Die Scheinhaseln oder Blumenhaseln[1] (Corylopsis) sind eine Gattung von Sträuchern aus der Familie der Zaubernussgewächse. Ihren Namen haben sie aufgrund der Ähnlichkeit der Blätter und Blütenstände mit denen der Haseln. Die etwa 30 Arten der Gattung findet man in Japan, Indien, Korea, China und im Himalaya.
Die Scheinhaseln sind sommergrüne Sträucher mit zahlreichen, dünnen Zweigen. Junge Zweige sind häufig sternhaarig oder flaumig behaart. Die Knospen werden fünf bis acht Millimeter lang. Sie sind spindelförmig und haben drei sichtbare Knospenschuppen. Die Blütenknospen sind bauchig verdickt und deutlich größer und dicker als die Blattknospen.
Die Blätter stehen wechselständig. Sie sind einfach, breit eirund bis rundlich herzförmig und meist borstig gezähnt. Die Blattbasis ist mehr oder weniger schief. Die Blattadern sind fiedernervig. Die Nebenblätter sind groß, häutig und fallen früh ab, wobei sie eine Narbe hinterlassen.
Die Blüten stehen in hängenden, achselständigen Ähren. Die Tragblätter der Blütenstände sind braun und selten rötlich gefärbt und werden früh abgeworfen. Die Einzelblüten sind zwittrig, gelb und meist duftend. Je Blüte werden ein Tragblatt und zwei Vorblätter gebildet. Das Tragblatt ist farblos bis durchsichtig grün oder hellbraun. Der Kelch ist unscheinbar, die fünf Kronblätter sind genagelt. Je Blüte werden fünf Staubblätter und bis zu fünf Staminodien gebildet. Der Fruchtknoten ist zweifächrig und oberständig bis halboberständig und hat zwei Griffel. Die Blüten erscheinen vor dem Blattaustrieb.
Die Früchte sind verholzende, zweifächrige, 6 bis 9 Millimeter große Kapseln, die durch die bleibenden Griffel gehörnt sind, und sich zweiklapprig öffnen.
Die Samen werden 4 bis 6 Millimeter lang und sind glänzend schwarz.[2][3]
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Arten der Scheinhaseln reicht von Japan über Korea, Indien und China bis in den Himalaya.[3]
Systematik und Forschungsgeschichte
Die Scheinhaseln (Corylopsis) sind eine Gattung in der Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae). Dort wird sie in der Tribus Corylopsideae der Unterfamilie Hamamelidoideae zugeordnet.[4] Die Gattung wurde von Siebold und Zuccarini 1835 in der Flora Japonicaerstbeschrieben.[3] Der wissenschaftliche Name Corylopsis leitet sich von Corylos, dem Gattungsnamen der Haseln, und vom griechischen Wort „opsis“ für „Aussehen“ ab. Er entspricht damit dem deutschen Namen Scheinhaseln und verweist auf die Ähnlichkeit von Laubblättern und Blütenständen mit denen der Haseln.[5]
Corylopsis multifloraHance: Sie kommt in zwei Varietäten in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hubei, Hunan, Taiwan und Yunnan vor.[3]
Chinesische Scheinhasel (Corylopsis sinensisHemsl.): Sie kommt in zwei Varietäten in den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hubei, Hunan, Jiangxi, Sichuan und Zhejiang vor.[3]
Die Scheinhaseln werden aufgrund ihrer dekorativen zartgelben Blüten und des frühen Blühbeginns, aber auch wegen der gelben Herbstfärbung als Zierpflanzen verwendet.[2]
Nachweise
Literatur
Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 219.
Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8, S.121.
Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 180 (Nachdruck von 1996).