Kogenbroich liegt nordöstlich von Geilenkirchen im Tal der Wurm an der Landesstraße 42, die von Randerath über Geilenkirchen nach Heerlen (Niederlande) führt.
Kogenbroich ist ein beidseitig, locker bebauter Weiler mit einer kleinen Stichstraße in der Wurmniederung in ländlicher Umgebung. Nach Norden schließt sich das Gut Zumdahl als Hofanlage an.
Geschichte
Ortsname
1565 Kogelbroech
1589 Kogenbruch
1608 auf dem Kogenbroich
1846 Kogenbruch auf der Urkatasterkarte
Ortsgeschichte
Kogenbroich gehörte früher zum JülicherAmtRanderath. Über die Geschichte des Ortes im Kirchspiel Kraudorf ist wenig bekannt. Er gehörte zur Herrschaft und zum Gericht Randerath.
Kogenbroich hatte 1828 insgesamt 89 Einwohner, 1852 waren es 152 Einwohner und der Ort gehörte zur Bürgermeisterei Randerath. Im Zuge der Gebietsreform zum 1. Januar 1972 wurden die Orte Hoven, Kogenbroich, Kraudorf und Nirm von der Bürgermeisterei Randerath in die Stadt Geilenkirchen übernommen. Rechtsnachfolger ist nach § 29 des Aachen-Gesetzes die Stadt Geilenkirchen.
Kirchengeschichte
Die Pfarre St. Gertrud Kraudorf setzt sich aus den Orten Kraudorf, Kogenbroich, Nirm, Hoven, Leerodt und Zumdahl zusammen. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.
1451 wurde zum ersten Mal eine Kyrche zo Kruytdorp erwähnt. Zu dieser Zeit wurde auch der Fußboden neu verlegt. Mit derselben Fliesenart, die das Prämonstratenserkloster zu Heinsberg erhalten hat. Eine baugeschichtliche Untersuchung von 1950 zeigt eine Saalkirche von 11 m Länge und 7 m Breite. Die Fundamente bestehen aus Quarzitsandstein, Kalkstein, röm. Werksteinen und Dachpfannen. Die Datierung wird grob in das 10./11. Jahrhundert gelegt, da für die Untersuchungen nur ein Tag zur Verfügung stand. Eine ältere Holzkirche wird vermutet.
1521 wurde der Priester Hubert Hutmann († 1563) vom JülicherHerzog, dem Dechant von Susteren als Pastor für Kraudorf präsentiert. Er war gleichzeitig Vikar des Johannesaltars in Randerath. Bei der Einrichtung des Bistums Aachen 1804 kam die Pfarre vom Bistum Lüttich an das neue Bistum und wurde dem Kanton Geilenkirchen zugeteilt. Als das wiedererrichtete Erzbistum Köln 1827 eine Neuorganisation vornahm, wurde aus dem Kanton das Dekanat Geilenkirchen. Seitdem gehört die Pfarre zu diesem Dekanat.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gertrud Kraudorf in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Bonifatius Geilenkirchen eingegliedert.
Politik
Gemäß § 3 (1) e) der Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen bilden die Orte Kraudorf, Nirm, Kogenbroich und Hoven einen Stadtbezirk. Der wird durch einen Ortsvorsteher im Stadtrat der Stadt Geilenkirchen vertreten.[4]
Sehenswürdigkeiten
Katholische Pfarrkirche St. Gertrud als Denkmal Nr. 7
Interessengemeinschaft der Pfarre Kraudorf e. V.[6]
Löscheinheit Nirm
St. Antonius-Schützenbruderschaft Kraudorf-Nirm aus 1912
Trommler- und Pfeifferkorps Kraudorf-Nirm
FSV (Fußballsportverein) Kraudorf-Uetterath e. V.
Kirchenchor St. Cäcilia aus 1874 (1998 mit dem Kirchenchor Würm fusioniert; 2003 aufgelöst)
Regelmäßige Veranstaltungen
Patronatsfest und Krönungsfeier der Majestäten
Kirmeswochenende in der Pfarre von Freitag bis Sonntag
Vogelschuss der Schützenbruderschaft eine Woche nach der Kirmes
St. Martin-Umzug im Bereich der Pfarre
Sommerfest des FSV Kraudorf-Uetterath e.V
Alle zwei Jahre Sommerfest des Trommler- und Pfeifferkorps Kraudorf-Nirm
In dem Jahr, in dem der Trommel- und Pfeifferkorps keine Veranstaltung hat, Lampionfest der Löscheinheit Nirm
Dorffest der Dorfgemeinschaft Kogenbroich
Straßennamen
In Kogenbroich gibt es keine Straßenbezeichnungen, sondern nur Hausnummern, nach denen sich Einwohner, Postboten, Lieferanten und Besucher orientieren müssen.
Literatur
Handbuch des Bistums Aachen. 3. Auflage. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S. 710–712
Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, S. 127
Leo Gillessen: Zur Ortsnamen- und Siedlungskunde des südlichen Selfkantkreises, in: Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg 1970, S. 38–49
Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830
Helmut Krause: Die Seelsorger der Pfarre St. Gertrud in Kraudorf, 1991