Schlachten an der Flussbiegung des Sittang

Schlachten an der Flussbiegung des Sittang
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg

Ein Offizier des Combined Services Detail Interrogation Centre (CSDIC) verhört Oberstabsfeldwebel Ogawa Mitsuo von der japanischen 38. Seedienstkompanie und den Obergefreiten Murakami Shoichi von der japanischen 55. Division im Raum Sittang, 8. August 1945
Datum 2. Juli bis 7. August 1945
Ort Pegu-Joma, Sittang, Burma
Ausgang Alliierter Sieg
Konfliktparteien

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Britisch-Indien Britisch-Indien
Nepal Nepal
the State of Burma (1943–1945) Nationale Burmesische Armee

Japanisches Kaiserreich Japan

Befehlshaber

Montagu Stopford,
Frank Messervy,
Francis Tuker,
David Tennant Cowan

Kimura Heitarō,
Sakurai Shōzō,
Masaki Honda,
Miyazaki Shigesaburō,
Sakuma Ryōzō,
Shihachi Katamura

Die Schlachten an der Flussbiegung des Sittang (auch Schlacht auf den Reisfeldern genannt[1]) fanden während des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg statt. Der japanische Ausbruch aus den Pegu-Joma Bergen und die Schlachten an der Flussbiegung des Sittang waren aufeinanderfolgende japanische Unternehmungen in den letzten Wochen des Burmafeldzugs.

Vorgeschichte

Nachdem die Alliierten die Operation Dracula zur Einnahme von Rangun im Mai 1945 abgeschlossen hatten und es den Resten der japanischen Hauptarmee nach dem katastrophalen Rückzug durch den Zentralkorridor im April gelungen war, Moulmein zu erreichen, waren die Feindseligkeiten in Burma noch lange nicht vorbei. Zwar waren die Versorgungslinien der Japaner nicht mehr zuverlässig und auch die japanische Luftwaffe war ausgeschaltet worden, aber deren Fähigkeit zu einem ernsthaften Comeback stand außer Frage.[1]

Zudem gab es noch die Anwesenheit der großen isolierten Streitkräfte japanischer Truppen in Zentral- und Nordburma, die auf über 50.000 Mann geschätzt wurden. Dies waren die Überreste der japanischen 28. Armee, die unter dem Kommando von Generalleutnant Sakurai Shōzō standen und in den regennassen Schluchten der Pegu-Joma-Berge gefangen waren. Die Überlebenden versuchten über den Fluss Sittang auszubrechen und sich nach Thailand abzusetzen.[2]

Die isolierten japanischen Streitkräfte waren aufgrund der Störung und Desorganisation ihrer hinteren Nachschublinien sehr schlecht ausgerüstet und konnten auch nicht mehr über den Luftweg versorgt werden. Sie litten erheblich unter dem Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten.[1]

Im Mai und Juni flogen Staffeln der Royal Air Force bei Monsunwetter insgesamt 4.813 Einsätze, um die Japaner zu bombardieren und zu beschießen. Bis Ende Juni wurde das Netz um die isolierten japanischen Landstreitkräfte schrittweise enger. Die starken Regenfälle erschwerten allerdings die Bewegung der alliierten Truppen und ihrer unterstützenden Waffen am Rande der Pegu-Joma Berge und entlang der Mawchi-Straße östlich von Toungoo in der Bago-Region.

Auf dem Sittang wurden nun immer öfter Bewegungen der Japaner beobachtet. Daher patrouillierten Spitfire-Flugzeuge flussabwärts und beschädigten und versenkten fast täglich kleine Flussschiffe aller Art.[1]

Am 2. Juli 1945 hatte eine Gurkha -Patrouille eine kleine japanische Truppe besiegt und eine Versandtasche erbeutet, die unter anderem den vollständigen Einsatzplan für den japanischen Ausbruch enthielt. Die Japaner planten in drei Kolonnen zum Sittang vorzurücken, wobei strenge Einsatzregeln galten. So war der Einsatz von Schusswaffen zugunsten des Bajonetts verboten und jegliche Funkkommunikation eingestellt, bis sie den Sittang auf einem Bambusfloß überquert hatten. Sakurai Shōzō unterschätzte jedoch die gegen ihn aufgestellte britisch-indische Streitmacht, glaubte aber, dass er die Hälfte seiner erschöpften Streitkräfte in Kampfform bringen könnte.

