Hochschularbeitsgemeinschaften für Raumforschung

In den Monaten nach der Gründung der nationalsozialistischen Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (im Dezember 1935) wurden an vielen Hochschulen die ihr zugeordneten Hochschularbeitsgemeinschaften für Raumforschung (HAG) aufgebaut. Die Hochschularbeitsgemeinschaften dienten der Kopplung von Wissenschaft und Politik; sie widmeten sich in multidisziplinär zusammengesetzten Gruppen und Arbeitskreisen der Raumforschung. Die HAGs unterstützten die Ziele nationalsozialistischer Agrar- und Siedlungspolitik.

Gründungsphase

In einem Erlass vom Februar 1936 verpflichtete sich Wissenschaftsminister Bernhard Rust entsprechende Arbeitsgemeinschaften an den Hochschulen zu gründen. Diese AGs setzten sich durch Professoren und Dozenten verschiedener Fachdisziplinen zusammen (Geographie, Agrarwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Bevölkerungswissenschaften, Verkehrswissenschaft, Forstwissenschaften, Wasserbau u. a.):

„Umgehend wollte Rust von den Hochschulrektoren einen Überblick über die bisherigen Arbeiten zu ‚Raumforschung und Planung‘ sowie Vorschläge über geeignete Leiter für die Arbeitsgemeinschaften sehen. Die Leitung der Arbeitsgemeinschaft liegt in der Hand eines geeigneten Dozenten, der auf Vorschlags des Rektors (Direktors) von dem von mir bestellten kommissarischen Obmann der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung, Professor Dr. Konrad Meyer, ernannt wird.“[1]

Damit war dem Multifunktionär Konrad Meyer auch bei der Ernennung der Leiter der Hochschularbeitsgemeinschaften eine Schlüsselposition zugekommen.

Zielsetzungen

Die Hochschularbeitsgemeinschaften dienten der gemeinsamen Umsetzung ns-spezifischer Raumplanungsziele. Die Hochschularbeitsgemeinschaften galten als Vertretung der Reichsarbeitsgemeinschaft (RAG) an den einzelnen Hochschulen. Beteiligte NS-Funktionäre definierten die politische Funktion der Arbeitsgemeinschaften in sehr allgemein gehaltener Form:

„Der Grundgedanke der Hochschularbeitsgemeinschaft ist es, die wissenschaftlichen Kräfte in der Mannigfaltigkeit der Disziplinen zur Aufgabe der Gestaltung des zugeordneten Raumes zusammenzufassen. Damit arbeitet die Hochschule zugleich an der unmittelbaren Lebensbewältigung des Raumes mit.“[2]

Die Zahl der Hochschularbeitsgemeinschaften stieg von etwa vierzig im Jahr 1936 auf einundfünfzig im Jahr 1941:

„Damit besaß die RAG eine flächendeckende Struktur von Hochschularbeitsgemeinschaften, die das gesamte Reichsgebiet bearbeiteten, Material und Daten erfaßten und es z. T. in Karten darstellten. Kerngegenstand der Arbeit in den Hochschulen war besonders die eigene Region.“[3]

Zusätzlich wurden 7 Landesarbeitsgemeinschaften für Raumforschung durch die RAG gebildet: Gruppe Niedersachsen, Gruppe Nord, Gruppe Ost, Gruppe Südost, Gruppe Südwest, Gruppe West, Gruppe Mitteldeutschland.[4]

Eine Hochschularbeitsgemeinschaft konnte dutzende Professoren und Mitarbeiter umfassen.[5]

Die Eröffnung einer bedeutenden Hochschularbeitsgemeinschaft wurde bisweilen bewusst als Großereignis inszeniert. So hieß es in einem universitären Rundschreiben zur Eröffnungsfeier der Mecklenburgischen Arbeitsgemeinschaft für Raumforschung (15. Juni 1936), dass „alle Spitzen der Behörden, die Führer von Partei und Staat sowie der Wehrmacht eingeladen [seien].“ Tatsächlich war Gauleiter Hildebrandt bei der Eröffnungsfeier anwesend. Zugleich wurde in Rostock an diesem Tag ein dies academicus ausgerufen.[6]

Die RAG vergab Fördergelder für Forschungsprojekte, die die Hochschularbeitsgemeinschaften initiierten. Formal reklamierte die RAG: „Der Leiter der Hochschularbeitsgemeinschaft ist für die RAG die erste und wichtigste Gutachterinstanz.“[7] Dem Obmann der RAG kam aber immer auch eine entscheidende Rolle zu. In den Jahren 1936 bis 1939 gab die RfR über die RAG rund 1,43 Millionen Reichsmark für Raumforschung aus.[8]

Die Hochschularbeitsgemeinschaften waren mit den 23 regionalen Landesplanungsgemeinschaften organisatorisch verbunden, die wiederum der Reichsstelle für Raumordnung verantwortlich waren.

Die Hochschularbeitsgemeinschaften wurden nach dem nationalsozialistischen Führerprinzip aufgebaut, auch ihre grundsätzlich regionale Ausrichtung wurde auf zentralistische Zwecke des NS-Führerstaats gelenkt:

„Die Raumforschung stellt die Hochschulen wieder bewußt in die konkrete Landesforschung hinein, wobei naturgemäß immer im Auge behalten werden muß, daß die einzelnen Hochschulen niemals nur Landes- oder Gauanstalten sind, weil die Wissenschaft der politischen Führung nur unmittelbar zugeordnet sein kann.“[9]

Frühzeitig wurden die Hochschularbeitsgemeinschaften aufgefordert, in- und ausländische Literatur zur Raumordnung/-planung wahrzunehmen (ab Mai 1936), um den Aufbau einer Zentralbibliographie zu fördern. In der RAG-Zeitschrift Raumforschung und Raumordnung wurden thematische Schwerpunkte der Planungsliteratur und Auslandsforschung aus England, USA und Frankreich registriert.[10]

Der „wissenschaftliche Hauptsachbearbeiter“ der RAG hatte den Kontakt zwischen der RAG-Spitze und den Hochschularbeitsgemeinschaften zu halten. Bei den wissenschaftlichen Hauptsachbearbeitern handelte es sich in chronologischer Reihenfolge um: Heinrich Hensen, Martin Kornrumpf und Friedrich Bülow.

