Das Steppen-Veilchen wächst als ausdauerndekrautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 10, manchmal bis zu 20 Zentimetern. Sie besitzt keine Ausläufer, oft treten aber 0,5 bis 1 Zentimeter lange unterirdische Seitensprosse auf. Der Stängel ist unbeblättert.[1]
Die Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der im oberen Bereich geflügelte Blattstiel ist rundum meist dicht mit 0,1 bis 0,2 Millimeter langen Trichomen behaarten. Die einfache Spreite ist im Sommer am Spreitengrund gestutzt oder abrupt zum Blattstiel hin verschmälert und mindestens eineinhalbmal so lang wie breit. Die Nebenblätter sind spitz dreieckig und mit drüsigen Fransen versehen.[1]
Generative Merkmale
Die Blüten befinden sich einzeln in den Achseln der Grundblättern.[1]
Die duftende, zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf stumpfen Kelchblätter besitzen an ihrer Basis je ein krautiges Angängsel. Die fünf Kronblätter sind kräftig violettpurpurfarben und das untere Kronblatt ist mit violetten Adern versehen. Das unterste Kronblatt trägt einen Sporn und die beiden unteren Staubblätter weisen ein nektarabsonderndes Anhängsel aus, welches in den Sporn hineinragt. Die Staubbeutel besitzen an ihrem oberen Ende ein gelbes Anhängsel. Der einfache Griffel endet in einer hakig umgebogenen Narbe.[1]
Die Fruchtstiele sind niederliegend. Die behaarte Kapselfrucht ist kugelig mit stumpfen Ende; sie springt nicht auf, sondern öffnet sich langsam mit drei Fruchtklappen am Boden und enthält viele Samen.[1]
Die Erstveröffentlichung von Viola ambigua erfolgte 1804 durch Franz Adam von Waldstein-Wartenberg und Pál Kitaibel in Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae, Band 2, S. 208. Synonyme für Viola ambiguaWaldst. & Kit. sind: Viola campestrisM.Bieb., Viola ambigua subsp. campestris(M.Bieb.) Gams. Früher wurde auch Viola thomasiana als Unterart Viola ambigua subsp. thomasiana(Songeon & E.P.Perrier) Gams zu dieser Art gestellt.[5][6]
Einzelnachweise
↑ abcdefgh
Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S.435.
↑ abErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.677.
↑Violaambigua im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑ ab
Wolfgang Adler, Alexander Ch. Mrkvicka (Hrsg.): Die Flora Wiens - gestern und heute. Die wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen in der Stadt Wien von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende, Wien 2003, ISBN 978-3900275969, S. 350.
↑
Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band V. Teil 1: Angiospermae: Dicotyledones 3 (1) (Linaceae – Violaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1966, ISBN 3-489-72021-0, S.642–644 (unveränderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag).
Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S.435.