Unterdessen hatte die Nationale Burmesische Armee unter Aung San die Seite gewechselt und jagte japanische Patrouillen und Sammeltrupps.

Die folgenden Kämpfe an der Sittang-Flussbiegung gelten als die erbittertsten des gesamten Burmafeldzugs.[1][2]

Der japanische Ausbruchsversuch

In einem Versuch, die alliierten Bodentruppen in großem Umfang abzulenken, startete die japanische 33. Armee unter dem Befehl von Generalleutnant Masaki Honda am 3. Juli eine Offensive am Sittang von einem Brückenkopf aus, den sie am rechten Ufer gegenüber von Mokpalin hartnäckig hielt. Es war flaches, offenes Land mit vereinzeltem Buschwerk. Bei sehr schlechtem Wetter fanden in Nyaungkashe, Abya und Myikye einige äußerst schwere Kämpfe statt. Das Dorf Nyaungkashe wechselte dabei mehrmals den Besitzer.[3]

Karte des japanischen Ausbruchs über das Pegu-Joma-Gebirge

Die 33. Armee hatte sich nach ihrem Rückzug nach Süden entlang der Ostseite des Sittang-Flusses in Tenasserim neu gruppiert, umfasste aber nun kaum mehr als eine Brigade in Bezug auf ihre Stärke und griff zunächst die britischen Stellungen an der Biegung des Sittang, nahe seiner Mündung, mit einem geplanten Ablenkungsmanöver (Operation Hai) an. Allerdings war der Angriff zum falschen Zeitpunkt erfolgt und lag zu früh, bevor die 28. Armee zum Fluss vordringen konnte.[4]

Unter dem vorübergehenden Kommando von Generalleutnant Francis Tuker erlaubte das indische IV Korps ab dem 14. Juli den Vormarsch der Japaner und wartete dann bis sich die meisten der japanischen Einheiten in den exponierten und vollständig anvisierten Stellungen befanden, bevor sie ein Sperrfeuer aus Artilleriefeuer begannen. Kurz darauf starteten Jagdbomber-Staffeln, bestehend aus Spitfire- und Thunderbolt-Kampfflugzeugen der Royal Air Force unter der Kontrolle visueller Kontrollposten in den vorderen Positionen der Briten, Bombardierungen auf bekannte japanische Ziele

Am 7. Juli sah sich Kimura Heitarō, der Oberkommandierende der Regionalarmee Burma, gezwungen, der inzwischen schwer getroffenen 33. Armee den Befehl zu geben, die Operation Hai einzustellen. Anschließend zog sie sich zurück, in der Hoffnung, dass die Anstrengungen der Armee ausgereicht hätten, um den Ausbruch der 28. Armee zu erleichtern. Da den Briten aber die japanischen Pläne bekannt waren, richteten sie ihre Aufmerksamkeit bereits auf diesen Sektor.

Piloten der RAF-Staffel Nr. 607 auf dem Rückweg von einem Einsatz gegen japanische Truppen, die versuchten, den Sittang zu überqueren

Trotz des Fehlschlags der 33. Armee begann die 28. Armee am 15. Juli mit der 54. Division unter Generalleutnant Miyazaki Shigesaburō und der 55. Division unter Generalleutnant Sakuma Ryōzō, den Versuch bis zum Sittang vorzudringen. Wie die 33. Armee zuvor wusste auch die 28. Armee nicht, dass den Briten ihr Plan bewusst war.[4] Die britisch-indischen Streitkräfte hatten sich insbesondere auf zwei Bereiche taktisch vorbereitet. Artillerieangriffe auf zwölf Übergangspunkte der Japaner an der Hauptstraße und auf Luftangriffe durch die RAF mit Flugzeugen, die auch bei diesen schlechten Wetterbedingungen des Monsuns operieren konnten. Sie sollten diejenigen Japaner angreifen, denen es gelang, die Straße zu überqueren, insbesondere in der Gegend zwischen den Flüssen Sittang und Salween. Panzer und Infanterie, motorisiert wie auch zu Fuß, deckten trotz des heftigen Monsunregens die Lücken zwischen den Stellungen. Den mittlerweile alliierten Streitkräften der Nationalen Burmesische Armee blieb es überlassen, sich um alle Überlebenden am Ostufer des Sittang zu kümmern.[4]