Hochschularbeitsgemeinschaften und ihre Leiter

Ein Überblick über sämtliche Besetzungen der Leitungspositionen der Arbeitsgemeinschaften liegt für die Jahre 1942 und 1943 vor. Die RAG-Zeitschrift Raumforschung und Raumordnung berichtete über die Hochschularbeitsgemeinschaften in eigenen Rubriken („Aus der Forschung“ und „Aus den Hochschularbeitsgemeinschaften“).

Von den 51 Leitern waren zu den Zeitpunkten der Erhebungen der „RuR“ nur acht wegen Wehrdienst nicht an den Hochschulen (betraf Jeserich, Kritzler, Flörke, Lemmel, Egner, Hoffmann, Saure und zeitweise Bebermeyer). Unter den 51 Leitern und ihren Stellvertretern finden sich auch einige Rektoren und Prorektoren (aus der Zeit vor, während und nach dem Nationalsozialismus):

Hochschularbeitsgemeinschaften und ihre Leiter in den Jahren 1942/43

Hochschule Leiter der Hochschularbeitsgemeinschaft Stellvertreter
1. TH Hochschule Aachen Hermann Roloff (ab 1943)[11] Robert Hans Wentzel
2. Universität Berlin Kurt G.A. Jeserich[12] Hans Weigmann[13]
3. TH Berlin Gerhard Jobst[14]
4. Wirtschaftshochschule Berlin Horst Jecht[15] (bis 1942) Walter Weddigen[16]
5. Universität Bonn Karl Rauch[17] (bis 1942)

ab 1943: Heinrich Freiherr von Stackelberg

Mathias Ernst Kamp
6. TH Braunschweig Gottfried Kritzler[18] Ludwig Leichtweiß
7. Universität Breslau Hans-Jürgen Seraphim[19]
8. TH Breslau Louis Jänecke Walter Hartleb[20]
9. TH Brünn Camillo Worliczek
10. Berg-Akademie Clausthal-Zellerfeld Friedrich Buschendorf[21]
11. TH Danzig Friedrich Flörke Karl August Hoepfner
12. TH Darmstadt Max Muss[22]
13. TH Dresden Adolf Muesmann[23] Heinrich Heiser
14. Forstliche Hochschule Eberswalde Hans Lemmel[24] Friedrich Bülow
15. Universität Erlangen Rudolf Stucken[25] Horst Wagenführ
16. Universität Frankfurt am Main Erich Egner[26] Heinz Sauermann
17. Bergakademie Freiberg Walter Hoffmann

ab 1943: Richard Pfalz

Karl Kegel
18. Universität Freiburg Friedrich Metz[27]

ab 1943: Friedrich Maurer

19. Universität Gießen ab 1939: Fritz Klute[28]
20. Universität Göttingen Artur Schürmann[29]
21. Universität Graz Armin Dadieu[30] Robert Mayer[31]
22. Universität Greifswald Hermann Lautensach[32]
23. Universität Halle Hellmuth Wolff[33]
24. Universität Hamburg Paul Schulz-Kiesow[34]
25. TH Hannover Otto Leonhard Blum[35]
26. Tierärztliche Hochschule Hannover Hans Butz[36] Siegfried Strugger
27. Universität Heidelberg Ernst Schuster[37] Ernst Plewe[38]
28. Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim Erhard Jung[39] Paul Hesse
29. Universität Innsbruck Kintzl (Hans Kinzl)
30. Universität Jena Joachim Heinrich Schultze[40] Asmus Petersen[41]
31. TH Karlsruhe Roman Friedrich Heiligenthal[42]

ab 1943: Rolf Fricke

Rolf Fricke (ab 1943: Goerg)
32. Universität Kiel Andreas Predöhl[43]
33. Universität Köln Bruno Kuske[44] Theodor Wessels[45]
34. Universität Königsberg Hans-Bernhard von Grünberg[46]
35. Handelshochschule Königsberg Erwin Scheu (ab 1943)[47] 1942: Erwin Scheu
36. Universität Leipzig Erich Dittrich[48] 1936: Hans Oppikofer[49]

ab Sommer 1942: Rudolph Reinhard[50]

37. Handelshochschule Leipzig Karl C. Thalheim[51]
38. Universität Marburg Bernhard Martin[52]
39. Universität München Erich Carell (bis 1942)[53] 1943: Umbesetzung.
40. TH München Lutz Pistor[54] Otto Eberhard Heuser
41. Universität Münster Wilhelm Müller-Wille[55]
42. Hindenburg-Hochschule Nürnberg Karl Seiler
43. Universität Posen Walter Geisler
44. Hochschulen Prag[56] Wilhelm Saure

ab 1943: Hans Spreitzer[57]

Hans Spreitzer[57] (ab 1940)[58]

ab 1943 Vertreter:

Karl Valentin Müller

45. Universität Rostock Heinrich Niehaus[59]
46. TH Stuttgart Carl Pirath[60] Hermann Ellinghaus[61]
47. Universität Straßburg Gerhard Mackenroth
48. Forstliche Hochschule Tharandt Kurt Mantel
49. Universität Tübingen Gustav Bebermeyer[62] Hermann von Wißmann
50. Hochschulen Wien[63] Hugo Hassinger (ab 1939)[64]
51. Universität Würzburg Georg Schenk[65] Günther Just

Quellen: „Raumforschung und Raumordnung“ Bd. 6, 1942, S. 231 und Bd. 7, 1943, S. 127 und Venhoff 2000, S. 19f.

