Die II. Gruppe bildete sich am 27. Juli 1940 in Halberstadt (Lage51.85555611.055556)[2] und hatte als Schleppflugzeug die Junkers Ju 52/3m in ihren Reihen. Ab September 1942 erhielt sie die Avia B-534 und ab April 1943 die Junkers Ju 87.
Im Januar 1943 kam in Langendiebach (Lage50.1691898.961586)[4] noch eine IV. (Ergänzungs-)Gruppe dazu, die mit der Avia 65 flog. Die vier Gruppen umfassten anfangs jeweils drei Staffeln, ab April 1943 dann jeweils vier. Die Geschwaderkennung war H4.
Geschichte
Nach der Aufstellung des Geschwaders blieb es auf seinen Heimathorsten stationiert. Erst im April 1941 wechselte die I. Gruppe auf den Flugplatz Tanagra (Lage38.34166723.5625) in Griechenland und bereitete sich auf die Luftlandeschlacht um Kreta vor.[5] Dazu war sie dem XI. Fliegerkorps der Luftflotte 4 unterstellt.[6] Am 20. Mai brachte sie, in der ersten Welle mitfliegend, Fallschirmjäger auf die Insel. Bei der Landung gingen viele der Lastensegler zu Bruch. Ab Juni war die I. Gruppe wieder zurück in Hildesheim.
Im Januar 1943 verlegten der Stab, die I. und II. Gruppe nach Saporischschja im Süden der Sowjetunion und führten Versorgungsflüge, zu den eingeschlossenen deutschen Truppen, in den Kessel von Stalingrad durch. Im Februar wechselten die I., II. und IV. Gruppe mit dem Geschwaderstab auf den Flugplatz Kertsch IV (Lage45.36903236.403627) auf der Halbinsel Kertsch.[8] Von dort aus flogen sie deutsche Soldaten über die Straße von Kertsch aus dem Kaukasus zur Krim. Im April kehrte das Geschwader wieder zurück zu seinen Heimatbasen. Dort löste sich die IV. Gruppe auf.
Im Mai und Juni 1943 ging das Geschwader mit dem Stab und der I. bis III. Gruppe nach Südfrankreich und lag unter anderen auf den Plätzen in Lézignan (Lage43.1745122.732677), Aix-les-Milles (Lage43.5027785.366667) und Valence (Lage44.9166674.968611).[9]
Ab Februar/März 1944 wechselten die II. und III. Gruppe auf den Balkan im Südosten Europas. Dort belegten sie die Plätze in Zirkle (Lage45.89722215.5375) und Alibunar (Lage45.06944421.002778) und ab Mai auch in Kruševac (Lage43.56154821.336565). Dort wurden die Schleppflugzeuge Junkers Ju 87 der II. Gruppe hauptsächlich als Schlachtflugzeuge bei den Bodenkämpfen eingesetzt.
Am 9. September 1944 löste sich das Geschwader auf. Nur die II. Gruppe, die in Nachtschlachtgruppe 10 umbenannt wurde, flog weiter mit ihren Junkers Ju 87. Die restlichen ehemaligen Angehörigen des Geschwaders kamen am Boden in den Endkämpfen des Krieges zum Einsatz.
Georg Tessin: Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände). Flakeinsatz im Reich 1943–1945 (= Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band14). Biblio Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0 (496 S.).
↑Horst Boog, Jürgen Förster, Joachim Hoffmann, Ernst Klink, Rolf-Dieter Müller, Gerd R. Ueberschär: Der Angriff auf die Sowjetunion. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, ISBN 3-421-06098-3, S.678.