Britische Soldaten am Sittang, 1. August 1945

Die indische 17. Division, die unter dem Kommando von Generalmajor David Tennant Cowan agierte, hatte eine langgestreckte Frontlinie von über 120 Kilometern zu überwachen, so dass sich immer wieder Bereiche fanden, in denen es Japanern gelang zum Fluss vorzurücken. Die Briten versuchten dies durch schnell wechselnde Hinterhalte zu unterbinden, deren Informationen dazu von Einheimischen und eigenen Beobachtungsposten kamen. Im Gegenzug hatten die Japaner ein Interesse daran jeglichen Zusammenstoß mit den alliierten Einheiten zu vermeiden und schickten in der dritten Juliwoche Nacht für Nacht eigene Patrouillen aus, die Stellungen der Briten auskundschaften sollten. Die Briten waren ihrerseits darüber unterrichtet, da sie Gefangene befragten, die Auskünfte über die bevorzugten Übergangsstellen gaben.[5]

Thunderbolts und Spitfires führten am 15. und 16. Juli einen erfolgreichen Angriff im Shwegyin-Chaung-Gebiet des Sittang durch. Nordöstlich von Kyadwin, bei Paungzeik, führten Mosquitos der 47. Staffel ebenfalls am 16. Juli einen Bomben- und Tiefflugangriff durch, nachdem 51 tote Japaner gezählt wurden. Bei einem weiteren Flugzeugangriff in Shanywathit am 19. Juli kam es zu zwei direkten Treffern auf ein Haus, das mit japanischen Truppen vollbesetzt war, und es wird angenommen, dass über achtzig dort getötet wurden.[3]

33. Panzerabwehrregiment, Royal Artillerie, am Sittang, 1. August 1945

Nordwestlich von Pado kam es ab dem 19. Juli zu einem regelrechten Versteckspiel zwischen alliierten und japanischen Truppen, als sich etwa 100 Japaner in kleinen Ortschaften verschanzten und die Zugangsstraßen tagsüber gegen die Alliierten verteidigten, während sie in der Nacht versuchten zum Fluss zu entkommen. Vielfach liefen sie dabei in vorbereitete Hinterhalte der alliierten Einheiten, so dass bis Anfang August nur noch einige vereinzelte Truppenteile überlebten.[5] Damit war die letzte verzweifelte japanische Offensive gestoppt. Die 15. Armee unter Generalleutnant Shihachi Katamura schritt daraufhin ein, um den letzten Überlebenden der 28. Armee zu helfen. Guerillakämpfern der Karen gelang es, Hunderte der flüchtenden Japaner zu überfallen und Teile der 15. Armee anzugreifen. Die britische Verbindungsorganisation Force 136 der SOE operierte zusammen mit den Karen-Einheiten und nutzte Westland-Lysander Flugzeuge um Schwerverletzte, Gefangene und wichtige Dokumente zu evakuieren und im Gegenzug dringend benötigte Vorräte zu befördern. Bis zum Ende der Schlacht hatten es nur wenige japanische Einheiten geschafft, den Fluss zu überqueren, da sie bereits am 7. August den Sittang erreicht hatten, bevor das gesamte Gebiet von britischer Infanterie geräumt worden war.

Das Ende der Schlachten

5,5-Zoll-Geschütze der 63rd Medium Battery der Royal Artillery feuern am 1. August 1945 auf Satthinagyon.

Der japanische Ausbruchsversuch war ein großer Fehlschlag und hatte die ohnehin schon geringe japanische Moral weiter geschwächt. Die 105. Selbstständige Gemischte Brigade unter Generalmajor Hideji Matsui hatte die prozentual geringsten Verluste zu beklagen. Von den 4.173 Mann konnten mehr als 2.000 den Sittang überqueren. Im Gegensatz dazu gelang es nur einer Handvoll Soldaten der 13. Marine-Wach-Einheit zu entkommen, die damit als vernichtet galt.

