienstgrad Obergefreiter nicht durchlaufen werden. In der Praxis wird er jedoch meist auch von Unteroffizieranwärtern bekleidet. Die Dienstgrade Hauptgefreiter, Stabsgefreiter und Oberstabsgefreiter können ebenfalls von Unteroffizieranwärtern geführt werden. In der Praxis ist dies jedoch eher die Ausnahme. Meist handelt es sich dabei um Soldaten, die erst später aus einer Laufbahn der Laufbahngruppe der Mannschaften in eine der Laufbahnen der Fachunteroffiziere gewechselt sind.
↑An die Dienstzeit für Reserve-Unteroffizieranwärter werden geringere Voraussetzungen gestellt. Sie sind aber soweit aktiven Soldaten gleichgestellt, als dass Beförderungen erst nach Ablauf einer Zeit zulässig sind, die als Soldaten auf Zeit als Mindestdienstzeit vorausgesetzt wird.
↑ abcdefDer Bundesminister der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten (Hrsg.): ZDv 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten. Bonn 27. März 2002, Art. 635 (PDF (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 26. März 2014] DSK AP210100187, Neudruck Januar 2008).