Der Geschwaderstab entstand im Rahmen der Aufrüstung der Luftwaffe am 1. April 1936 auf dem Fliegerhorst Merseburg (Lage51.36194411.950556). Die I. Gruppe bildete sich aus der ehemaligen Fliegergruppe Merseburg auf dem Fliegerhorst Merseburg. Aus der ehemaligen Fliegergruppe Finsterwalde in Finsterwalde[1] (Lage51.607513.738056) wurde durch Umbenennung die II. Gruppe, während die III. Gruppe in Altenburg[2] (Lage50.98181712.506361) entstand. Eine IV. (Ergänzungs-)Gruppe erhielt das Geschwader am 1. April 1937 in Liegnitz[3] (Lage51.182516.177778). Anfangs war das Geschwader mangels geeigneter Bomber mit der Junkers Ju 52/3m ausgestattet, einer Transportmaschine. Anschließend folgten mit der Dornier Do 11, der Dornier Do 23, der Junkers Ju 86 und der Dornier Do 17 die ersten Bombertypen. Die Geschwaderkennung war 3Z.
Gliederung
Der Geschwaderstab führte die I. bis IV. Gruppe die wiederum in Staffeln unterteilt waren. Die 1. bis 3. Staffel gehörte der I. Gruppe, die 4. bis 6. Staffel der II. Gruppe, die 7. bis 9. Staffel der III. Gruppe und die 10. bis 12. Staffel der IV. Gruppe an.
Geschichte
Nachdem die I. und II. Gruppe bereits im Jahr 1935 unter der Bezeichnung Fliegergruppe Merseburg und Fliegergruppe Finsterwalde aufgestellt wurden, bildete sich am 1. April 1936 der Geschwaderstab und die III. Gruppe. Anfangs flogen die Besatzungen mit der Junkers Ju 52/3m, eine reine Transportmaschine. Ab Oktober 1935 erhielten sie dann ihre ersten Dornier Do 23. Im August 1937 wurde die III. Gruppe mit der Junkers Ju 86 ausgerüstet. Dieser zweimotorige Bomber wurde ursprünglich für die zivile Luftfahrt entwickelt und hatte zwei Junkers Jumo 205 Dieselmotoren, die eine Leistung von insgesamt 1200 PS erbrachten. Damit erreichte der Bomber eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h und eine Bombenlast von bis zu 1000 kg. Im Jahre 1938 ging die IV. Gruppe des Geschwaders nach Neubiberg (Lage48.07406511.637526) und nahm am Anschluss Österreichs teil. Am 1. November 1938 wurde die IV. Gruppe des Kampfgeschwaders 153 als II. Gruppe an das Kampfgeschwader 252 abgegeben. Im April 1939 verlegte die I. Gruppe nach Prag-Kbely. Am 1. Mai 1939 wurde das Geschwader in Kampfgeschwader 3 (Stab, II. und III. / Kampfgeschwader 3) umbenannt. Die I. Gruppe wurde zur I. / Kampfgeschwader 77.
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945. Band 14. Biblio Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.
H. L. de Zeng, D. G. Stankey, E. J. Creek: Bomber Units of the Luftwaffe 1933–1945. A Reference Source, Volume 1. Ian Allan Publishing, 2007, ISBN 978-1-85780-279-5 (englisch).