Mindestens 70 Japaner und vielleicht mehr, waren noch im Pegu-Joma-Gebirge desertiert, und die 28. Armee erlitt die schwersten Verluste aller Formationen während der Operation Hai. Die 54. Division hatte im Verhältnis dazu große Verluste erlitten, wobei mehr als 5.000 Männer beim Ausbruch über den Sittang verloren gingen. Von den 9.000 Mann der 55. Division, die den Ausbruch starteten, erreichten weniger als 4.000 Tenasserim. Insgesamt gelang es von den 18.000 Mann der 28. Armee weniger als 6.000, das Ostufer des Sittang zu erreichen.[2][4]

Während der Schlachten hatten RAF-Staffeln insgesamt 3.045 Einsätze geflogen, davon waren 92 Prozent Offensivangriffe zur Unterstützung der Bodentruppen.[3]

Die britisch-indischen Streitkräfte verloren in diesem Zeitraum 1.500 Soldaten durch Krankheiten, erlitten jedoch lediglich 95 Tote und 322 Verwundete, darunter eine kleine Zahl durch Friendly Fire-Zwischenfälle.

Nach der Kapitulation Japans starben weitere 2.000 Japaner nach den Schlachten an der Flussbiegung des Sittang. Erst am 13. September 1945 ergaben sich die letzten verbliebenen Einheiten der einst großen japanischen Regionalarmee Burma den Briten.[4]

Literatur

  • Louis Allen: Burma: The Longest War, 1941–45. Hrsg.: Everyman Ltd; Book Club Edition. 1984, ISBN 978-0-460-04363-2 (englisch).

Einzelnachweise

  1. a b c d e Hilary St. George Saunders: Royal Air Force 1939-1945: Volume III. Chapter 16: The Fight is Won. In: www.ibiblio.org/hyperwar. HER MAJESTY'S STATIONERY OFFICE, LONDON, 1954, S. 362ff, abgerufen am 19. Dezember 2023 (englisch).
  2. a b c Kent G. Budge: Sittang River. In: The Pacific War Online Encyclopedia. 2011, abgerufen am 19. Dezember 2023 (englisch).
  3. a b c Supplement to The London Gazette. Air Operations in South East Asia 3rd May, 1945 to 12th September, 1945. 19. April 1951, S. 2133 ff. (englisch, ibiblio.org [PDF; abgerufen am 19. Dezember 2023]).
  4. a b c d e Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II – Operation Hai. Hrsg.: Taylor & Francis Ltd. 2013, ISBN 978-0-415-71087-9 (englisch, codenames.info [abgerufen am 15. Dezember 2023]).
  5. a b Official History of the Indian Armed Forces in the Second World War 1939-1945. Reconquest of Burma. Volume II, 1959, S. 454 ff. (englisch, ibiblio.org [PDF; abgerufen am 19. Dezember 2023]).

Read other articles:

Mosteirô Identificação: 09134 MSO (Mosteirô)[1] Denominação: Estação de Mosteirô Administração: Infraestruturas de Portugal (norte)[2] Classificação: E (estação)[1] Tipologia: C [2] Linha(s): Linha do Douro (PK 72+362) Altitude: 71 m (a.n.m) Coordenadas: 41°5′40.58″N × 8°4′9.69″W (=+41.09461;−8.06936) Localização na rede (mais mapas: 41° 05′ 40,58″ N, 8° 04′ 09,69″ O; IGeoE) Concelho:  Baião Serviços: Estação anterior C...

This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Prayer of the Rollerboys – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (May 2020) (Learn how and when to remove this template message) 1990 American filmPrayer of the RollerboysDirected byRick KingWritten byW. Peter IliffProduced byRobert MickelsonStarringCorey...

2005 film by Andrew Adamson For the novel by C.S. Lewis, see The Lion, the Witch and the Wardrobe. For other uses, see The Lion, the Witch and the Wardrobe (disambiguation). The Chronicles of Narnia:The Lion, the Witch and the WardrobeTheatrical release posterDirected byAndrew AdamsonScreenplay by Ann Peacock Andrew Adamson Christopher MarkusStephen McFeely Based onThe Lion, the Witch and the Wardrobeby C. S. LewisProduced by Mark Johnson Phillip Steuer Starring William Moseley Anna Popplewel...

