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Mark Strand

Mark Strand (2012)

Mark Apter Strand (* 11. April 1934 in Summerside, Prince Edward Island, Kanada; † 29. November 2014 in New York City) war ein US-amerikanischer Dichter. Der Pulitzer-Preis-Träger war 1990/1991 Poet Laureate der Vereinigten Staaten.

Leben

Mark Strand wurde im April 1934 in Summerside auf der kanadischen Prince Edward Island geboren und verbrachte seine Kindheit in verschiedenen kanadischen und US-amerikanischen Städten sowie in Kolumbien, Mexiko und Peru, bedingt durch die Tätigkeit seines Vaters für den Konzern Pepsi-Cola. Ursprünglich den Wunsch verfolgend, Künstler zu werden, studierte er zunächst am privaten Antioch College in Ohio, ehe er nach seinem Abschluss 1957 ein zweites Bachelor-Studium an der Yale University bei Josef Albers aufnahm. Als er dieses 1959 erfolgreich abgeschlossen hatte, strebte er eine Laufbahn als Dichter an. Über das Fulbright-Programm reiste er daraufhin zunächst nach Italien, um dort die italienische Lyrik des 19. Jahrhunderts zu studieren, bevor er nach seiner Rückkehr in den USA zu dem prestigeträchtigen Master-Studiengang des Iowa Writers’ Workshop zugelassen wurde. Diesen schloss er 1962 erfolgreich ab.[1]

1968 gelang Strand der Durchbruch, als sein zweiter Gedichtband Reasons for Moving im bekannten Verlagshaus Atheneum erschien. Dort publizierte er in den folgenden Jahren weitere Bände. Sein Frühwerk zeichnete sich besonders durch kurze, fast surreal anmutende Gedichte über die Auflösung des Selbsts aus; oftmals behandelte er „Tod, Verzweifelung und Auflösung“. William Grimes verglich Strands lyrisches Werk in einem Nachruf in der New York Times mit der Sprache der modernistischen Dichter Wallace Stevens und Elizabeth Bishop und der Klarheit und dem Schattenspiel modernistischer Maler wie Giorgio de Chirico oder René Magritte. 1980 entschied er inmitten einer künstlerischen Krise, sich von der Lyrik abzuwenden. In den nächsten Jahren publizierte er einige Kinderbücher und Kurzgeschichten, veröffentlichte Sachbücher zu den modernistischen Malern Edward Hopper und William Bailey und gab einen Essayband zum Thema The Art of the Real (1983) heraus. Als er Ende der 1980er Jahre zur Lyirk zurückkehrte, entschied er sich, fortan längere und inhaltlich weniger selbstbezogene Gedichte zu verfassen. 1990 und 1993 demonstrierte er seinen neuen Stil in zwei richtungsweisenden Gedichtbänden; 1990/1991 war er Poet Laureate der Vereinigten Staaten.[1] Von 1995 bis 2000 war er Kanzler der Academy of American Poets,[2] 1998 wurde er im Magazin The Paris Review von Wallace Shawn für die Reihe „Art of Fiction“ interviewt.[3] 1999 gewann er für einen weiteren Gedichtband den Pulitzer-Preis für Dichtung.[1]

Neben seinem eigenen lyrischen Schaffen wirkte Strand in vielerlei Weise auch als Herausgeber und Übersetzer sowie als Dozent an diversen US-amerikanischen Hochschulen, unter anderem in Harvard, Princeton, Yale und an der Johns Hopkins University. 1965 wirkte er für ein Jahr als Fulbright-Dozent in Brasilien.[4] Viele Jahre war er Professor an der Columbia University in New York, hatte aber dennoch seinen Lebensmittelpunkt in Madrid. In seinen letzten Jahren widmete er sich der Erstellung von Papiercollagen, von denen einige in einer Kunstgalerie im New Yorker Stadtteil Chelsea ausgestellt wurden. Eine Gesamtausgabe seiner Gedichte erschien kurz vor seinem Tod. Strand starb im November 2014 im Alter von 80 Jahren im New Yorker Stadtteil Brooklyn, wo er sich gerade ein neues Zuhause aufbauen wollte, an einem Liposarkom. Der zweifach geschiedene Strand hinterließ drei Kinder und seine Lebensgefährtin.[1]

Ehrungen

Veröffentlichungen

Lyrik

Kinderliteratur

Kurzgeschichten

Sachliteratur

Herausgeberschaften

Übersetzungen

Deutschsprachige Hörspielbearbeitung

  • 2014: Diverse Autoren: Irres Licht. frei nach Textmotiven von William S. Burroughs, Mark Strand und E. A. Mares – Co-Autor, Komposition und Regie: Uwe Dierksen (SWR)
    • Vorlagen: William S. Burroughs: Naked Lunch (Roman, englisch), Mark Strand: Delirium Waltz (Langgedicht, englisch), E. A. Mares: Lyrik (amerikanisch)[7]

Literatur

Commons: Mark Strand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g William Grimes: Mark Strand Dies at 80; Poet Laureate Won Pulitzer. In: The New York Times, 30. November 2014, S. A33 (Online-Version).
  2. a b c d Mark Strand 1934–2014. In: poets.org, Academy of American Poets. Abgerufen am 27. April 2025.
  3. Vgl.: Wallace Shawn: Mark Strand, The Art of Poetry No. 77. In: The Paris Review, Nummer 148, Herbst 1998. Abgerufen am 27. April 2025.
  4. Mark Strand, The Art of Poetry No. 77. In: poetryfoundation.org, The Poetry Foundation. Abgerufen am 27. April 2025.
  5. Mark Strand. In: amacad.org, American Academy of Arts and Sciences. Abgerufen am 27. April 2025.
  6. Edizioni del Premio e Ospiti D’onore. In: premiopoesiabonannibperbanca.it, Premio Laudomia Bonanni. Abgerufen am 27. April 2025.
  7. ARD-Hörspieldatenbank (Irres Licht, SWR 2014)
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