Mühlhof (Nürnberg)
Fabrikgebäude der Leonischen Drahtwerke
Mühlhof ist ein Stadtteil im Südwesten Nürnbergs und der Name der Gemarkung 3447. Zusammen mit Gerasmühle , Lohhof , Krottenbach und Holzheim bildet Mühlhof den statistischen Bezirk 55 (Krottenbach, Mühlhof ).
Geographie
Durch Mühlhof ziehen sich die Bundesstraße 2 und die Rednitz . Nachbarorte sind Eibach , Reichelsdorf und Wolkersdorf . Im Süden ist der Ort mit Holzheim verbunden.[ 1]
Geschichte
Mühlhof wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortschaft entwickelte sich aus der zu Reichelsdorf gehörigen Mühle. Sie war als Reichslehen an die Waldstromer und später an die Pfinzing , Derrer und Furtenbach vergeben.[ 2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mühlhof 10 Anwesen (5 Gütlein, 3 Häuser, 1 Papierfabrik, 1 Mühle). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Grundherrschaft hatten das Waldamt Laurenzi und Zinsmeisteramt Nürnberg gemeinsam inne.[ 3] Es gab zu dieser Zeit 8 Untertansfamilien.[ 4]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach . Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Mühlhof 1808 dem Steuerdistrikt Reichelsdorf (II. Sektion) und der Ruralgemeinde Deutenbach zugeordnet. Zwei Anwesen unterstanden in der freiwilligen Gerichtsbarkeit von 1822 bis 1848 dem Patrimonialgericht Fischbach .[ 5] 1922 wurde Mühlhof nach Stein eingegliedert.[ 6]
Baudenkmäler
Es gibt sechs Baudenkmäler :
Leonische Drahtwerke: Arbeiterhäuser, Fabrikgebäude, Direktionsgebäude, Arbeitersiedlung
Grenzstein
Einwohnerentwicklung
Jahr
00 1818
00 1840
00 1861
00 1871
00 1885
00 1900
Einwohner
131
125
431
201
222
175
Häuser[ 7]
11
10
21
23
Quelle
[ 8]
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[ 10]
[ 11]
[ 12]
[ 13]
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Dietersdorf) gepfarrt.[ 3] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession gehören zur Pfarrei Heilige Familie (Nürnberg) .[ 14]
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh : Mühlhof . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 3 : I–Ne . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301 , OCLC 833753092 , Sp. 672 (Digitalisat ).
Friedrich Eigler : Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6 , S. 468 f .
Günter P. Fehring , Anton Ress , Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale . Band 10 ). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1 , S. 387–389 .
Wiltrud Fischer-Pache: Mühlhof . In: Michael Diefenbacher , Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg . 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 , S. 704 (online ).
Georg Paul Hönn : Mühlhof . In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises . Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613 , S. 498 (Digitalisat ).
Hanns Hubert Hofmann : Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224 , S. 141 (Digitalisat ). Ebd. S. 237 (Digitalisat ).
Weblinks
Fußnoten
↑ Mühlhof im BayernAtlas
↑ W. Fischer-Pache: Mühlhof , S. 704.
↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth. S. 141.
↑ Johann Bernhard Fischer : Mühlhof . In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern . Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968 , S. 308 (Digitalisat ).
↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth , S. 237 = F. Eigler: Schwabach , S. 468f.
↑ Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016 . Dezember 2015, ISSN 0944-1514 , 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 19–20 , S. 19 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB ; abgerufen am 1. November 2017]).
↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1900 als Wohngebäude.
↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen . Ansbach 1818, OCLC 1071656043 , S. 61 (Digitalisat ).
↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern . Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891 , S. 133 (Digitalisat ).
↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon . In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern . Band 5 . Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812 , Sp. 1086 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat ).
↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875 . Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026 , 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1251 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131 , Abschnitt III, Sp. 1185 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister . LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931 , OCLC 556534974 , Abschnitt II, Sp. 1257 (Digitalisat ).
↑ Pfarrverband Nürnberg Katzwang-Reichelsdorf. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 14. Juni 2023 .