Командування Сил підтримки Нарукавний знакНа службі 2004—20105 лютого 2020 (3 роки)[1]Країна  УкраїнаВид  Збройні силиТип КомандуванняШтаб м. КиївКомандуванняПоточнийкомандувач Бригадний генерал Герега Дмитро МихайловичЗнаки розрізненняБеретний знак Медіафай

Кубок Латвії 2002 Подробиці Дата проведення 11 травня — 20 жовтня 2002 Кількість учасників 35 Призові місця  Чемпіон Сконто (7-й раз) Віцечемпіон Металургс (Лієпая) Статистика Зіграно матчів 36 Забито голів 144 (4 за матч) ← 2001 2003 → Кубок Латвії з футболу 2002 — 61-й розіграш �...

Тепениця Коростенська дирекція Південно-Західна залізниця зупинний пунктРозташуванняРозташування с. ТепеницяКоординати 51°13′27″ пн. ш. 27°43′05″ сх. д. / 51.22417° пн. ш. 27.71806° сх. д. / 51.22417; 27.71806СтруктураЛінія(ї) Коростень — ОлевськПлатфор

«Амоніт»Ammonite Жанри романтика, драмаРежисер Френсіс ЛіПродюсери Іен Каннінґ[en] Фодла Кронін О'Рейлі Еміль Шерман[en] Сценаристи Френсіс ЛіУ головних ролях Кейт Вінслет Сірша Ронан Фіона Шоу Оператор Стефан ФонтенКомпозитор Гаушка Дастін О'Галлоран[en] Монтаж Кріс ВаяттКіно

Hi! School: Love OnPoster promosi untuk Hi! School – Love OnGenrePercintaan Supernatural RemajaDitulis olehLee Jae-yeonSutradaraSung Joon-hae Lee Eun-miPemeranKim Sae-ron Nam Woo-hyun Lee Sung-yeolLagu pembukaHeartthrob oleh Infinite FLagu penutupChocolate Cherry Night oleh Mad Clown and YozohNegara asalKorea SelatanBahasa asliKoreaJmlh. episode20ProduksiProduserSung Joon-haeDurasiJumat pukul 20:55 (KST)Rumah produksiHigh School Co., Ltd.RilisJaringan asliKorean Broadcasting SystemRilis asl...

لوميليكسيماب ضد وحيد النسيلة نوع Whole antibody الهدف CD23 اعتبارات علاجية معرّفات ك ع ت None كيم سبايدر NA المكون الفريد 8Z13S29R5A Y بيانات كيميائية الصيغة الكيميائية C2115H3252N556O673S16  الكتلة الجزيئية 47.75 وحدة كتل ذرية تعديل مصدري - تعديل   لوميليكسيماب جسم مضاد وحيد النسيلة مجانس من

  هذه المقالة عن مملكة هولندا. لمقاطعة سابقة في هولندا، طالع هولندا (مقاطعة). لاستخدامات أخرى، طالع هولندا (توضيح).   هولندا Nederland  (هولندية) هولنداعلم هولندا هولنداشعار هولندا موقع  هولندا  (أخضر داكن)– في أوروبا  (أخضر & رمادي داكن)– in the الا

本條目存在以下問題,請協助改善本條目或在討論頁針對議題發表看法。 此條目需要擴充。 (2014年12月29日)请協助改善这篇條目,更進一步的信息可能會在討論頁或扩充请求中找到。请在擴充條目後將此模板移除。 此條目需要精通或熟悉相关主题的编者参与及协助编辑。 (2014年12月29日)請邀請適合的人士改善本条目。更多的細節與詳情請參见討論頁。 此條目没有列出任何参考

Dispute between Greek and Turkish Cypriots This article includes a list of general references, but it lacks sufficient corresponding inline citations. Please help to improve this article by introducing more precise citations. (March 2009) (Learn how and when to remove this template message) Cyprus problemFlag map showing the current division, with territory controlled by the internationally-recognised Cyprus and the Turkish Republic of Northern Cyprus separated by the UN buffer zone. UK bases...

Khởi nghĩa BolotnikovПовстання БолотниковаВосстание БолотниковаHọa hình.Thời gian1606-8Địa điểm Sa quốc NgaKết quả Sa quốc Nga tan rãThụy Điển và Ba Lan xâm lượcTham chiến Người Cossack Sa quốc NgaLực lượng 30 ngàn ~ 5 ngàn Khởi nghĩa nông nô dưới quyền lãnh đạo của Ivan Bolotnikov[1] (tiếng Ukraina: Селянська війна під керівництвом Івана Боло�...