Die nur für das Jahr 1936 aufgeführte Hochschularbeitsgemeinschaft an der Forstlichen Hochschule Hannoversch-Münden leitete der Forstwissenschaftler Josef Nikolaus Köstler.

Der Wasserwirtschaftswissenschaftler Ferdinand Zunker wird nur in der Inventarliste von 1937 als eigenständige Hochschularbeitsgemeinschaft erwähnt und 1938 als Mitglied der Hochschularbeitsgemeinschaft der Universität Breslau geführt.[66]

Allein der ehemalige RAG-Funktionär Martin Kornrumpf erwähnt in einer tendenziösen Schrift, dass es an der Staatlichen Akademie Braunsberg eine HAG gegeben hätte (Kornrumpf 1995:45).

Im Rahmen der HAGs wurden u. a. Massenerhebungen angefertigt. Studierende wurden zur Mitarbeit an den Untersuchungen der Hochschularbeitsgemeinschaften verpflichtet.

Weitgehend ungeklärt ist, ob und ggf. wie einzelne Hochschullehrer die Raumforschung auch zur Deckung eigener Widerstandsaktivitäten nutzten. Kontakte zu Widerstandskreisen sollen u. a. Gerhard Ziegler, Emil Woermann, Artur von Machui, Erich Preiser, Günter Schmölders, Theodor Wessels und Gerhard Isenberg gehabt haben, gut belegt sind diese Kontakte jedoch meist nicht. Wo solche Kontakte gut belegt sind, ist nicht klar, ob sie eine Bedeutung für die Mitarbeit an der NS-Raumforschung hatten.

Einige Hochschularbeitsgemeinschaften wurden bis in die 1950er Jahre, in Einzelfällen bis in die 1970er Jahre weitergeführt. So war Karl Heinrich Olsen (Präsident der ARL 1960–1965) Mitglied der Hochschularbeitsgemeinschaft an der TH Braunschweig.[67] Der Wasserbauingenieur Erwin Marquardt war von 1950 bis 1952 Leiter der Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung an der TH Stuttgart.[68] Der Agrarsoziologe Herbert Morgen, zuvor im agrarpolitischen Institut bei Konrad Meyer (auch Leiter des Stabshauptamtes 'Planung und Boden' des RKF) tätig, war nach 1945 Mitglied der Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung und Landesplanung Wilhelmshaven (s. Pädagogische Hochschule für landwirtschaftliche Lehrer in Wilhelmshaven; Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft).

Fachliche Zugehörigkeiten der Leiter der Hochschularbeitsgemeinschaften

Grundsätzlich beabsichtigte der nationalsozialistische Staat mit der Etablierung der Raumforschung die herkömmliche disziplinäre Einteilung des Wissenschaftssystems zu unterlaufen. Die „Gemeinschaftsarbeit“ einer Hochschule sollte das einzelne Fach als Ordnungsprinzip ablösen.[69] Dennoch hatten Wissenschaftler bis dato ihre Ausbildungen in einzelnen Fächern erfahren. Nimmt man die in der Fachliteratur und in der deutschsprachigen Wikipedia genannten Bildungs- und Berufsabschlüsse zum Maßstab, dann setzten sich die fachlichen Herkünfte aller genannten Leiter der Hochschularbeitsgemeinschaften und ihrer Stellvertreter wie in der unten genannten Tabelle zusammen.

Die Besetzung der leitenden Positionen sagt allein noch nichts über die Relevanz einzelner Wissenschaftsdisziplinen für die Raumforschung aus. Die Arbeitsgemeinschaften setzen sich aus Wissenschaftlern multidisziplinärer Herkunft zusammen. Der fachliche Schwerpunkt und die inhaltliche Arbeit einer Hochschularbeitsgemeinschaft konnte stark von der fachlichen Herkunft des Leiters einer Hochschularbeitsgemeinschaft abweichen. Neben den vielen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern innerhalb der Raumforschung ist die relative große Zahl von Wissenschaftlern mit ingenieurwissenschaftlichen Abschlüssen aus verschiedenen Disziplinen auffällig (Architektur, Stadtplanung, Wasserbau, Geologie, Eisenbahnbau u. a.).

Fachliche Herkunft der Leiter der HAG Anzahl (a)
1. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (b) 45
2. Geographische Wissenschaften 19
3. Architektur / Raumplanung (c) 6
4. Sonstige Ingenieurswissenschaften (d) 18
5. Agrarwissenschaften 8
6. (Rassen-)Biologie / Eugenik 3
7. Rechtswissenschaft 3
8. Forstwissenschaften 2
9. Volkskunde / Sprachwissenschaften 2
Summe 106

Anmerkungen:

(a) Berücksichtigt sind neben den Leitern/Stellvertretern hier auch jene HAG-Leiter, die zu verschiedenen Zeitpunkten eine Hochschularbeitsgemeinschaft führten.

(b) Einschließlich Soziologen, Betriebswirten, Staatswissenschaftlern/Nationalökonomen, Sozialökonomen, Kommunalwissenschaftlern, Verkehrswissenschaftlern und Wirtschaftshistorikern.

(c) Einschließlich Stadt- und Raumplanern.

(d) Einschließlich Bauingenieuren, Bergingenieuren, Eisenbahningenieuren, Wasserbauingenieuren, Chemikern und Geologen.

