Katzem ist ein Dorf im südlichen Stadtgebiet von Erkelenz im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Zu Katzem gehören auch die Einzelhöfe Hauerhof und Eichhof. Der ländliche Ort bildet mit den benachbarten Ortschaften Lövenich und Kleinbouslar einen Stadtbezirk. Im Volksmund nennen sich die Katzemer „Katzeköpp“ (= Katzenköpfe).
In der ursprünglichen Planung reichte der BraunkohletagebauGarzweiler II mit seinem zukünftigen Abbaufeld bis östlich des Dorfes. Der Hauerhof sollte ebenfalls abgebaggert werden. Diese Planungen sind nach aktueller Entscheidung der Landesregierung verworfen.
Gewässer
Der Nysterbach entspringt bei Katzem und fließt in ost-westlicher Richtung durch ein kleines Tal nach Lövenich, durch Baal und mündet, nunmehr Mühlenbach genannt, in die Rur.
Geschichte
Ein Beweis für die römische Besiedlung der hiesigen Landschaft ist der Fund eines provinzialrömischen Friedhofes bei Katzem. Eine Belegung ist bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts nachzuweisen.[2][3]
Katzem gehörte bis 1794 jahrhundertelang zum Herzogtum Furbinge. Gelegen im Amt Kaster, war der Nachbarort Lövenich Gerichtsort für die Orte Katzem, Boslar und Gevelsdorf.
Von 1816 bis 1935 gehörte es mit den einzelliegenden Gutshöfen Hauerhof und Eichhof zur Bürgermeisterei Lövenich. Ab 1935 wurde diese Bürgermeisterei dem Amt Baal zugeschlagen. Seit dem 1. Januar 1972 ist Katzem ein Ortsteil der Stadt Erkelenz.[4]
Bis in die 1850er Jahre lag südlich des Dorfes der Buchholzbusch, ein großer Wald, der in Ost-West-Erstreckung eine Länge von ca. 7,5 km hatte. Seit dem Mittelalter wurde er von den sogenannten Erbberechtigten der umliegenden Dörfer als Gemeinschaftswald genutzt. Ab 1850 wurde er gerodet und sein fruchtbarer Lössboden als Acker genutzt. Der Eichhof wurde nach 1860 im Bereich dieses ehemaligen Waldes erbaut.
Der Hauerhof wurde erstmals 1467 in einer Urkunde erwähnt und zom Hauw genannt. Der Name bedeutet: Holzschlag im Wald.
Katzem gehört zur Gruppe der „-heim“-Ortsnamen. Diese wurden in der Zeit der fränkischen Landnahme und frühen Ausbauzeit gebildet.
1369 wurde der Ort erstmals als Katzheym urkundlich erwähnt, 1470 als Katthem und 1560 als Katzem.
Religionen
Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch. Jahrhundertelang gehörte Katzem zur Pfarre Lövenich. Im Jahre 1864 wurde Katzem zur Pfarrei erhoben, die Kirche St. Maria-Empfängnis erbaut und ein Friedhof angelegt. Am 1. Januar 2010 wurde die Kirchengemeinde mit zehn anderen Kirchengemeinden zur Pfarrgemeinde St. Maria und Elisabeth Erkelenz zusammengeschlossen.
Im Ort sind seit der Reformationevangelische Familien ansässig, die zur evangelischen Gemeinde Lövenich gehören.
↑Horst Wolfgang Böhme: Germanische Grabfunde des 4. bis 5. Jahrhunderts zwischen unterer Elbe und Loire. Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 19. München 1974, S. 276.
↑Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1989, S. 323.