Die Präfektur Okayama liegt im Südosten der westjapanischen Region Chūgoku an der Küste der Seto-Inlandsee(Setonaikai). Aus dem Chūgoku-Gebirge im Norden von Okayama kommen drei größere Flüsse: im Westen der Takahashigawa, an dem die gleichnamige Stadt und an der Mündung die Stadt Kurashiki liegen, im Zentrum der Asahigawa, an dessen Mündung die Stadt Okayama liegt, und östlich davon der Yoshiigawa. Große Teile von Okayama bestehen aus Bergland. Außerdem umfasst es über 80 Inseln in der Inlandssee, von denen zehn[1] größer als 1 km² sind.
Eine erste Präfektur(-ken) Okayama ging 1871 aus dem gleichnamigen Fürstentum (-han)Okayama hervor, daneben entstanden auf dem Gebiet der heutigen Präfektur Okayama im Zuge der Abschaffung der Han 13 weitere Präfekturen – die zum Teil aus der Feudalordnung übernommenen, in der Präfekturgliederung bald abgeschafften Exklaven von anderen Präfekturen nicht eingerechnet. Das Gebiet wurde noch 1871 in drei Präfekturen konsolidiert: die Präfektur Oda (anfangs: Fukatsu) in Bitchū und einem Teil von Bingo mit Verwaltungssitz in Kasaoka im Kreis Oda, die Präfektur Hokujō in Mimasaka mit Verwaltungssitz in Tsuyama im Kreis Hokujō und die Präfektur Okayama in Bizen mit Verwaltungssitz in Okayama im Kreis Mino. 1875/76 wurde Oda zwischen Okayama und Hiroshima geteilt, 1876 Hokujō nach Okayama eingegliedert, wodurch die Präfektur abgesehen von kleineren Veränderungen durch präfekturübergreifende Gemeindefusionen ihre heutigen Grenzen erhielt, die wiederum im Wesentlichen den Grenzen der antiken Provinzen Bitchū, Bizen und Mimasaka entsprechen.[3][4]
Politik
Fraktionsstärken im Präfekturparlament (Stand: 16. Mai 2023)[5]
Mit Einteilung der Präfekturen (-fu/-ken) in die heute noch bestehenden Gemeindeformen 1889 bestand die Präfektur Okayama aus einer kreisfreien Stadt (-shi, 市) und 28 Landkreisen (-gun, 郡), die in 3 Kleinstädte (-chō, 町; Tsuyama-chō, Tsuyamahigashi-chō sowie Takahashi-chō) und 451 Dörfer (-son) gegliedert waren. Durch Eingliederungen und Fusionen sank die Zahl der Gemeinden von 402 (1920) über 119 (1955) auf 78 im Jahr 1975.
Seit 2007 gliedert sich die Präfektur in 15 kreisfreie Städte, 10 Kleinstädte und 2 Dörfer. Die 12 kreisangehörigen Gemeinden bilden die Reste von 9 Landkreisen, von denen 6 nur noch aus je einer Gemeinde bestehen.
Okayama als Sitz der Präfekturverwaltung ist seit 2009 eine „designierte Großstadt“, die zweitgrößte Stadt der Präfektur (Kurashiki) ist seit 2002 eine „Kernstadt“ (chūkakushi).
In nachfolgender Tabelle sind die Landkreise kursiv dargestellt, darunter jeweils (eingerückt) die Kleinstädte sowie die Dörfer innerhalb selbiger. Die ersten beiden Stellen des Gebietskörperschaftscodes sind wie bei allen Gebietskörperschaften der Präfekturschlüssel von Okayama (=JP-33). Die Kreiszugehörigkeit von Gemeinden ist an der 3. und 4. Stelle des Codes ersichtlich: Da die Landkreise für statistische und geographische Zwecke nach wie vor verwendet werden, obwohl sie als Gebietskörperschaften seit den 1920er Jahren abgeschafft sind, wurden ihnen glatt durch zehn teilbare Gebietskörperschaftscodes zugeordnet; die Gemeinden im Kreis erhielten fortlaufend anschließende Nummern, wobei allerdings durch Fusionen Lücken entstehen können. Am Anfang der Tabelle stehen die 15 kreisfreien Städte.
