Otto Kuhlmann wurde 1873 als Sohn des Zimmerermeisters August Kuhlmann in Detmold geboren und wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf, er besuchte ein Gymnasium. Seine Eltern starben beide, ehe er volljährig war.
Nach einer baupraktischen Lehre besuchte Kuhlmann die BaugewerkschuleHöxter, danach schloss sich ein Studium an der Technischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg an, zu seinen Lehrern zählten dort Carl Schäfer, Johannes Vollmer, Hermann Ende und Christoph Hehl. Seine erste Anstellung fand er 1897 beim Hochbauamt der Stadt Berlin unter Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. Im Alter von 27 Jahren ließ er sich als selbstständiger Architekt in (Berlin-)Charlottenburg nieder, Adresse Kantstraße 142. Kuhlmann war Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA), er erhielt 1903 den Großen Staatspreis der Akademie der Künste[1], 1918 den Ehrentitel Geheimer Hofbaurat und annoncierte als Professor.[2]
Er wurde im Jahre 1908 in die Detmolder FreimaurerlogeZur Rose am Teutoburger Wald aufgenommen und schloss sich später der Berliner Freimaurerloge Zur Beständigkeit an.
Bauten (Auswahl)
Kuhlmann entwarf und baute Villen, Miet- und Geschäftshäuser, Fabrikanlagen, Schulen, Rathäuser und Verwaltungsgebäude, landwirtschaftliche Bauten, Krankenhäuser und Theater, z. B.:
1900–1901: Rathaus in Essen-Rüttenscheid, Rüttenscheider Straße (zerstört)
1902–1908: Reform-, Reformreal- und Mädchengymnasium in Essen-Rüttenscheid, Alfredstraße 28 (zerstört)
1905–1906: Villa zur Eigennutzung, in Berlin, Limastraße 18
1905–1908: evangelisch-reformierte Christuskirche mit Fürstengruft in Detmold
Alexander Uhlig: Otto Kuhlmann (1873–1948). Architekt zwischen Tradition und Moderne. Dissertation, Technische Universität Hannover, Hannover 2002.
Alexander Uhlig: Geh. Hofbaurat Prof. Otto Kuhlmann (1873–1948). In: Baumeister und Architekten in Lippe. Aisthesis, Bielefeld 1997, ISBN 3-89528-206-5.