Vermutlich ist das Wort Rioja eine Zusammensetzung aus „Río-Oja“,[2]
bedeutet also „Oja-Fluss“, der durch die Region La Rioja in den Ebro fließt. Andere Meinungen bringen das Wort mit Ableitungen aus der baskischen Sprache in Verbindung.[3]
Geografie
Die Rioja grenzt im Westen, Süden und Osten an die autonomen Gemeinschaften Kastilien-León und Aragonien sowie im Norden an das Baskenland und an Navarra; die Nordgrenze der Region Rioja ist in etwa identisch mit dem Verlauf des Ebro.
Das Klima ist für spanische Verhältnisse im westlichen Teil der Region vergleichsweise regenreich mit kontinentalem Einfluss, warm im Sommer und kühl im Winter. Im Osten liegen die Jahresniederschläge bei 300 mm. Die Vegetation ist wüstenähnlich und Landwirtschaft gelingt nur mit der Bewässerung aus dem Ebro.[4]
Im Westgotenreich gehörte der größte Teil der Rioja zum Herzogtum Kantabrien, einer Grenzmark zur Verteidigung gegen Kantabrer und Vaskonen. Nach dem Fall des Westgotenreiches im 8. Jahrhundert gehörte es zunächst wie die gesamte Halbinsel zum maurisch beherrschten Gebiet, geriet aber noch vor der Jahrtausendwende unter den Einfluss des gegen die islamische Herrschaft rebellierenden christlichen Königreichs Asturien.
Ab dem 10. Jahrhundert rangen Navarra und Kastilien um die Vorherrschaft in der Region. Im Verlauf dieser Konfrontationen trafen Alfons VII. von Kastilien und Sancho VI. von Navarra im Jahr 1176 ein Abkommen, in dem bestimmt wurde, dass Navarra ab 1177 den Westteil der Rioja an Kastilien abtreten musste.
Seit der Schaffung des provinzialen Verwaltungssystems durch die spanischen Bourbonen bis ins 19. Jahrhundert war das Gebiet der Rioja auf die spanischen Provinzen Soria und Burgos aufgeteilt. Im Rahmen der Verwaltungsreform des Rafael del Riego wurde 1833 die Provinz Logroño geschaffen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur wurde der Name der Provinz 1980 offiziell in La Rioja geändert. Seit 1982 ist La Rioja eine autonome Gemeinschaft mit eigenem Autonomiestatut innerhalb des spanischen Gesamtstaates. Die Schaffung der einwohner- und zusammen mit den Balearen auch flächenmäßig kleinsten Autonomie im Zuge der Transition in Spanien hatte historisch-politische Gründe, die mit Rücksichtnahmen auf den Interessenausgleich zwischen baskischer Unabhängigkeitsbewegung und dem kastilisch dominierten spanischen Zentralstaat zusammenhängen.
2015 betrug das BIP der Rioja 7.890.000.000 Euro. Rund die Hälfte des BIPs fallen auf den Dienstleistungssektor, ein Viertel auf den Industriesektor. Der wichtigste Industriezweig ist die Nahrungsmittel- und die Getränkeindustrie vor der Metall- und der Textilindustrie.[5]
Im Vergleich mit dem BIP pro Kopf der EU, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreicht La Rioja einen Index von 98 (EU-27:100, Stand 2015).[6] Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 12 %.[7]