Siehe auch

Literatur

  • Mechtild Rössler: Die Institutionalisierung einer neuen „Wissenschaft“ im Nationalsozialismus. Raumforschung und Raumordnung 1933–1945. In: Geographische Zeitschrift. Bd. 75, Nr. 3, 1987, S. 177–193, JSTOR:27818463.
  • Mechtild Rössler: „Wissenschaft und Lebensraum“. Geographische Ostforschung im Nationalsozialismus. Ein Beitrag zur Disziplingeschichte der Geographie (= Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte. 8). Dietrich Reimer, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-496-00394-4.
  • Mechtild Rössler, Die Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung. In: Eckart Krause, Ludwig Huber, Holger Fischer (Hrsg.): Hochschulalltag im „Dritten Reich“. Die Hamburger Universität 1933–1945. Teil 2: Philosophische Fakultät. Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät (= Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte. 3, 2). Dietrich Reimer, Berlin u. a. 1991, ISBN 3-496-00867-9, S. 1035–1048.
  • Wolfgang Istel: Wurzeln und Entwicklung der Landesplanung in Bayern bis 1945. Von der Stadterweiterungsplanung zur flächendeckenden Reichs- und Landesplanung. Bayreuth 1993: Univ. Lehrstuhl Wirtschaftsgeographie und Regionalplanung (Arbeitsmaterialien zur Raumordnung und Raumplanung, 124).
  • Hansjörg Gutberger: Volk, Raum und Sozialstruktur. Sozialstruktur- und Sozialraumforschung im „Dritten Reich“. Lit-Verlag, Münster u. a. 1996, ISBN 3-8258-2852-2.
  • Marcel Herzberg: Raumordnung im nationalsozialistischen Deutschland. [Fakultät Raumplanung Universität Dortmund]. Dortmund 1997: Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur (=Dortmunder Materialien zur Raumplanung; 25), ISBN 3-929797-34-8.
  • Uwe Mai: „Rasse und Raum“. Agrarpolitik, Sozial- und Raumplanung im NS-Staat. Schöningh, Paderborn u. a. 2002, ISBN 3-506-77514-6 (Zugleich: Berlin, Technische Universität, Dissertation, 1998).
  • Michael Venhoff: Die Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (RAG) und die reichsdeutsche Raumplanung seit ihrer Entstehung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 (= Arbeitsmaterial der ARL. 258). ARL, Hannover 2000, ISBN 3-88838-658-6.
  • Ariane Leendertz: Ordnung schaffen. Deutsche Raumplanung im 20. Jahrhundert (= Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts. 7). Wallstein, Göttingen 2008, ISBN 978-3-8353-0269-3 (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 2006).
  • Marc Engels: Die „Wirtschaftsgemeinschaft des Westlandes“. Bruno Kuske und die wirtschaftswissenschaftliche Westforschung zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik, Shaker Verlag, Aachen 2007 (=Aachener Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 4), ISBN 978-3-8322-6642-4.
  • Leo Haupts: Lebensraum im Westen. Der Beitrag der Universität zu Köln speziell in der „Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung“. In: Gertrude Cepl-Kaufmann, Dominik Groß, Georg Mölich (Hrsg.): Wissenschaftsgeschichte im Rheinland unter besonderer Berücksichtigung von Raumkonzepten (= Studien des Aachener Kompetenzzentrums für Wissenschaftsgeschichte. 2). kassel university press, Kassel 2008, ISBN 978-3-89958-407-3, S. 75–106.
  • Petra Svatek: Die Institutionalisierung der Raumforschung in Österreich – Kontinuitäten und Wandlungen von der NS-Zeit bis zur Zweiten Republik am Beispiel der Universität Wien. In: Heinrich Mäding, Wendelin Strubelt (Hrsg.): Vom Dritten Reich zur Bundesrepublik. Beiträge einer Tagung zur Geschichte von Raumforschung und Raumplanung am 12. und 13. Jubi 2008 in Leipzig. ARL, Hannover 2009, S. 226–240 (= Arbeitsmaterial der ARL. 346).
  • Hansjörg Gutberger: Auf dem Weg zu einer radikalen Ordnung des Sozialen: Nationalsozialistische Raumforschung, Raumordnung und ländliche Sozialwissenschaft vor Beginn der NS-Siedlungspolitik im Zweiten Weltkrieg. In: Michael Wedekind, Davide Rodogno (Hrsg.): Umsiedlung und Vertreibung in Europa / Spostamenti forzati di popolazioni in Europa 1939–1955 (= Geschichte und Region / Storia e regione. 18. Jahrgang, 2009), Heft 2 – anno XVIII, n.2, StudienVerlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2009, ISSN 1121-0303, S. 21–47 (siehe: https://storiaeregione.eu/attachment/get/up_23_1441198068.pdf).
  • Hansjörg Gutberger: Raumentwicklung, Bevölkerung und soziale Integration. Forschung für Raumplanung und Raumordnungspolitik 1930–1960. Springer VS, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-15129-4.
  • Sabine Baumgart (Hrsg.): Raumforschung zwischen Nationalsozialismus und Demokratie – das schwierige Erbe der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung. Verlag der ARL, Hannover 2020 (= Arbeitsberichte 29), ISBN 978-3-88838-428-8.
  • ARL (Hrsg.): History Matters. Nachrichten der ARL 01/2021, 51. Jahrgang.
  • Oliver Werner: Wissenschaft „in jedem Gewand“? Von der „Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung“ zur „Akademie für Raumforschung und Landesplanung“ 1935 bis 1955. Wallstein Verlag, Göttingen 2022, ISBN 978-3-8353-5173-8.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Ariane Leendertz: Ordnung schaffen. Deutsche Raumplanung im 20. Jahrhundert. Wallstein Verlag, Göttingen 2008, S. 116 f.
