Saara ist ein Ortsteil der ostthüringischen Gemeinde Nobitz im Altenburger Land. Zuvor war der Ort Hauptort der Gemeinde Saara mit einer Fläche von 42,73 km² und knapp 3000 Einwohnern.
Herzog (dux) Thakulf von Thüringen und Markgraf der Sorbenmark (limes sorabici) schenkte 848 dem Kloster Fulda aus Eigenbesitz einige Hufen in der "provinciola Sarowe sita juxta Boemian", also in dem Provinzchen Sarowe unweit von Böhmen (aus Sicht der Fuldaer Mönche).[1] Saara wurde dann im Bosauer Klosterzehntregister als Zarowe zwischen 1181 und 1214 erwähnt und ist wahrscheinlich eine durch Brandrodung im Altsiedelland zwischen 600 und 800 entstandene sorbische Siedlung. Zudem nannte sich ein pleißenländisches Adelsgeschlecht im 13. und 14. Jahrhundert nach dem Ort, deren bekanntester Nachkomme ein gewisser Conrad von Zarowe als Zeuge in einer bischoflich-Naumburgischen Urkunde aus dem Jahr 1222 genannt wird.
Am 1. Juli 1950 wurde Saara nach Lehndorf eingemeindet.[6]
Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden 1952 die bestehenden Länder aufgelöst und die Landkreise neu zugeschnitten. Somit kam Saara als Ortsteil von Lehndorf mit dem Kreis Altenburg an den Bezirk Leipzig, der seit 1990 als Landkreis Altenburg zu Thüringen gehörte und 1994 im Landkreis Altenburger Land aufging.
Gemeinde Saara 1996–2012
Aufgrund der zentralen Lage von Saara wurde am 8. März 1994 in Saara die Verwaltungsgemeinschaft Saara gegründet. Am 1. Januar 1996 entstand die Gemeinde Saara durch Zusammenschluss folgender Gemeinden:
zugleich wurde damit die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Saara vollzogen, zu der außerdem Großstöbnitz (mit den Ortsteilen Kleinmückern und Papiermühle) gehörte, welches sich Schmölln anschloss.
Unter Saaras Bürgermeister Stephan Etzold (CDU), der selbst in Runsdorf wohnt, wurde ein Zusammenschluss mit der Gemeinde Nobitz angestrebt, um vom Freistaat Thüringen für jeden Einwohner der beiden Kommunen eine Prämie von 100 Euro zu erhalten. Dabei war Nobitz nahezu schuldenfrei, während Saara ungefähr zwei Millionen Euro Schulden hatte, hauptsächlich durch die Erschließung des Gewerbegebietes in Mockern. Am 29. September 2011 wurde der Vertrag über die Eingliederung nach Nobitz unterzeichnet. Die Nachbarstadt Altenburg äußerte Bedenken gegen die Fusion. Sie wurde am 22. November 2012 vom Thüringer Landtag beschlossen und trat am 31. Dezember 2012 in Kraft.[7][8]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Saara (Stand jeweils 31. Dezember):
↑Franz Xaver von Wegele: Herzog Thakulf. In: Historische Kommission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): ADB. Band37. Leipzig 1894, S.361f.
↑Petra Lowe: Saara und Nobitz wollen Hochzeit feiern. In: Ostthüringer Zeitung. 28. Mai 2011, abgerufen am 28. Januar 2024 (Bezahlschranke, archiviert 2016 vom Internet Archive).