Reinhard Gieselmann (* 11. Juni 1925 in Münster (Westfalen) ; † 6. Februar 2013 [ 1] in Karlsruhe ) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Leben
Das noch während des Zweiten Weltkriegs begonnene Architekturstudium an der TH Danzig konnte Gieselmann an der TH Karlsruhe fortsetzen. 1950 machte er dort sein Diplom bei Egon Eiermann .
Nach wechselnden Anstellungen bei Architekturbüros in Mannheim , Basel und Krefeld ließ er sich 1954 als freier Architekt in Ludwigshafen nieder.
1955 promovierte er an der TH Aachen bei Hans Schwippert .
1957 heiratete er die Tochter des Architekten Alfred Fischer , Maria Verena Fischer, und gründete mit beiden eine Bürogemeinschaft an deren Wohnort Karlsruhe. In der Folge entwarf er dort zahlreiche Wohnhäuser meist gehobenen Standards. Seit 1965 firmierte er wieder als freier Architekt.
1960 veröffentlichte Gieselmann zusammen mit seinem langjährigen Freund Oswald Mathias Ungers das Manifest Zu einer neuen Architektur [ 2]
Von 1969 bis 1992 hatte Gieselmann die Professur für Wohnbau an der TU Wien inne; während dieser Zeit entwarf er für die Stadt auch mehrere Gemeindebauten . 1979 war er Gastprofessor an der North Carolina State University , School of Design in Raleigh (North Carolina) .
Im Zuge der gestiegenen Wertschätzung der Nachkriegsmoderne wurden in Karlsruhe einige Gebäude von Gieselmann unter Denkmalschutz gestellt.
Bauten
Altenheim, Stephanienstraße Karlsruhe (1962–1967)
Jakobuskirche Sinsheim (1966)
Bibliothek der TU Wien (1978–1987)
1952–1953: Wohn- und Atelierhaus Roth in Ludwigshafen
1954–1957: Wohn- und Geschäftshaus Frey in Ludwigshafen-Mundenheim
1955–1956: Wohnhaus für Joseph Kardinal Höffner in Münster, Rottendorffweg 15[ 3]
1957–1959: Wohnhaus für den Kernphysiker Prof. Dr. Erwin Willy Becker in Karlsruhe-Durlach , Strählerweg 18
1957–1961: Wohnsiedlung Wüstenrot in Karlsruhe-Waldstadt
1959–1961: Wohnhaus Hanfmann/Herzer in Karlsruhe-Durlach
1959–1962: Teppichsiedlung in Karlsruhe-Nordweststadt , Heinrich-Köhler-StraßeLage
1960: Wohn- und Atelierhaus für Franz Dewald in der Grötzinger Malerkolonie , An der Silbergrub 5a[ 4] Lage
1960: Wohn- und Atelierhaus für Erich Lipp in Karlsruhe-Waldstadt, Schneidemühler Str. 3 Lage
1960: Einfamilienwohnhaus in Karlsruhe-Durlach, Strählerweg 55[ 5] Lage
1964–1965: Mehrfamilien- und Atelierhaus Gieselmann in Karlsruhe-Durlach, Rittnertstr. 81[ 6] Lage
1961–1966: Stadtkirche St. Jakobus d. Ä. (Sinsheim)
1962–1964: Zweifamilienhaus Nees in Karlsruhe-Grötzingen
1962–1967: Altenheim des Deutschen Roten Kreuzes in Karlsruhe, Stephanienstr. 74, 76[ 7] [ 8] Lage
1963–1966: Wohnhaus für den Kernphysiker Wolf Häfele in Karlsruhe-Durlach, Steinlesweg 9[ 9] Lage
1964–1965: Wohnhaus Lankheit in Karlsruhe-Durlach
1964–1967: Wohnhaus Z. in Karlsruhe-Durlach
1965–1968: SOS-Jugendheim in Müllheim , Baden
1965–1975: Kirchenzentrum St. Stephanus in Bernhausen (Filderstadt)
1966–1967: Wohnhaus Dr. med. Rudolf Seitz in Karlsruhe-Durlach, Käthe-Kollwitz-Str. 3[ 10] Lage
1969–1973: Wohnanlage der BUWOG in Wien-Döbling
1971–1974: Wohn- und Atelierhaus Gieselmann in Neustift am Walde
1977–1981: Erweiterung und Sanierung der Heilig-Geist-Kirche in Markgröningen
1978–1985: Wohnanlage der Gemeinde Wien in Wien-Ottakring
1978–1987: Bibliothek der Technischen Universität Wien (mit Justus Dahinden und Alexander Marchart )
1982–1983: Pfarrhof in Petronell-Carnuntum , Niederösterreich
1983–1988: Wohnblock Draschegründe in Wien-Favoriten
1986–1990: Sanierung und Erweiterung der Kirche St. Valentin am Forst in Landschach , Niederösterreich
1989–1993: Umbau und Erweiterung der Klosterkirche St. Georg am Hang in Maselheim
1994–1998: Umbau und Erweiterung der Kirche St. Michael zu den Wengen (Ulm)
Literatur
Gerhard Kabierske: Reinhard Gieselmann – Auf Der Suche Nach Stil . Edition Axel Menges 2007, ISBN 978-3-932565-55-7 .
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Rudolf Scheuvens: Nachruf Reinhard Gieselmann: 1925-2013. In: Website TU Wien . 15. Februar 2013, abgerufen am 29. November 2024 .
↑ Gieselmann, Ungers: Zu einer neuen Architektur . 1960; Digitalisat (PDF) atelier-a3.de
↑ Kardinal Höffners Haus muss stehen bleiben . WN, 14. November 2012.
↑ Eintrag in der Denkmalliste Karlsruhe
↑ Eintrag in der Denkmalliste Karlsruhe
↑ Eintrag in der Denkmalliste Karlsruhe
↑ Reinhard Gieselmann: Deutsches Rotes Kreuz, Retirement Home and Emergency Ambulance, 1966?–1967 , In: #SOSBrutalism, 29. Mai 2024 (englisch)
↑ Eintrag in der Denkmalliste Karlsruhe
↑ Eintrag in der Denkmalliste Karlsruhe
↑ Eintrag in der Denkmalliste Karlsruhe