Durch das Kirchdorf fließt der Schlauersbach, der ein linker Zufluss der Bibert ist, und unmittelbar westlich mündet der Gründleinsgraben als linker Zufluss in den Schlauersbach. 1 km nördlich des Dorfes erhebt sich der Heidebuck (384 m ü. NHN), 0,5 km nordwestlich erhebt sich der Rothberg, dahinter liegen die Waldgebiete Kühtrieb und Kronholz. 0,5 km südlich liegt das Herpersdorfer Feld, 0,5 km nordöstlich das Trappenfeld.
In einer Bulle des Papstes Innozenz IV. von 1249 wurde der Ort erstmals als „Sibroctisdorf“ (= Dorf eines Sigibrecht) erwähnt. In dieser Urkunde wurde bestätigt, dass das Kloster Heilsbronn u. a. auch in diesem Ort Güter rechtmäßig erworben hatte.[6] Aus einer Heilsbronner Urkunde von 1297 geht hervor, dass dem Kloster bereits zu dieser Zeit die meisten Anwesen in „Sibrechtsdorf“ unterstanden. Das Patronat der Ortskapelle hatte jedoch die Würzburger Familie von Tanneberg. Zur Zeit der Reformation im Jahr 1528 gehörten Seubersdorf und Unterschlauersbach zur Pfarrei Dietenhofen. 1532 wurde der Ort erstmals „Seuberßdorff“ genannt.[7] Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges besaß das Kloster 10 Höfe, die allesamt während dieses Krieges verödeten.[8]
Am nördlichen Ortsrand liegt die um 1700 errichtete St. Maria-Magdalena-Kirche, eine Filialkirche der evangelisch-lutherischen St. Andreas-Kirche Dietenhofen. An ihrer Stelle stand zuvor die oben genannte Privatkapelle der Familie Tanneberg, die möglicherweise teilweise für den Bau der Kirche weiter verwendet wurde. Zeitweise war St. Maria Magdalena eine eigenständige Pfarrgemeinde. Von 1742 bis 1967 gab es in Seubersdorf eine Schule.[9]
Am 8. April 1945, dem Weißen Sonntag, ging während der Konfirmationsfeier ein Bombenregen über den Ort nieder; es wurden 63 Einschläge gezählt. Auf der Hochfläche nördlich des benachbarten Unterschlauersbach befand sich ein Militärflugplatz. Die Schäden waren schnell behoben.[15]
Am 1. Januar 1970, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, wurde Seubersdorf nach Dietenhofen eingemeindet.[16]
Mit dem Kanalbau wurde 2002 begonnen und im Anschluss eine Dorferneuerung durchgeführt.[17]
Haus Nr. 1: eingeschossiges Wohnstallhaus, sog. „Schindelbauers-Haus“, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts, Fachwerkbau mit zwei Dachgeschossen; im Ostgiebel K-Streben, rundbogige Ladeluke; eine Fledermaus- und zwei Schleppgauben am Satteldach[18] Abgetragen; befindet sich als einziges Bauwerk aus dem Gebiet der Gemeinde Dietenhofen im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim.[19]
Haus Nr. 8: ehemaliges Schulhaus auf einer Anhöhe, in unmittelbarer Nähe der Kirche und des Friedhofs, traufständiger dreiachsiger Putzbau mit zwei Geschossen, Eckquaderung und Walmdach, spätklassizistisch, erbaut 1845; Waschhaus; Brunnen mit Pumpe, Brunnenstock erneuert
Haus Nr. 16: am Stall Inschriftstein an sekundärer Stelle (ursprünglich über der Haustür des Wohnteils): „Johann Georg/Weiß 1772“, dazwischen Zollernwappen[20]
Haus Nr. 24: eingeschossiges Wohnstallhaus, Quaderbau, 1852
Josef Kollar (Hrsg.): Markt Dietenhofen. Heilsbronn 1985, OCLC159879623, S.167–168.
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.361–362 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB720137675, S.125.
Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S.165–167.
↑ abOrtsteile. In: dietenhofen.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2023; abgerufen am 16. Juni 2023.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dietenhofen.de
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 1, S. 65.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.195 (Erstausgabe: 1950).
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 2, S. 361 f.
↑Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.
↑Peter Ramsenthaler: Lokalbahn Nürnberg-Unternbibert-Rügland: Von der Frankenmetropole in den Rangau. H-und-L-Publ.-Souvenirs-Verlag Bleiweis, Schweinfurt 1996, ISBN 3-928786-48-2, S. 3.