Paul Stäckel war der Sohn des Schulrats Ernst Gustav Stäckel († 1908) und dessen Gattin Marie Elisabeth Ringel. Er wurde evangelisch getauft. 1886 leistete er freiwilligen Militärdienst in Berlin, von 1914 bis 1916 diente er als Soldat im Ersten Weltkrieg.[1] 1891 heiratete er Eleonore Elisabeth Lüdecke (* 1869, † nach 1919). Aus der Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor.
Nach dem Abitur im Jahre 1880 studierte er an der Universität Berlin die Fächer Mathematik und Physik, hörte aber auch Vorlesungen über Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Geschichte. Ein Jahr später legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab. Seinen Lebensunterhalt bestritt er zunächst mit Lehrtätigkeiten an Gymnasien in Berlin. 1885 schrieb er seine Doktorarbeit unter Leopold Kronecker und Karl Weierstraß.[2] 1891 erfolgte die Habilitation an der Universität Halle. Später arbeitete er als Professor an der Universität Königsberg (außerordentlicher Professor 1895 bis 1897), der Universität Kiel (ordentlicher Professor, 1897 bis 1905), Universität Hannover (1905 bis 1908), der TH Karlsruhe (1908 bis 1913) und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (1913 bis 1919). Sein Nachfolger wurde Heinrich Liebmann.
Über die Bewegung eines Punktes auf einer Fläche, 1885, Dissertation
Die Integration der Hamilton-Jacobischen Differentialgleichung mittelst Separation der Variablen, 1891, Habilitation. Digitalisat Univ. Heidelberg
Franz Adolph Taurinus. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der nichteuklidischen Geometrie. In: Zeitschrift für Mathematik und Physik / Supplement. Band 14 (1899), S. 401–427. Digitalisat Univ. Heidelberg
Geschichte der Funktionentheorie im achtzehnten Jahrhundert. In: Bibliotheca Mathematica. 3. Folge, 2 (1901), S. 111–121. Digitalisat Univ. Heidelberg
Verschiedene Veröffentlichungen in den Mathematischen Annalen (zwischen 1890 und 1909)
Mehrere Beiträge in Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse zwischen 1896 und 1917.
mit Friedrich EngelTheorie der Parallellinien von Euklid bis auf Gauss, 1895
Literatur
Felix Pfister: Das Gauss'sche Prinzip und das Lagrange'sche: Notizen zu einer kaum beachteten Arbeit Paul Staeckels. In: Zeitschrift für angewandte Mathematik und Mechanik. – 77 (1997), S. 7–12.
Michael von Renteln: Paul Stäckel (1862–1919) : Mathematiker und Mathematikhistoriker. In: Überblicke Mathematik. – 1996/97, S. 151–160.
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Band 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Band 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 230.
Vorsitzende und Präsidenten der Deutschen Mathematiker-Vereinigung