Nierstraß ist ein beidseitig, locker bebauter Weiler.
Geschichte
Ortsname
1451 Neyerstrayssen
1499 Niderstrait
1515 Nederstraeten
1666 Nirstras
1820 Nierstraß
1846 Nierstrass
Ortsgeschichte
Nierstraß gehörte früher zum JülicherAmt Geilenkirchen. 1451 bestand in Nierstraß ein HeinsbergerLehen. Über die Geschichte des Ortes ist wenig bekannt.
Nierstraß hatte 1828 insgesamt 105 Einwohner, 1852 waren es 117 Einwohner. Im Zuge der Gebietsreform zum 1. Januar 1972 blieben die Orte Gillrath, Hatterath, Nierstraß und Panneschopp bei der Stadt Geilenkirchen.
Kirchengeschichte
Die Pfarre St. Marien Gillrath setzt sich aus den Orten Gillrath, Hatterath, Nierstraß und Panneschopp zusammen. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Pfarre Geilenkirchen. Bei der Organisation des ersten Bistums Aachen im Jahre 1804 durch BischofBerdolet wurde Gillrath Pfarre im Kanton Geilenkirchen. Erster Pfarrer war Heinrich Joseph Aretz. Nach der Wiedereinrichtung der Erzdiözese Köln wurde 1827 aus dem Kanton das Dekanat Geilenkirchen. Seitdem gehört die Pfarre zu diesem Dekanat.
Um 1790 baute man in Gillrath eine einschiffigeSaalkirche mit dreiseitigem Chor im Westen. 1846 wurde ein zweigeschossiger Turm angebaut. Am 12. Juni 1851 war die feierliche Einweihung der Kirche. Nach 1922 wurde die Kirche erweitert.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Marien Gillrath in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Bonifatius Geilenkirchen eingegliedert.
Schulwesen
Volksschule Gillrath, auch für Nierstraß 1925: 4 Klassen, 3 Stufen, 2 Lehrer, 2 Lehrerinnen, 171 Kinder
Volksschule Gillrath, auch für Nierstraß 1965: 4 Klassen, 4 Lehrerstellen, 138 Kinder
Politik
Gemäß § 3 (1) b) der Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen bilden die Orte Gillrath, Hatterath, Nierstraß und Panneschopp einen Stadtbezirk. Der wird durch einen Ortsvorsteher im Stadtrat der Stadt Geilenkirchen vertreten.[4] Ortsvorsteher des Stadtbezirks ist Franz Beemelmanns. Stand 2013
Sehenswürdigkeiten
Muttergotteskapelle
Die Muttergotteskapelle befindet sich an der Straße Am Rodebach 41 und steht leicht erhöht auf dem Randstreifen an der Kreisstraße 3. Sie entstand als Nachfolgerin eines bei einer Straßenverbreiterung abgetragenen Vorgängerbaus aus dem Jahr 1905. Die Weihe der neuen Kapelle erfolgte am 4. Mai 1975. Der kleine Backsteinbau besitzt ein steiles Satteldach mit einem Spitzbogen zur Straßenseite. Das Dach ist mit Schiefer gedeckt und wird seit Juni 2011 mit einem Wetterhahn bekrönt. Dieser stammt aus dem 19. Jahrhundert und stand bis 2010 auf dem Turm der Kirche St. Mariä Namen in Gillrath.[5] Im Inneren der Kapelle befindet sich ein gemauerter Altar mit einer Herz-Jesu-Statue sowie Kerzen- und Blumenschmuck.
Es existieren mehrere landwirtschaftliche Betriebe mit Tierhaltung, ein Pferdehof, eine Kfz-Werkstatt, ein Steuerberatungsbüro und mehrere Kleingewerbebetriebe.
Die AVV-Buslinie 491 der WestVerkehr verbindet Nierstraß wochentags mit Geilenkirchen und Übach-Palenberg. Abends und am Wochenende kann der Multi-Bus angefordert werden.[7]
Feuerwehrfest im jährlichen Wechsel zwischen Gillrath und Hatterath
St. Martin-Umzug in Nierstraß
Straßennamen
Am Rodebach, Münchrather Straße, Panneschopper Weg
Literatur
Bischöfliches Generalvikariat Aachen (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen. 3. Auflage. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S.704–706.
Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg: ihre Namen, Topographie und Geschichte (= Kreis Heinsberg [Hrsg.]: Schriftenreihe des Kreises Heinsberg. Band7). Kreis Heinsberg, Heinsberg 1993, ISBN 3-925620-13-3, S.124.
Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830
↑ abGebietsverzeichnis. (PDF) In: lanuv.nrw.de. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, 31. Juli 2006, S. 90, archiviert vom Original am 17. Oktober 2013; abgerufen am 9. Februar 2021.