Krasny Bor liegt neun Kilometer südwestlich der Rajonstadt Gwardeisk(Tapiau) nahe der Regionalstraßse 27A-025 (ex R508) und ist von dort über Tumanowka(Gauleden) auf dem Weg nach Gribki(Langhöfel) bzw. von Prudy(Genslack) direkt zu erreichen. Die nächste Bahnstation ist Oserki-Nowyje an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje(Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau), einer Teilstrecke der einstigen Preußischen Ostbahn.
Geschichte
Der Ordensmarschall Wernher von Tetingen übergab Starkenberg[2] am 26. Dezember 1397 die Gründungsurkunde[3]. Im Jahre 1495 übergab der HochmeisterHans von Tiefen die Handfeste, wohl als Erneuerung oder Bestätigung. Das dortige Gut gehörte im 18. Jahrhundert den Nachfahren des Bürgermeisters im Kneiphof, Königsberg, Carl Droste vom Fisch (der vermutlich vom westfälischen Adelsgeschlecht Droste zu Hülshoff abstammte), dann dem preußischen Adelsgeschlecht Knobloch (Adelsgeschlecht), genannt von Droste. Im Jahre 1742 wurde die Zerstörung einer nicht näher beschriebenen Burganlage erwähnt.
Im Jahre 1910 waren in Starkenberg 318 Einwohner registriert[5]. Am 30. September 1928 wurde die Landgemeinde Langhöfel (heute russisch: Gribki) nach Starkenberg eingemeindet. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 423 und belief sich 1939 auf 403.[6]
1945 kam Starkenberg in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Krasnoborskoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Oserski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[7] Später gelangte der Ort in den Saretschenski selski Sowet. Seit etwa 1994 wurde Krasnoborskoje wieder von Oserki aus verwaltet. 1997 wurde der Ort in Krasny Bor umbenannt.[8] Von 2005 bis 2014 gehörte Krasny Bor zur Landgemeinde Oserkowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.
Amtsbezirk Starkenberg (1984–1945)
Zu dem 1874 neu errichteten Amtsbezirk Starkenberg gehörten anfangs drei Landgemeinden (LG) und zwei Gutsbezirke:[4]
Die Starkenberger Kirche[9] stammte aus dem 15. Jahrhundert[10] und war mit einem vorgelegten Westturm errichtet worden. Zur Ausstattung gehörte ein wertvoller Schnitzaltar, der 1699 in der Werkstatt des Johann Christoph Döbel entstanden war. Das Bauwerk überstand den Zweiten Weltkrieg unversehrt und diente danach zweckentfremdet als Lagerhalle. Danach blieb sie ungenutzt und verfiel. Das Dach stürzte 1985 ein, es stehen heute nur noch der verbretterte Turm sowie einige Mauerfragmente.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
↑Durch den Beschluss der Oblastduma vom 22. Mai 1997, Nr. 38 "Об упорядочении учета сельских населенных пунктов области" (Über Regelungen der Erfassung der ländlichen Orte der Oblast)
↑Krasnoborskoje - Starkenberg bei ostpreussen.net (wie oben)
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band II: Bildnisse ostpreussischer Kirchen, Göttingen, 1968, Seite 84, Abb. 328
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band III: Dokumente, Göttingen, 1968, Seite 475