Das Stumpfblättrige Laichkraut (Potamogeton obtusifolius) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Laichkräuter (Potamogeton) innerhalb der Familie der Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae). Diese Wasserpflanze ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.
Das Stumpfblättrige Laichkraut ist eine ausdauerndekrautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 50 Zentimetern erreicht. Sie hat ein kriechendes, etwa 1 mm dickes, stark verzweigtes Rhizom. Der Stängel ist zusammengedrückt, stumpfkantig und in der oberen Hälfte stark verzweigt. Die Laubblätter sind schmal, 2 bis 3,5 Millimeter breit, stumpf, bleichgrün bis rötlich, kaum durchsichtig und mit einem Mittelnerv und zwei bis selten vier undeutlichen Seitennerven versehen. Die oberen haben einen Ölglanz, sind mit einem Luftgewebe ausgestattet und schwimmen dadurch an der Wasseroberfläche. Die Blatthäutchen sind offen und eingerollt.
Die Blütezeit des Stumpfblättrigen Laichkrautes reicht von Juni bis August. Der Blütenstandsschaft ist so lang wie die Ähre. Sechs bis acht Blüten stehen im etwa 1 Zentimeter langen, ährenförmigenBlütenstand dicht zusammen. Die dreizähligen Blüten sind etwa 1,5 Millimeter breit.
Die Früchtchen sind 3,5 Millimeter lang und 2 Millimeter breit, sie sind auf dem Rücken scharf gekielt, der Fruchtschnabel ist breit und sehr kurz.
Die Turionen sind spindelförmig, bis 4 cm lang und etwa 5 Millimeter breit, sie sind zur Blütezeit noch vorhanden.
Das Stumpfblättrige Laichkraut ist weltweit verbreitet und kommt hauptsächlich auf der Nordhalbkugel vor.[2] In Europa erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet im Süden von Nordspanien über das Zentralmassiv entlang dem Nordrand der Alpen bis Mazedonien und Bulgarien. Im Norden bis etwa 70° nördlicher Breite. In Osteuropa wird es zunehmend seltener.
Da das Stumpfblättrige Laichkraut schwach saure Gewässer bevorzugt, hat es – obwohl es geringe Nitratbelastung erträgt – von Natur aus nur wenige ihm zusagende Standorte. Trotz seiner leichten Nitrattoleranz hat es im 20. Jahrhundert rund die Hälfte seiner vorher bekannten Standorte verloren.
Literatur
Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Grundband. 20. Auflage, 2011, Spektrum Verlag Heidelberg, ISBN 978-3-8274-1606-3
Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 7: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklassen Alismatidae, Liliidae Teil 1, Commelinidae Teil 1): Butomaceae bis Poaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3316-4.
Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 5, ISBN 3-440-08048-X
Einzelnachweise
↑ abErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Seite 103. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5
↑Potamogeton obtusifolius. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 1. Juni 2020.