Lagrange wurde als Giuseppe Ludovico Lagrangia geboren. Sein Vater, Giuseppe Francesco Lodovico Lagrangia, war Schatzmeister der Artillerie des Königs von Sardinien. Seine Mutter war Maria Teresa Grosso, Tochter eines wohlhabenden Arztes aus Cambiano. Lagrange besuchte das Turiner Kolleg, wo er mit siebzehn das erste mathematische Interesse zeigte, nachdem er zufällig auf eine Veröffentlichung Edmund Halleys von 1693[1] gestoßen war. Sein Vater wollte, dass er Anwalt werde, aber in der Schule interessierte sich Lagrange schließlich mehr für Mathematik, speziell die Geometrie. Er brachte sich innerhalb eines Jahres das gesamte Wissen eines vollständig ausgebildeten Mathematikers seiner Zeit bei.
Nach dem Tod Friedrichs II. 1786 ging er 1787 als Pensionär der Académie des sciences, deren Mitglied er bereits seit 1772 war, nach Paris. Nach einer Phase der Depression erschien 1788 hier sein bekanntes Werk über theoretische Physik Mécanique analytique; eine weitere Veröffentlichung behandelt das Dreikörperproblem der Himmelsmechanik.
Théorie Des Fonctions Analytiques, Contenant Les Principes Du Calcul Différentiel, Dégagés De Toute Considération D'Infiniment Petits ou d'Évanouissans, De limites Ou de Fluxions, Et Réduits A L'Analyse Algébrique Des Quantités Finies.[5] Paris : Imprimerie de la République, Prairial an V, Paris 1797.
Lagrange's Mathematische Elementarvorlesungen.[6] Deutsche Separatausgabe von H. Niedermüller, Teubner, Leipzig 1880.
Mécanique Analytique.[7][4] Desaint, Paris 1788; 2. Auflage in 2 Bänden, Courcier, Paris 1811–1815.
Unter Napoleon I. erhielt er in der Noblesse impériale den Titel eines Grafen (1808) und wurde zum Senator von Frankreich ernannt. Dadurch lernte er den Vater von Augustin-Louis Cauchy kennen und wurde zu einem Förderer Cauchys.
Lagrange ist im Panthéon bestattet. Er ist namentlich auf dem Eiffelturm verewigt.
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001. (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Band 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3. Band 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 143.