Die Ortsstelle Krasnaja Gorkas liegt sieben Kilometer nordöstlich der heutigen Rajonshauptstadt Gwardeisk(Tapiau) und zehn Kilometer nordwestlich der einstigen Kreisstadt Snamensk(Wehlau) an einer Nebenstraße, die von Sorino(Poppendorf) an der russischen Fernstraße R 514 kommend in nordwestlicher Richtung bis nach Ratnoje(Freudenberg) führt. Außerdem besteht eine Landwegverbindung zur R 514 nahe der einstigen Ortsstelle von Sobolewo (Groß Michelau). Bahnstation Krasnaja Gorkas war sowohl Gwardeisk als auch Snamensk an der Bahnstrecke Kaliningrad–Nesterow(Königsberg–Stallupönen/Ebenrode), einem Teilstück der einstigen Preußischen Ostbahn.
Geschichte
Das bis 1946 Grünhayn[1] genannte Dorf erhielt im Jahre 1361 die Handfeste. Im Jahre 1874 wurde Grünhayn namensgebender Ort eines neu gebildeten Amtsbezirks[2], der bis 1945 bestand und zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischenProvinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 waren in Grünhayn 408 Einwohner registriert[3], deren Zahl mit 410 im Jahre 1933 und 414 im Jahre 1939 nahezu konstant blieb[4].
Im Jahre 1945 wurde Grünhayn in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet und erhielt 1947 die russische Bezeichnung Krasnaja Gorka.[5] Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Sorinski selski Sowet eingegliedert. Das Dorf bestand nur noch kurze Zeit und wurde dann aufgegeben. Dazu beigetragen hat ein sowjetischer Spielfilm, der in den 1960er Jahren in Krasnaja Gorka gedreht wurde[6]. Bei den Filmaufnahmen wurde das Dorf, das auf einem sowjetischen Truppenübungsplatz lag, vollständig zerstört und dem Erdboden gleichgemacht. Heute erinnert so gut wie gar nichts mehr an die Existenz des Ortes.
Amtsbezirk Grünhayn
Zum 1874 neu gebildeten Amtsbezirk Grünhayn gehörten anfangs elf Landgemeinden (LG) bzw. Gutsbezirke (GB)[7]:
Am 1. Januar 1945 bildeten lediglich noch acht Gemeinden den Amtsbezirk Grünhayn: Friedrichsthal, Groß Birkenfelde, Grünhayn, Köthen, Leipen, Reipen, Rockeimswalde und Sprindlack.
Die Kirche in Grünhayn[8] war ein verputzter Feldsteinbau[9] und wohl Nachfolgebau eines schon 1361 bestehenden Gotteshauses. Ein Turm wurde erst im 17. Jahrhundert errichtet. Aus dieser Zeit stammte auch ein Großteil der Ausstattung. Vom Kirchengebäude fehlt heute jede Spur.
↑Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)