Bis Februar 1944 war die Regionalarmee auf zehn Divisionen, aufgeteilt auf drei Armeen, angeschwollen und umfasste ca. 300.000 Mann.[3]
Anfang des Jahres arbeitete General Kawabe zusammen mit dem Befehlshaber der 15. Armee, GeneralleutnantMutaguchi Ren’ya, den er von früheren Posten her kannte, einen Präventivschlag gegen britische Truppen bei Imphal aus. Ziel dieses Schlages war es, die alliierten Truppenkonzentrationen rund um Imphal zu unterbinden und bei einem positiven Operationsverlauf eine Offensive nach Britisch-Indien hinein vorzubereiten. Diese Pläne stießen bei den meisten japanischen Einheitsbefehlshabern der Regionalarmee Burma auf Widerstand und auch der stellvertretende Stabschef der in Singapur stationierten Südarmee, Inada Masazumi, sprach sich gegen eine solche Offensive zu diesem Zeitpunkt aus. Besonders die schwierige Nachschubsituation in Burma sahen viele japanische Offiziere als Hindernis für eine erfolgreiche Operation. Im Oktober 1943 genehmigten Terauchi Hisaichi als Oberbefehlshaber der Südarmee und Tōjō Hideki als Premierminister den Schlag, da er ihrem Verständnis nach von defensivem Charakter war.
Im März 1944 begannen die Japaner die Operation U-gō mit dem Ziel der Einnahme Imphals und Kohimas, die bis Juni unter hohen Verlusten fehlschlug. Die von Mutaguchi geplante Offensive stellte sich als kompletter Fehlschlag heraus und führte zu den höchsten Verlusten während einer Operation, die die Japaner im gesamten Krieg erlitten. Mittelfristig sorgten die japanischen Verluste während der Kämpfe für die alliierte Rückeroberung Burmas. Im Verlauf der Operation erkrankte Kawabe an Amöbenruhr und wurde am 30. August 1944 durch General Kimura Heitarō abgelöst, damit er zur Erholung nach Japan zurückkehren konnte.[4]
Durch die katastrophale Versorgungslage und die andauernden Kämpfe war die Regionalarmee Burma Anfang 1945 auf unter 100.000 Mann zusammengeschmolzen. Zum ersten Mal war ein japanischer Großverband nicht nur geschlagen worden, sondern befand sich auf heilloser Flucht.[5] Die Einheiten hatten teilweise nur noch 25 % ihrer Stärke. So waren z. B. von der 28. Armee nur noch 6000 Mann am Leben.
In einem verzweifelten Versuch, das rettende Thailand zu erreichen, versuchten die Reste der Regionalarmee Burma über den Sittaung-Fluss zu entkommen. Während der Schlacht am Sittaung im Juli/August 1945 wurden auch diese Reste von britischer Artillerie zusammengeschossen.
Die verbliebenen Elemente der Regionalarmee Burma kapitulierten am 15. August 1945 in Moulmein, Burma.
Victor Madej: Japanese Armed Forces Order of Battle, 1937–1945. Game Publishing, 1981, OCLC833591372, OCLC833591376.
Leland Ness: Rikugun: Guide to Japanese Ground Forces 1937–1945. Helion & Company, 2014, ISBN 978-1-909982-00-0.
Philip Jowett: The Japanese Army 1931–45 (2) Osprey Publishing, 2002, ISBN 978-1-84176-354-5
Charles Pettibone: The organization and order or battle of militaries in World War II: Volume VII: Germany's and Imperial Japan's allies & puppet states Trafford, 2012
Saburo Hayashi und Alvin D. Coox: Kogun. The Japanese Army in the Pacific War. The Marine Corps Association, Quantico, Virginia 1959.
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Kawabe der Familienname, Masakazu der Vorname.