Anmerkung: Es gibt Gebiete mit ungeklärter Gemeindezugehörigkeit, darunter der Kojima-See, der in der Zwischensumme der kreisfreien Städte und der Präfekturfläche von Okayama enthalten ist aber keiner Gemeinde zugerechnet wurde, und eines zwischen Gemeinden in Okayama und Kagawa.[8]
1. November 2004 – 3 Gemeinden fusionieren zur kreisfreien Stadt Setouchi.
7. März 2005 – 4 Gemeinden fusionieren zur kreisfreien Stadt Akaiwa.
31. März 2005 – 9 Gemeinden fusionieren zur kreisfreien Stadt Maniwa.
31. März 2005 – Die Kleinstadt Mimasaka gliedert 5 Gemeinden ein und wird zur kreisfreien Stadt erhoben.
21. März 2006 – 3 Gemeinden fusionieren zur kreisfreien Stadt Asakuchi.
Bevölkerungsentwicklung der Präfektur
Die meisten Gemeinden in Okayama verzeichnen im beginnenden landesweiten demographischen Wandel bereits abnehmende Einwohnerzahlen. Nur die zentralen Städte Okayama und Kurashiki und einige Vororte verzeichneten in den späten 2000er Jahren noch Bevölkerungswachstum. Die Präfekturbevölkerung insgesamt war im Fünfjahreszeitraum zwischen den Volkszählungen 2005 und 2010 erstmals rückläufig.
Die höchste Bevölkerungsdichte unter den Gemeinden in Okayama weist derzeit die Kleinstadt Hayashima auf, die zwischen den Großstädten Kurashiki und Okayama auch nach der letzten großen Welle von Gemeindefusionen in den 2000er Jahren eigenständig weiterbesteht.
Census-Bevölkerung
Census- Jahr
Gesamt- Bevölkerung
männliche Bevölkerung
weibliche Bevölkerung
Geschlechter- verhältnis Männer auf 1000 Frauen
Fläche in km2
Bevölkerungs- dichte Einw. je km2
1920
1.217.698
605.316
612.382
989
7018,77
173,5
1925
1.238.447
613.619
624.828
982
7018,77
176,5
1930
1.283.962
637.965
645.997
988
7046,48
182,2
1935
1.332.647
658.773
673.874
978
7046,48
189,1
1940
1.329.358
651.197
678.161
960
7046,48
188,7
1945
1.564.626
728.314
836.312
871
7046,48
222,0
1950
1.661.099
804.357
856.742
939
7059,00
235,3
1955
1.689.800
815.837
873.963
934
7059,93
239,4
1960
1.670.454
797.748
872.706
914
7059,93
236,6
1965
1.645.135
781.418
863.717
905
7063,83
232,9
1970
1.707.026
819.359
887.667
923
7077,91
241,2
1975
1.814.305
878.132
936.173
938
7078,57
256,3
1980
1.871.023
905.477
965.546
938
7086,70
264,0
1985
1.916.906
926.238
990.668
935
7089,91
270,4
1990
1.925.877
926.721
999.156
928
7111,05
270,8
1995
1.950.750
938.439
1.012.311
927
7111,05
274,3
2000
1.950.828
936.044
1.014.784
922
7112,13
274,3
2005
1.957.264
938.600
1.018.664
921
7112,73
275,2
2010
1.945.276
933.168
1.012.108
922
7113,21
273,5
2015
1.921.525
922.226
999.299
923
7114,50
270,1
Wirtschaft
Die Präfektur Okayama rühmt sich des Mizushima-Industriebezirks in der Stadt Kurashiki, wo viele Großunternehmen der Erdöl-, Chemie-, Stahl- und Automobilindustrie ihre Produktionsstätten haben. Außerdem haben sich hier lokale Industrien mit fortschrittlichen Technologien[12] entwickelt, wie z. B. die Textil-, Feuerfest- und Maschinen-/Metallindustrie.
Polizei
Die Polizei von Okayama gehört mit rund 3500 Polizisten (Planstellen 2018) zu den kleineren im Land, ist aber die zweitgrößte Präfekturpolizei in der Region Chūgoku nach der von Hiroshima.[13] Sie verfügt über 22 Polizeireviere: vier in Mimasaka, neun in Bitchū und neun in Bizen. Wie in allen Präfekturen steht die Polizei unter Aufsicht der Kommission für öffentliche Sicherheit, die in Okayama fünf Mitglieder hat. Drei werden vom Gouverneur mit Zustimmung des Parlaments ernannt, zwei werden von Bürgermeister und Parlament der Stadt Okayama nominiert, die als designierte Großstadt zusätzliche Mitspracherechte hat.[14][15]
Kfz-Kennzeichen
In Okayama gibt es zwei Kfz-Kennzeichen: Der Großteil der Präfektur einschließlich der Stadt Okayama verwendet das Kennzeichen Okayama. In sechs Gemeinden im Südwesten wird seit den 2000er Jahren das Kennzeichen Kurashiki verwendet, auch wenn das zuständige Verkehrsamt des MLIT weiterhin ebenfalls in der Stadt Okayama liegt und keine eigene Außenstelle in Kurashiki hat.