Kriebstein liegt etwa 20 Kilometer südwestlich von Döbeln und sechs Kilometer nordöstlich der Stadt Mittweida. Die Zschopau, ein Nebenfluss der Freiberger Mulde, fließt auf dem Weg von Mittweida nach Waldheim durch das enge und felsige Mittweidaer Zschopautal, in dem sich auch die Talsperre Kriebstein und die gleichnamige Burg befinden. Diese schroffe Felslandschaft ist Anziehungspunkt für viele Erholungssuchende und bildet damit den Keim für den sich langsam entwickelnden Tourismus in der Gemeinde.
Grünlichtenberg und Höckendorf wurde Mitte des 12. Jahrhunderts von deutschen Siedlern gegründet. Die Orte der heutigen Gemeinde Kriebstein gehörten später zur Herrschaft Kriebstein bzw. zum Amt Rochlitz, nur ein Teil von Lichtenberg gehörte zum Amt Nossen.
Die Gemeinde Kriebstein wurde am 1. Januar 1994 durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Ehrenberg, Höfchen und Kriebethal gebildet. Erlebach wurde kurz darauf am 1. März 1994 eingemeindet. Am 1. Januar 1996 folgte Reichenbach. Grünlichtenberg ist seit dem 1. Januar 1999 ein Ortsteil der Gemeinde.
2024 fand in Kriebstein ein Bürgerentscheid zum Thema „Befürworten Sie den Bau eines Solarparks auf den Flurstücken 300/a, 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307/1, 308, 309, 310 der Gemarkung Grünlichtenberg?“ statt. Der Bürgerentscheid scheiterte.
Die südlich verlaufende A 4 ist über den Anschluss Hainichen (ca. 8 km) und die nördlich verlaufende A 14 ist über den Anschluss Döbeln-Nord (ca. 13 km) zu erreichen.
Da sich die nächsten Bahnstrecken weit oberhalb des Talgrundes befanden, wurde Ende des 19. Jahrhunderts eine Schmalspurbahn im Zschopautal geplant, jedoch nie gebaut. Die Überlastung des Waldheimer Bahnhofs mit dem Güterverkehr der Papierfabriken (siehe auch Ansässige Unternehmen) führte aber 1896 zur Eröffnung einer normalspurigen Stichbahn von Waldheim nach Kriebethal, auf der bis 1919 auch Ausflugsverkehr stattfand. 1998 wurde der Güterverkehr eingestellt, 2004 die Strecke auf Schmalspur umgebaut.
Kriebstein liegt im Gebiet des Verkehrsverbundes Mittelsachsen. Busverbindungen bestehen nach Waldheim, Mittweida und Hainichen, an Wochenenden auch nach Chemnitz.
Die Kriebsteiner Straße (Abschnitt der Straße K 8215 an der Burg Kriebstein) gilt mit einer ausgeschilderten Neigung von 25 % als eine der steilsten in Deutschland.
Karl Mehnert (1811–1885), Rittergutsbesitzer und Politiker, MdL
Albert Niethammer (1833–1908), deutscher Papierfabrikant (Kübler & Niethammer) und nationalliberaler Politiker, MdR, MdL (Königreich Sachsen)
Konrad Niethammer (1863–1931), deutscher Papierfabrikant (Kübler & Niethammer) und Politiker (NLP, DVP)
Literatur
Cornelius Gurlitt: Kriebstein. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 25. Heft: Amtshauptmannschaft Döbeln. C. C. Meinhold, Dresden 1903, S. 87.