Přerov (deutsch Prerau) ist eine tschechische Stadt an der Bečva in der Olmützer Region mit etwa 47.679 Einwohnern (2008).
Přerov liegt etwa 22 km südöstlich von Olmütz. In der Vergangenheit war die Stadt ein wichtiger Knotenpunkt und das Herz Mährens.
Die Stadt Přerov wurde im Jahre 1141 erstmals urkundlich erwähnt und wurde 1256 zur Königsstadt erhoben. Das Schloss gehörte der einflussreichen Familie von Zierotin. Johann Amos Comenius besuchte in Přerov die Lateinschule, deren Leiter er ab 1614 war.
Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 begann eine Phase des Niedergangs, bedingt durch folgende Kriegsschäden und die allgemeine Entvölkerung des Landes nach dem Dreißigjährigen Krieg. 1636 starb hier Wallensteins Schwager Karl der Ältere von Žerotín.
Im Juni 1945 wurden in Přerov 265 Flüchtlinge von tschechischen Milizen auf der Schwedenschanze am Stadtrand ermordet, das Ereignis ist unter dem Namen Massaker von Prerau bekannt.[2]
In der Stadt gibt es auch eine Brauerei namens Pivovar Přerov, die das Bier Zubr herstellt, eine der wenigen großen mährischen Brauereien, die noch in Betrieb sind (heute unter der Name Pivovary CZ Group als Teil dieser Gruppe). Weiter ist das heute tschechisch-amerikanische Unternehmen Meopta (gegründet 1933), das optische Produkte herstellt, in der Stadt tätig.
Verkehr
Durch Prerau verläuft die noch im Bau befindliche Schnellstraße R55 von Olmütz nach Österreich. Auch der Weiterbau und damit der Anschluss an die Autobahn D1 ist für die kommenden Jahre geplant.
↑Karl-Peter Schwarz: Das Massaker von Prerau. Ein Verbrechen aus der Nachkriegszeit und seine Aufarbeitung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 15. Juni 2015, S. 8.