  2. Paul Ritterbusch zit. in: Fi. : Aus den Hochschularbeitsgemeinschaften. Bericht über die Sitzung der Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung an der Universität Greifswald am 4. Juni 1943. In: Raumforschung und Raumordnung 7. Bd. (1943), S. 168.
  3. Michael Venhoff: Die Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (RAG) und die reichsdeutsche Raumplanung seit ihrer Entstehung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945. ARL, Hannover 2000, S. 20.
  4. Chronik Bau und Raum, hrsg. vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Tübingen, Berlin 2007, S. 301.
  5. So führt Ulrich Heß für die HAG an der vergleichsweise kleinen Leipziger Universität über 30 Personen auf (vgl. Ulrich Heß: Landes- und Raumforschung in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Comparativ 5 Jg. (1995), Heft 4, S. 68).
  6. Universitätsarchiv Rostock, R4A16/3, Einladung zur Eröffnungsfeier der Mecklenburgischen Arbeitsgemeinschaft für Raumforschung, 11.06.1936. Zitiert in: Hannes Pingel: Das Rektorat unter Professor Ernst-Heinrich Brill 1936/37. In: Gisela Boeck, Hans-Uwe Lammel (Hrsg.): Die Universität Rostock in den Jahren 1933–1945. Referate der interdisziplinären Ringvorlesung des Arbeitskreises „Rostocker Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte“ im Sommersemester 2011. Universität Rostock 2012, S. 91–105 (hier S. 96) (= Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte. Band 21).
  7. Siehe Richtlinien über die Verwendung der Forschungsmittel der Reichsarbeitsgemeinschaft vom 1. April 1939, I. Forschungsmittel 2, S. 2, in Bundesarchiv R153/1191 (zit. nach Gutberger 2017, S. 94).
  8. Hansjörg Gutberger: Raumentwicklung, Bevölkerung und soziale Integration. Forschung für Raumplanung und Raumordnungspolitik 1930-1960. Springer VS, Wiesbaden 2017, S. 87.
  9. Paul Ritterbusch zit. in: Fi.: Aus den Hochschularbeitsgemeinschaften. Bericht über die Sitzung der Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung an der Universität Greifswald am 4. Juni 1943. In: Raumforschung und Raumordnung. Band 7. (1943), S. 168.
  10. Michael Venhoff: Die Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (RAG) und die reichsdeutsche Raumplanung seit ihrer Entstehung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945. ARL, Hannover 2000 (=Arbeitsmaterial / Akademie für Raumforschung und Landesplanung. 258), S. 56.
  11. Im Jahr 1936: Otto Gruber. 1938: Walter Geisler (Werner 2022:247). Zur HAG Aachen auch: Marc Engels: Die „Wirtschaftsgemeinschaft des Westlandes“. Bruno Kuske und die wirtschaftswissenschaftliche Westforschung zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik. Shaker Verlag, Diss. RWTH Aachen 2007 (= Aachener Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 4); Moritz Wild: Architekturlehre und Städtebau der zwanziger bis fünfziger Jahre im Regierungsbezirk Aachen. René von Schöfer (1883-1954). Diss., RWTH Aachen 2017.
  12. Im Jahr 1936: Oskar von Niedermayer. Viel Material zur Berliner HAG und zu Niedermayer, allerdings in fragwürdiger Interpretation, in: Martin Burkert: Die Ostwissenschaften im Dritten Reich. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2000, ISBN 3-447-04304-0. Ab Oktober 1937 übernahm Jeserich bereits die Geschäftsführung der HAG, von Niedermayer blieb aber zunächst noch Leiter der HAG.
  13. Hans Weigmann amtierte als stellv. Leiter ab August 1941, leistete aber 1942 Kriegsdienst. Bevor Weigmann die stellv. HAG-Leitung übernommen hatte amtierten: Harry Goetz (Kommunalwissenschaftliches Institut) bzw. Leo Hilberath (ebenfalls Kommunalwiss. Institut, dann RfR). In: Archiv der Humboldt-Universität R/S 239, Bl. 90–95.
  14. Zur Person Jobst siehe: https://cp.tu-berlin.de/person/1908. Von 1936 bis 1941 führte Gottfried Feder die HAG. Ab 1942 führte Jobst die HAG (vgl. https://tu-dresden.de/bu/bauingenieurwesen/imb/ressourcen/dateien/forschung/publikationen/monographien/Tagungsband-WillyGehler_screen-version_100dpi.pdf?lang=de).
  15. Im Jahr 1936: Hellmut Wollenweber. 1937 folgte Horst Jecht.
  16. Ab Mai 1944 Leiter der HAG an der Wirtschaftshochschule.
  17. Im Jahr 1936: Arthur Spiethoff. 1938: Karl Friedrich Rößle (Werner 2022:248).
  18. Bereits 1936 in Leitungsfunktion.
  19. Im Jahr 1936: Günter Schmölders.
  20. 1936 in Leitungsfunktion. Siehe auch: Kai Kranich: Die „Bollwerk-Ingenieure“. Technikwissenschaft in Breslau 1900–1945. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2018, ISBN 978-3-657-78870-5.
  21. Siehe zur Biographie: https://publikationsserver.tu-braunschweig.de/receive/dbbs_mods_00052314. In der „RuR“ wird als sein Vorgänger (bis Mai 1937) Dipl. Ing. Francke erwähnt
  22. Im Jahr 1936: Joseph Tiedemann. Max Muss amtierte seit Mai 1937.
  23. Bereits 1936 in Leitungsfunktion. Zu den Mitarbeitern der HAG Dresden zählte der Ingenieur Wilhelm Geißler (1875–1937).
  24. Bereits 1936 in Leitungsfunktion.
  25. Im Jahr 1936: Friedrich Maurer, darauf folgt ab Mai 1937 der Historiker Ludwig Zimmermann. Zur HAG Erlangen: vgl. Istel 1993, S. 309–311.
