Um 1820 bildeten St. Martin in Kleinhaslach mit St. Maria Magdalena in Seubersdorf einen Pfarrsprengel. Am 19. Dezember 1842 wurde St. Martin mit St. Maria Magdalena als Filiale zur Pfarrei erhoben.[8] 1970 erfolgte der Wechsel von St. Maria Magdalena wieder nach St. Andreas.[9]
Die Kirche wurde als Chorturmkirche errichtet mit dem Chorturm im Osten, einem Langhaus im Westen und einer Sakristei im Norden. Die ältesten Teile finden sich im Langhaus (West- und Südportal mit größeren zusammenhängenden Abschnitten der Mauer) und lassen sich ins frühe 11. Jahrhundert datieren. Im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche umgebaut, der Chorturm neu errichtet. 1586 wurde der Turm aus gelbbraunen Sandsteinquadern nochmals errichtet. Er ist dreigeschossig und wird von einer achteckigen Turmspitze mit vier Scharwachttürmchen abgeschlossen (Höhe: 49 Meter).
Im einschiffigen Langhaus finden sich an der südlichen Mauer Fresken des 15. Jahrhunderts. Der Hochaltar mit Aufsatz befindet sich im Chor und wurde um 1510 verfertigt. 1696 wird eine Doppelempore an der Nord- und Westmauer umlaufend eingebaut. Die Kanzel wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gebaut und 1858 an ihrem heutigen Ort, der Ostwand des Langhauses, angebracht.
Die Kirche wurde in den Jahren 1882, 1931 und 1977 renoviert. In den Jahren 2022 und 2023 wurde der Kirchturm umfassend saniert, was Kosten von nahezu 1.000.000,-- € verursachte.
Literatur
Italo Bacigalupo und Johannes Tröbs mit e. Arbeitskreis d. Dekanates (Hrsg.): Evang[elisch]-Luth[erisches] Dekanat Neustadt an der Aisch (= Reihe Porträts bayerischer Dekanatsbezirke). Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission, Erlangen 1986, ISBN 3-87214-210-0, S.121–129.
Manfred Jehle: Kirchliche Verhältnisse und religiöse Institutionen an der oberen Altmühl, Rezat und Bibert: Klöster, Pfarreien und jüdische Gemeinden im Altlandkreis Ansbach im Mittelalter und in der Neuzeit (= Mittelfränkische Studien. Band20). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 2009, ISBN 978-3-87707-771-9.
Josef Kollar (Hrsg.): Markt Dietenhofen. Heilsbronn 1985, OCLC159879623, S.43–48, 71–92.
Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S.50–54.
↑Ursprünglich war die Pfarrei Dietenhofen dem Dekanat Neustadt an der Aisch zugehörig. Der Wechsel erfolgte frühestens in den 1980er Jahren.
↑H. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 50. Anders J. Kollar (Hrsg.): Markt Dietenhofen, S. 71. Hiernach wird die Kirche 1459 im Testament des Jörg von Leonrod erstmals urkundlich erwähnt.
↑H. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 50; J. Kollar (Hrsg.): Markt Dietenhofen, S. 71.
↑M. Jehle: Kirchliche Verhältnisse und religiöse Institutionen an der oberen Altmühl, Rezat und Bibert, S. 115.
↑I. Bacigalupo (Hrsg.): Evang[elisch]-Luth[erisches] Dekanat Neustadt an der Aisch, S. 122.
↑Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.229 (Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).