Der Stab des Transportgeschwaders 4 wurde im Mai 1943 aufgestellt. Als neue I. Gruppe wurde die zuvor selbstständige Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 105 (KGr. z.b.V. 105) umbenannt, die bereits seit März 1940 bestand. Die II. und die III. Gruppe entstanden aus den seit 10. Dezember 1941 bestehenden KGr. z.b.V. 500 und KGr. z.b.V. 400. Die IV. Gruppe wurde aus der seit dem 17. Dezember 1941 bestehenden KGr. z.b.V. 700 gebildet. Zusätzlich zu den 16 Staffeln dieser 4 Gruppen kam im August 1944 noch eine selbstständige 17. Staffel hinzu, die ehemalige Seetransportstaffel 1. Die I. bis III. Gruppe waren mit dem dreimotorigen Transportflugzeug Junkers Ju 52 ausgestattet. Die IV. Gruppe flog mit der Arado Ar 232, Focke-Wulf Fw 200, Junkers Ju 252, Junkers Ju 352, Junkers Ju 90, der französischen Lioré & Olivier LeO 45 der Messerschmitt Me 323 und der italienischen Piaggio P.108. Am 20. Oktober 1944 wurde der Geschwaderstab, die I. und II. Gruppe aufgelöst. Die III. und IV. Gruppe bestanden bis zur Kapitulation im Mai 1945 fort. Die Geschwaderkennung war G6.
Gliederung
Der Geschwaderkommodore und sein Stab führten die I. bis IV. Gruppe die wiederum in Staffeln unterteilt waren. Die 1. bis 4. Staffel gehörte der I. Gruppe, die 5. bis 8. Staffel der II. Gruppe, die 9. bis 12. Staffel der III. Gruppe und die 13. bis 16. Staffel der IV. Gruppe an. Jede Staffel führte ein Staffelkapitän und war in vier Ketten mit je drei Flugzeugen unterteilt. Daraus ergab sich eine Sollstärke der Transportgruppe von je 48 Flugzeugen, geführt durch den Gruppenkommandeur. Dies ergab bei vier Transportgruppen eine Sollstärke des Geschwaders von 192 Flugzeugen.[1]
Bei der am 20. Mai 1941 beginnenden Luftlandeschlacht um Kreta war die Kampfgruppe z.b.V. 105 dem XI. Fliegerkorps der Luftflotte 4 unterstellt. Vom griechischen Flugplatz Tanagra (Lage38.34166723.5625) aus flog sie Fallschirmjäger und Luftlandetruppen nach Kreta.[3][4]
Die Kampfgruppe z.b.V. 105 wechselte zum 22. Juni 1941, bei Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges zum II. Fliegerkorps der Luftflotte 2.[5] Im Jahr 1942 wechselte sie zur Luftflotte 4 in den Süden der Ostfront. Zum Jahreswechsel 1942/43 war sie, vom Flugplatz Tazinskaja (Lage48.18333341.266667) aus, zusammen mit den KGr. z.b.V. 500 und KGr. z.b.V. 700 bei der Luftbrücke in den Stalingrader Kessel eingesetzt.[6]
Währenddessen war die KGr. z.b.V. 400 im Mittelmeerraum beim Lufttransportführer Mittelmeer der Luftflotte 2 eingesetzt. Von Brindisi (Lage40.65555617.937222) in Italien aus flog sie Versorgungseinsätze für die deutschen Truppen in Nordafrika.[7]
Die I. Gruppe verfügte am 10. Januar 1945 über 36 Junkers Ju 52, während die IV. Gruppe 54 Maschinen unterschiedlichster Hersteller zur Verfügung hatte.[10]
Georg Tessin: Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände). Flakeinsatz im Reich 1943–1945 (= Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band14). Biblio Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0 (496 S.).