  26. 1936 bis Februar 1937: Walter Platzhoff.
  27. Seit Februar 1936 in Leitungsfunktion. Als Leiter der Freiburger HAG wird auch genannt Dr. Gerhard Endriß (1937, vgl. RuR Jg. 1, S. 559). Stipendiat der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung und Mitglied der Freiburger Hochschularbeitsgemeinschaft war Walter Christaller. Zur Gründungsgeschichte der Freiburger HAG siehe auch: Bernd Grün: Der Rektor als Führer? Die Universität Freiburg im Breisgau von 1933 bis 1945. Verlag Karl Alber, Freiburg/München 2010 (=Freiburger Beiträge zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, NF, Bd. 4), S. 457–461.
  28. Im Jahr 1936: Heinrich Bechtel. Siehe auch Rössler 1990, S. 270.
  29. Der Agrarwissenschaftler Schürmann war gleichzeitig Leiter der niedersächsischen Landesarbeitsgemeinschaft für Raumforschung, die 8 Hochschulen umfasste (vgl. Artur Schürmann: Die nationalsozialistische Hochschule und Raumforschung. In: Raumforschung und Raumordnung 2. Jg., 1938, S. 487–492). Mit Göttingen waren zentrale Akteure der NS-Raumordnung eng verbunden: vgl. Hansjörg Gutberger: Die Forschungsprogramme der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (RAG) von 1936 bis 1939. In: ARL, Sabine Baumgart (Hrsg.): Raumforschung zwischen Nationalsozialismus und Demokratie. Verlag der ARL, Hannover 2020, S. 8–25 (hier: S. 9–12).
  30. Vgl. auch Peter Danner: Görings Geologen in der Ostmark. „Bodenforschung“ in Österreich für den Vierjahresplan von 1936 bis 1939 – eine Archivstudie. In: Berichte der Geologischen Bundesanstalt. Band 109, 2015, S. 12, zobodat.at [PDF].
  31. Robert Mayer (1879–1950), österreichischer Lehrer und Geograf. Siehe auch: https://biographien.ac.at/oebl/oebl_M/Mayer_Robert_1879_1950.xml.
  32. Bereits 1936 in Leitungsfunktion. 1937 folgte Serge von Bubnoff. 1938 wieder Lautensach (Werner 2022:251). 1939 hatte die HAG nach Angaben der HAG-Leitung 38 Mitglieder. Sie hatte mit dem Greifswalder "Hochschulkreis" einen Vorläufer; die erste Sitzung der HAG fand im Juni 1936 statt. Zur HAG Greifswald zählten Geographen, Geologen, Bodenkundler, Biologen, Historiker, Volkswirte u. a.: "Die Mitarbeit war freiwillig" (Werner Witt: Geographie, Raumforschung und Landesplanung in Pommern 1881-1945. In: Geographische und historische Beiträge zur Landeskunde Pommerns: Eginhard Wegner zum 80. Geburtstag. Schwerin: Helms, 1998, S. 27–34 (hier: 30). Der Kartograf und Geograph Werner Witt, der hier berichtet, war nach eigener Aussage Assistent der HAG Greifswald. Zur Gründungsgeschichte der HAG Greifswald auch: Jan Mittenzwei: „Dem Führer entgegenarbeiten“ – NSD-Studentenbund und NSD-Dozentenbund in Greifswald. In: Dirk Alvermann (Hrsg.) „… die letzten Schranken fallen lassen“. Studien zur Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau, Köln 2015, S. 90–128.)
  33. Im Jahr 1936: Emil Woermann. Angaben zur Biographie von Wolff unter: https://www.catalogus-professorum-halensis.de/wolffhellmuth.html
  34. Bereits 1936 in Leitungsfunktion. Siehe auch Rössler 1991 (Literaturliste).
  35. Bereits 1936 in Leitungsfunktion.
  36. Bereits 1936 in Leitungsfunktion.
  37. Ernst Schuster (1893–1979), deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Bereits 1936 in Leitungsfunktion. An der Gründung der HAG Heidelberg war Günther Franz beteiligt. Zur Heidelberger Hochschularbeitsgemeinschaft siehe auch: Kilian Peter Schultes: Die Staats- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Heidelberg 1934–1946. Universität Heidelberg 2010, S. 353–368. Dort und an anderer Stelle Hinweise auf die Bedeutung des Ökonomen und Soziologen Carl Brinkmann für die Heidelberger NS-Raumforschung.
  38. Ernst Plewe (* 22. Mai 1907 in Stargard in Pommern; † 18. Mai 1986 in Heidelberg), deutscher Geograph und Geographiehistoriker. Mitglied der Leopoldina (1972), Festschrift (1973), Carl-Ritter-Medaille in Gold (1979).
  39. Bereits 1936 in Leitungsfunktion.
  40. 1936–1939: Walter Weddigen (vgl. https://cpr.uni-rostock.de/resolve/id/cpr_person_00003431?_search=8ea10421-f95e-42d3-bf36-f093783a15bd). Nach Weddigen folgte der Geograph Albrecht Burchard (im Jahr 1939), dann Schultze. An der Gründung der HAG Jena war Günther Franz beteiligt. Zur Gründung der HAG im April 1936 siehe auch: Jürgen John, Rüdiger Stutz: Die Friedrich-Schiller-Universität der NS-Zeit. In: Senatskommission zur Aufarbeitung der Jenaer Universitätsgeschichte im 20. Jahrhundert (Hrsg.): Traditionen – Brüche – Wandlungen. Die Universität Jena 1850–1995. Böhlau, Köln 2009, S. 515ff.; siehe außerdem: https://www.uni-jena.de/Bereiche/Universitätsarchiv/Bestandsübersicht/Bestandsbeschreibung+Bestand+S+Abt_+XV.html?highlight=Raumforschung%2A
  41. Bis einschließlich 1938: der Geograph Albrecht Burchard.
  42. Bereits 1936 in Leitungsfunktion. Wenige Hinweise zur HAG Karlsruhe im Rahmen der Aufarbeitung der Kunstgeschichte: vgl. Marlene Angermeyer-Deubner: Das Institut für Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule Fridericiana in Karlsruhe im Nationalsozialismus 1933-1945. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, 40. Band, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, S. 63–79 (bes. S. 77–79).
