Die Hutzelmühle liegt relativ zentral im Geiselwinder Gemeindegebiet an der Reichen Ebrach. Nördlich sind die Siedlungen Neugrub und Burggrub zu finden. Östlich erhebt sich Wasserberndorf. Es ist durch die Staatsstraße 2260 mit der Mühle verbunden. Unmittelbar im Süden schließt die sogenannte Lohmühle an, die früher ebenfalls ein Wasserberndorfer Ortsteil war. Weiter südlich verläuft die Bundesautobahn 3. Im Westen ist der abgebrochene Ortsteil Hundsrangen und die Fütterseeer Hammermühle zu finden.
Geschichte
Die Herkunft des Namens der Mühle ist umstritten. Als gesichert kann jedoch die Herleitung des PräfixesHutzel- gelten. Im Mittelhochdeutschen existiert das Wort hutzel, das eine getrocknete Birne meint. Die Mühle muss deshalb bereits während des Mittelalters bestanden haben. Vielleicht geht der Name auf eine Sage zurück. Eventuell handelte es sich auch um einen Necknamen für die Bewohner oder hier wurden tatsächlich größere Birnenmengen verkauft.[1]
Erstmals erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1648. Damals verkaufte Niclaus Bernhard von Rothschütz, der im nahen Burggrub reich begütert war, seine Mühle „ob Wasser Bebendorff“ an die Kartäusermönche aus dem Kloster Ilmbach. Die Kartäuser veräußerten die Anlage bald weiter.[2] Bereits 1654 erhielt Hans Sachs, der Sohn des Oberscheinfelder Müllers Michel Sachs, die „Hutzelmühl“. Gegen 1660 wurde Hans Sachs nochmals genannt.
Im Jahr 1681 gehörte die Mühle zum Zentgericht in Burghaslach. 1699 wechselte sie wiederum den Besitzer. Hans Sachs (wohl der jüngere) verkaufte das Anwesen an Georg Lamprecht. Zu diesem Zeitpunkt bestand eine Schneidmühle in unmittelbarer Nähe zur Hutzelmühle, die ebenfalls von Lamprecht erworben und neu errichtet wurde. 1705 erhielt Lamprechts Sohn Johann Georg die Mühle. Er wurde 1721 als Müller „auf der Neuen Mühl“ und 1723 als „HuzelMüller“ genannt.
Das 18. Jahrhundert war auch von Streitigkeiten mit der nahen Gemeinde Hohnsberg geprägt. Der Mühlbach und die Nutzungsrechte an seinem Wasser führten zu Auseinandersetzungen, die schließlich vor dem Reichskammergericht in Wetzlar ausgetragen wurden. Die Mühle bestand damals aus mehreren Anwesen. So ist 1736 Georg Atz in einem Nebenbau der Hutzelmühle nachgewiesen, 1748 lebte Jacob Lendner „nechst der Hutzel Mühl“.
Gegen Ende des Jahrhunderts, um 1790, wurden die Herrschaftsverhältnisse der Mühle beschrieben. Sowohl das Kloster Ilmbach hatte einen einzigen Untertanen, als auch die Herrschaft Schwarzenberg. Die Herren von Schwarzenberg hatten das sogenannte Posthaus auf der Flur der Mühle inne. Im Jahr 1833 wurde Johann Georg Vogel als Hutzelmüller genannt.[3]
Bis zur Gemeindegebietsreform ein Ortsteil der damaligen Gemeinde Wasserberndorf, wurde Hutzelmühle zusammen mit seinem Hauptort 1972 Teil der Großgemeinde Geiselwind.
Die ehemalige Wasserberndorfer Lohmühle liegt unmittelbar neben der Mühle. Heute ist außerdem der Jugendzeltplatz Hutzelmühle auf der Flur der Mühle zu finden. Er wird vom Kreisjugendring Kitzingen betrieben und weist eine Fläche von ca. 10.000 m² auf.[4]