2009 studio album by Trey SongzReadyStudio album by Trey SongzReleasedAugust 31, 2009 (2009-08-31)Recorded2008–09Genre R&B[1] Length58:10Label Songbook Atlantic Producer Bei Maejor Johntá Austin Bryan-Michael Cox Sean Garrett Eric Hudson Soundz StarGate Troy Taylor Los da Mystro John $K McGee Trey Songz chronology Anticipation(2009) Ready(2009) Passion, Pain & Pleasure(2010) Singles from Ready SuccessfulReleased: February 13, 2009 [2] I Need a...

2006 film MajajanTheatrical release posterDirected bySyed Noor[1]Written byRukhsana Noor[1]Produced bySaimaSyed NoorStarring Shaan Shahid Saima Madiha Shah Saud Shafqat Cheema Iftikhar Thakur CinematographyWaqar BokhariEdited byAqeel Ali AsgharMusic byZulfiqar AliRelease date24 March 2006Running time2 hours 36 minCountryPakistanLanguagePunjabi Majajan is a 2006 Pakistani Punjabi drama film directed by Syed Noor[2][3] which was released across theaters in Pakist...

Infinite sum This article is about infinite sums. For finite sums, see Summation. Part of a series of articles aboutCalculus Fundamental theorem Limits Continuity Rolle's theorem Mean value theorem Inverse function theorem Differential Definitions Derivative (generalizations) Differential infinitesimal of a function total Concepts Differentiation notation Second derivative Implicit differentiation Logarithmic differentiation Related rates Taylor's theorem Rules and identities Sum Product...

Pandemi COVID-19 di Bengal BaratDistrik-distrik di Bengal Barat, yang terdampak oleh COVID-19, pada 4 Mei 2020   200+ kasus terkonfirmasi   100–199 kasus terkonfirmasi   10–99 kasus terkonfirmasi   1–9 kasus terkonfirmasiPenyakitCOVID-19Galur virusSARS-CoV-2LokasiBengal Barat, IndiaKasus pertamaKolkataTanggal kemunculan18 Maret 2020(3 tahun, 8 bulan dan 1 minggu)AsalWuhan, Hubei, TiongkokKasus terkonfirmasi1.638.485 (31 Desember 202...

PT FalconNama dagangFalcon PicturesJenisPerseroan terbatasIndustriPerfilmanDidirikan2010; 12 tahun lalu (2010) di Jakarta, IndonesiaPendiri H.B. Naveen Dallas Sinaga Frederica KantorpusatJl. Duren Tiga No.35, Jakarta Selatan, IndonesiaWilayah operasiIndonesiaTokohkunci H.B. Naveen Dallas Sinaga Frederica Anakusaha Max Pictures Falcon Publishing KlikFilm Kwikku Situs webfalcon.co.id Falcon Pictures adalah perusahaan film yang didirikan di Jakarta pada tahun 2010 oleh H.B. Naveen, Dallas S...

1972 film by Waris Hussein The Possession of Joel DelaneyOriginal theatrical posterDirected byWaris HusseinScreenplay byGrimes GriceMatt RobinsonBased onThe Possession of Joel Delaneyby Ramona StewartProduced byMartin PollStarring Shirley MacLaine Perry King CinematographyArthur J. OrnitzEdited byJohn Victor SmithMusic byJoe RaposoProductioncompaniesHaworth ProductionsITC EntertainmentDistributed byParamount Pictures (United States)Scotia-Barber (United Kingdom)Release dates May 24, ...

Pesta Olahraga Difabel Asia Tenggara XITuan rumahSurakartaMotoStriving for EqualityJumlah negara11Jumlah atlet1.283Jumlah disiplin24 acara dalam 11 cabang olahragaUpacara pembukaan30 JuliUpacara penutupan6 AgustusDibuka olehMa'ruf AminWakil Presiden Republik IndonesiaTempat utamaStadion Manahan← Kuala Lumpur 2017Filipina 2020 Phnom Penh 2023 → Pesta Olahraga Difabel Asia Tenggara 2022, yang secara resmi dikenal sebagai bahasa Inggris: ASEAN Para Games ke-11, adalah multi-olahr...