  43. Im Jahr 1936: Hermann Bente. im Jahr 1938: Harald Fick (Werner 2022:254). Zur Kieler Raumforschung zuletzt: Gunnar Take: Die Kriegforschungsprogramme der RAG. Eine Analyse anhand der Projekte des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) von 1939 bis 1944. In: Sabine Baumgart (Hrsg.): Raumforschung zwischen Nationalsozialismus und Demokratie – das schwierige Erbe der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung, Verlag der ARL, Hannover 2020, S. 38–47. Zur Kieler Geographie im NS-Staat, darunter Mitglieder der HAG Kiel, siehe auch: Patrick Bernhard: „Lebensraumwissenschaft“. Die Kieler Geographen, die NS-Volkstumsforschung und der Traum von einem deutschen Kolonialreich. In: Christoph Cornelissen, Carsten Mish (Hrsg.): Wissenschaft an der Grenze. Die Universität Kiel im Nationalsozialismus. Klartext, 2. Auflage. Essen 2010, S. 341–358.
  44. Bereits 1936 in Leitungsfunktion. Zu den Mitgliedern der Kölner Hochschularbeitsgemeinschaft zählten u. a. Willy Gierlichs, Walther Däbritz, Leopold von Wiese und Günter Schmölders. Die Kölner HAG soll bis zu 50 Personen umfasst haben (vgl. Leo Haupts: Die "Universitätsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung" und die politische Indienstnahme der Forschung durch den NS-Staat. das Beispiel der Universität zu Köln. In: Rheinische Vierteljahresblätter 68. Jg., (2004, S. 172–200). Viel zur HAG Köln in: Marc Engels: Die „Wirtschaftsgemeinschaft des Westlandes“. Bruno Kuske und die wirtschaftswissenschaftliche Westforschung zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik, Shaker Verlag, Aachen 2007 (=Aachener Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 4), besonders S. 130–210. Weitere Hinweise zur HAG Köln in: Toni Pierenkemper, Rainer Fremdling: Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in Deutschland: 75 Jahre RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e. V. 1943-2018. In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, Beiheft, No. 22, Berlin 2018, S. 118ff.; Hans-Peter Ullmann: Die Universität zu Köln im Nationalsozialismus. Wege einer städtischen Hochschulgründung zwischen später Weimarer Republik und früher Bundesrepublik. Wallstein, Göttingen 2024.
  45. Nach einem Quellenfund von Carsten Klingemann war der Kölner Sozialwissenschaftler Walther Herrmann ebenfalls zeitweise stellvertretender Leiter bzw. Geschäftsführer der Kölner HAG (vgl. Carsten Klingemann: Soziologie im Dritten Reich. Nomos, Baden-Baden 1996, S. 60). Marc Engels schreibt Herrmann eine größere Bedeutung für die HAG Köln (schon bei der Gründung, aber auch in den 1940er Jahren) zu (vgl. Marc Engels: Die "Wirtschaftsgemeinschaft des Westlandes". Bruno Kuske und die wirtschaftswissenschaftliche Westforschung zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik. Shaker Verlag, Aachen 2007, S. 208f.).
  46. Bereits 1936 in Leitungsfunktion.
  47. Im Jahr 1936: Otto Hummel.
  48. Im Jahr 1936: Wolfgang Wilmanns. Geschäftsführer der HAG Leipzig war der Soziologe Hans Linde. Für die Hochschularbeitsgemeinschaften in Leipzig arbeiteten auch: Hans Freyer, Karl Heinz Pfeffer, Heinrich Schmitthenner, Eugen H. Sieber, Hans-Jürgen Seraphim, Franz Sigl, Adolf Helbok, Rudolf Kötzschke und zahlreiche andere Wissenschaftler. (Ulrich Heß: Landes- und Raumforschung in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Comparativ 5, 1995, 4, S. 57–69).
  49. Oliver Werner: Wissenschaft "in jedem Gewand"? Von der "Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung" zur "Akademie für Raumforschung und Landesplanung" 1935 bis 1955. Wallstein Verlag, Göttingen 2022, ISBN 978-3-8353-5173-8, S. 255.
  50. Ulrich Heß: Landes- und Raumforschung in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Leipziger Hochschularbeitsgemeinschaften für Raumforschung (1936-1945/46). In: Comparativ, 5. Jahrgang, Heft 4 ("Region und Regionalität in der Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts"), 1995, S. 57–69 (hier: 57f., 64f.).
  51. Bereits 1936 in Leitungsfunktion. Für die HAG an der Handelshochschule arbeiteten u. a. Gerhard Menz, Balduin Penndorf, Richard Geith und Wilhelm Hasenack. (Ulrich Heß: Landes- und Raumforschung in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Comparativ 5, 1995, 4, S. 67).
  52. Im Jahr 1936: Max Baur. Zu den Mitarbeitenden an der HAG Marburg gehörte der Geograph Hans Mortensen. Empirische Arbeiten der HAG Marburg zeigt der Beitrag von Siegfried Becker: Ders.: Die Erfassung von Wenkbach im Ostsiedlungsprojekt der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung 1936-1943. In: Heimatwelt. Gemeinde Weimar (Lahn), Heft Nr. 46/2010, S. 30–41. (Siehe: https://www.gemeinde-weimar.de/images/pdf/Heimatwelt/Heimatwelt_46.pdf). Siehe auch: Die Philipps-Universität Marburg im Nationalsozialismus. Dokumente zu ihrer Geschichte / hrsg. von Anne Christine Nagel. Bearbeitet von Anne Christine Nagel und Ulrich Sieg. Leiter der Fachgruppe Geographie innerhalb der HAG Marburg war der Geograph Kurt Scharlau.
