Der Naturpark Altmühltal ist ein 2962 km²[1] großer Naturpark in Bayern, dessen Ausdehnung fast deckungsgleich mit der naturräumlichen Haupteinheit Südliche Frankenalb ist. Er liegt unmittelbar nördlich der an der Donau gelegenen Großstadt Ingolstadt und wird vom namensgebenden Altmühltal in eine Nord- und eine Südhälfte unterteilt.[2][3]
Der Naturpark liegt zwischen Pleinfeld im Norden, Kelheim im Südosten, Ingolstadt im Süden und Donauwörth im Südwesten; diese vier Ortschaften liegen unmittelbar an der Parkgrenze.[5] Zentraler Parkort ist Eichstätt. Etwa in West-Ost-Richtung durch den Naturpark fließt die namensgebende Altmühl, die in ihrem Unterlauf Teil des Main-Donau-Kanals ist und am südöstlichen Parkrand nach Durchfließen der Kelheimer Kernstadt in die unmittelbar südlich des Parks verlaufende Donau mündet.
Städte und Gemeinden
Städte und Gemeinden innerhalb oder am Rand des Naturpark Altmühltal sind:
Der Naturpark ist geprägt von den Mittelgebirgslandschaften der Südlichen Frankenalb. Typische Landschaftsmerkmale sind Trockenrasen, Wacholderheide, Feuchtwiesen, Felsen, Karsthöhlen und Steinbrüche. Etwa die Hälfte der Naturparkfläche ist bewaldet. Die Altmühl fließt durch den Naturpark. Der Bau des 1992 eröffneten Main-Donau-Kanals durch das Altmühltal war politisch umstritten. Es wurde versucht, entlang der geschwungenen Linienführung natürliche Uferzonen zu schaffen und Feuchtbiotope wieder entstehen zu lassen. Das einstige Flussbett der Altmühl wurde zu Altwassern umfunktioniert, so dass die Landschaft um den Kanal heute auf den ersten Blick wie ein Naturidyll wirkt. Trotzdem war der Bau des Kanals ein schwerwiegender ökologischer Eingriff.
Seit Beginn dieses Jahrhunderts verändern die im Rahmen der Energiewende errichteten Windkraftanlagen zunehmend den Charakter des Naturparks und von Landschaftsschutzgebieten.[6] Im Gebiet des Naturparks hat der Windpark Hahnenkamm, der bei Degersheim liegt, seit 2011 zwölf Windkraftanlagen. 2001 begann der Bau des Windparks Weißenburg-Oberhochstatt, der seit 2014 aus zehn Rotoren besteht. Im Juni 2016 erfolgte innerhalb des Landschaftsschutzgebiets Schutzzone im Naturpark Altmühltal im Raitenbucher Forst der Spatenstich für „Bayerns größten Wald-Windpark“, der aus „zehn großen Windkraftanlagen“ bestehen soll.[7]
Schutzgebiete
Ein großer Teil (1632,9606 km²) des Naturparks ist als Landschaftsschutzgebiet Schutzzone im Naturpark Altmühltal (LSG-00565.01, WDPA: 396115) ausgewiesen.[8]
Freizeitmöglichkeiten sind Schifffahrten am Main-Donau-Kanal, Bootwandern, Radfahren, Wandern, Klettern, Segelfliegen sowie die Beschäftigung mit den fossilen Schätzen aus den Jura-Steinbrüchen und die Besichtigung keltischer Besiedlungsspuren und alter römischer Zeugnisse. Nahegelegene Ausflugsziele sind z. B. der benachbarte Geopark Ries oder das Fränkische Seenland.
Aktivitäten
Wandern
Altmühltal-Panoramaweg: Seit dem Jahr 2005 führt der Altmühltal-Panoramaweg von Gunzenhausen nach Kelheim. Auf der 200 km langen Strecke wandert man unter anderem durch die Städte/Ortschaften Treuchtlingen, Pappenheim, Eichstätt, Kipfenberg, Beilngries und Riedenburg. Seit 2006 ist diese beliebteste Wanderroute im Naturpark Altmühltal durch den Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet.
Frankenweg (520 km): Von Untereichenstein nach Harburg (Schwaben), im Naturpark Altmühltal im Norden und Osten (Neumarkt, Greding, Thalmässing, Weißenburg, Treuchtlingen, Wemding, Harburg).
Jakobsweg von Nürnberg nach Eichstätt (97 km): Von Nürnberg über Thalmässing nach Eichstätt. Ca. 35 km des Weges führen durch den Naturpark Altmühltal.
Konstein/Aicha: Dohlenfelsen (59 Touren/35 Meter), Turm Madonna (16 Routen/25 Meter); Kinderkletterfelsen „Asterix und Obelix“
Hochseilgärten: Naturerlebnis- und Waldhochseilgarten am Beilngrieser Hirschberg, Hochseilpark Pappenheim, Hochseilgarten Sausthal
Fossilien
Im Naturpark Altmühltal gibt es zahlreiche Steinbrüche, in denen Plattenkalk abgebaut wird. Diese Plattenkalke sind aus den Lagunen des Jurameers entstanden und so sind hier auch zahlreiche Versteinerungen zu finden. Besuchersteinbrüche bieten die Möglichkeit, selbst auf Entdeckungsreise nach Fossilien zu gehen.
↑ abFläche des Naturparks: – 2962 km²: Liste der Naturparke (Verband Deutscher Naturparke), abgerufen am 20. August 2014, auf naturparke.de anderen Angaben zufolge: – 2967 km²: Der Naturpark Altmühltal (Memento vom 12. Oktober 2016 im Internet Archive), abgerufen am 12. Oktober 2016, auf naturpark-altmuehltal.de (PDF; 67 kB)
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