  53. Im Jahr 1936: Fritz Machatscheck. Zu den HAGs in München, ihren Vorläufern und Konkurrenten: vgl. Istel 1993, S. 287–305.
  54. Bereits 1936 in Leitungsfunktion.
  55. Im Jahr 1936: Hans Dörries. Zu den Forschungsprojekten der HAG Münster zwischen 1936 und 1939 siehe: Kathrin Baas: Landschaft – Siedlung – Lebensraum. Die Forschungspraxis der Geographen am Beispiel der Universität Münster. In: Flachowsky, Hachtmann, Schmaltz: Ressourcenmobilisierung. Wissenschaftspolitik und Forschungspraxis im NS-Herrschaftssystem. Göttingen 2016, S. 197–229 (hier: 208–210); Gutberger 2017; Wilhelm Müller-Wille, Elisabeth Bertelsmeier: Die Geographie in Münster. In: Heinz Dollinger (Hrsg.): Die Universität Münster 1780–1980. Aschendorff, Münster 1980, S. 481–490.
  56. Nach https://gepris-historisch.dfg.de/einrichtung/10159#faelle bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft zwischen 1942 und 1944 für die HAG Prag zwölf Forschungsanträge, hauptsächlich für Forschungsanträge des Sozialanthropologen und Soziologen Karl Valentin Müller.
  57. a b Hans Spreitzer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  58. Vgl. Rössler 1990, S. 274. Hans Spreitzer (1897–1973), österreichischer Geograf.
  59. Im Jahr 1936: Hans Weigmann. Im Jahr 1938: Erich Preiser. Zur Rostocker Raumforschung u. a.: Florian Detjens: Am Abgrund der Bedeutungslosigkeit? Die Universität Rostock im Nationalsozialismus 1932/33-1945. Berlin 2020 (be.bra wissenschaft verlag), S. 145–202 (=Diktatur und Demokratie im 20. Jahrhundert. 8). ISBN 978-3-95410-257-0
  60. Bereits 1936 in Leitungsfunktion.
  61. Hermann Ellinghaus (1890–1958) war von 1936 bis 1956 Professor der Volkswirtschaftslehre an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und mit der Versehung des Faches an der TH Stuttgart beauftragt (s. Wilhelm Ellinghaus).
  62. Bereits 1936 in Leitungsfunktion. Zur Tübinger Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung siehe: Sabine Besenfelder: "Staatsnotwendige Wissenschaft". Die Tübinger Volkskunde in den 1930er und 1940er Jahren. Tübingen 2002, S. 359–364.
  63. Die Historikerin Petra Svatek beschreibt, dass die HAG an den Hochschulen Wien an folgenden Institutionen vertreten war: Universität Wien, Hochschule für Welthandel, Hochschule für Bodenkunde, Tierärztliche Hochschule, Technische Hochschule (vgl. Kontinuität oder Wandlung? Stadt- und Landesplanung am Geographischen Institut der Universität Wien um 1938).
  64. Hugo Hassinger (ab 1939) Rössler 1990, S. 269. Zur Wiener Raumforschung: Petra Svatek: Wiener Hochschularbeitsgemeinschaften für Raumforschung: Forschungen über Südosteuropa. In Sabine Baumgart (Hrsg.): Raumforschung zwischen Nationalsozialismus und Demokratie – das schwierige Erbe der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung. Hannover 2020, S. 26–37. Petra Svatek: Das südöstliche Europa als Forschungsraum. Wiener Raumforschung und „Lebensraumpolitik“. In: Flachowsky, Hachtmann, Schmaltz: Ressourcenmobilisierung. Wissenschaftspolitik und Forschungspraxis im NS-Herrschaftssystem. Göttingen 2016, S. 82–120. Nach Gutberger zählte auch der Rechts- und Staatswissenschaftler Adolf Günther zu den Leitern der HAG an der Universität Wien (vgl. Gutberger 1996, S. 78, 162). Weiterhin lesenswert: Siegfried Mattl, Karl Stuhlpfarrer: Angewandte Wissenschaft im Nationalsozialismus. Großraumphantasien, Geopolitik, Wissenschaftspolitik. In: Gernot Heiß, Siegfried Mattl, Sebastian Meissl, Edith Saurer, Karl Stuhlpfarrer (Hrsg.): Willfährige Wissenschaft. Die Universität Wien 1938–1945. Wien 1989, S. 283–302.
  65. Im Jahr 1936: Reinhold Brenneisen. Vgl. auch Istel 1993, S. 305–308. Zur Würzburger HAG gehörte auch Ludwig-Schmidt-Kehl. Brenneisen leitete später, nun an der Reichsuniversität Posen, den Arbeitskreis für Ostwirtschaft innerhalb der Arbeitsgemeinschaft für Ostsiedlung (vgl. Rudi Goguel: Über die Mitwirkung deutscher Wissenschaftler am Okkupatiponsregime in Polen im zweiten Weltkrieg, untersucht an drei Institutionen der deutschen Ostforschung. Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät, phil. diss. 1964, S. 73).
  66. Werner 2022:248 nach Konrad Meyer (Hrsg.): Volk und Lebensraum. Forschungen im Dienste von Raumordnung und Landesplanung. Heidelberg 1938, S. 443f.
  67. Siehe auch: Friedrich Ziemmermann (Hrsg.): Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung an der Technischen Universität Braunschweig Veröffentlichungen 1973; Heinrich Habekost (Hrsg.): Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung an der Technischen Universität Braunschweig Veröffentlichungen.
  68. Akademie für Raumforschung und Landesplanung: 50 Jahre ARL in Fakten. Hannover: ARL 1996, S. 204, 220.
  69. Marcel Herzberg: Raumordnung im nationalsozialistischen Deutschland. [Fakultät Raumplanung Universität Dortmund]. Dortmund: Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur, 1997 (Dortmunder Materialien zur Raumplanung; 25) Zugl.: Dortmund, Univ., Diplomarbeit, 1996, S. 66f. ISBN 3-929797-34-8

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